Mit der ersten Nachricht greife ich hier einmal das auf, was sich in meinem Blog unter den Eintragsziffern 463, 475 und 499 kommentiert findet. Ferner das, was von mir nicht nur dort zu dem bei uns herrschenden Parteienunwesen an Aussagen getroffen worden ist.Wenn man sich dazu noch das zu Gemüte führt, was sich in dem folgenden Abschlusskasten, als Leitkommentar formuliert, festgehalten findet - dann überkommt einen förmlich ein Brechreiz. Weil der ganze Widersinn, der Affenzirkus, welcher auf der politischen Bühne - leider nicht nur bei uns! - so abzugehen pflegt, sich von einem einigermaßen vernünftig denkenden Menschen schon gar nicht mehr ertragen lässt.
In der über der vorstehend gebrachten Aufnahme zu findenden Vorüberschrift heißt es: "Der Waldorf-Konzern: Die Anthroposophen tanzen gern, glauben an den guten Geist. Und können auch Wirtschaft." Dieses Statement verdient eine besondere Beachtung, dieweil die Akteure in der wirtschaftlichen Szene drumherum wirklich von allen guten Geistern verlassen zu sein scheinen.Auch etwa die Mitarbeiter der GLS-Bank in Bochum müssen vor Antritt einer Stelle in dem Unternehmen das Zentrum der Anthroposophen aufsuchen, an welchem, im schweizerischen Dornach gelegen, es für sie heißt, Rudolf Steiners (1861 bis 1925) Theorien zu Medizin, Kunst, Waldorf-Pädagogik und biologisch-dynamischem Landbau zu studieren.
Der Name Waldorf rührt her von der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria, für die Rudolf Steiner eine erste Reformschule für die Kinder der dort tätigen Arbeiter gründete. Mehr als 1000 solcher Schulen gibt es nach Aussage der Autorin heute weltweit, 217 davon in Deutschland, dazu 1500 Kindergärten und Krippen. Wenn es in dem Text heißt "Ganze Unternehmerclans wurden dort geprägt, etwa die Familien Siemens, Porsche, Voith", dann wird dies ergänzt durch die Aussagen über Götz Werner - Gründer der Drogeriemarktkette dm -, beinhaltend vor allem, dass er seine Lehrlinge "Lernlinge" nennt, "ihnen Theaterkurse spendiert und ein höhere Gehalt zahlt als in der Branche üblich."
Apropos Gehalt: In dem auch auf der Seite zu findenden Interview mit dem Vorstandschef des Arznei- und Kosmetikherstellers Weleda, Patrick Sirdey, ist etwas zu lesen, was sich als Kontrapunkt zu dem in dieser Szene ansonsten gepflegten Stil begreifen lässt. Auf die Frage "Was verdienen Sie in der Geschäftsführung?" kommt die Antwort: "Maximal sechs- bis siebenmal so viel wie die Mitarbeiter in der niedrigsten Lohngruppe."
Aus alldem erhellt, dass es nicht übertrieben ist, wenn dieser Geschäftsführer konstatiert: "Zum anderen leben wir eine Unternehmenskultur, die ethische, soziale und ökologische Elemente verbindet." Dem Interviewten ist voll und ganz zuzustimmen, wenn er sagt: "Aber was wir derzeit vielfach erleben, hat mit Wirtschaftsleben nichts mehr zu tun. Unternehmen und ihre Mitarbeiter werden wie Waren gehandelt und zum Objekt der Spekulation." Dass man bei der auch gänzlich Schiffbruch erleiden kann - dafür gibt es ja laufend neue Hinweise.
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