Donnerstag, 25. Februar 2010

604 "Missbrauch ist auch eine Sünde": Eine grandiose Einsicht, zu der man sich kirchlicherseits denn doch aufzuschwingen gehalten sieht.







































 
AS1: In der nachfolgend einzusehenden Sendung von "hart aber fair" wird in Sachen sexuelle Gewalt der katholischen Kirche ein Armutszeugnis ausgestellt, wie es im Buche steht. Sie wurde erst am Samstag in diesen Eintrag eingestellt, weil ich vorher nicht von ihr erfahren habe.

Dabei ist der Clou an der Geschichte, dass die Kirche - verkörpert durch drei Bischöfe und den - verstorbenen - Papst sich dieses Zeugnis selbst ausgestellt hat und weiter an ihm schreibt. Während der eine Bischof dem Opfer ein Schweigegeld in Höhe von 25000 Euro anbietet, hat der Papst für den total aus seiner Bahn geworfenen Geschädigten nur den Rat parat, es mit dem Beten zu versuchen. Zu all dem kann der andere Bischof - Jaschke aus Hamburg - nur dämlich grinsen und stereotpy versichern, man habe 2002 eine Regelung gefunden, mittels derer sich Geschädigte an eine "unabhängige" Prüfungskommission wenden könnten. Den Einwand, dass es sich bei dem Vergehen um ein Offizialdelikt handele und ein angezeigtes Vergehen gleich von der Staatsanwaltschaft behandelt werden müsse, wollte er nicht gelten lassen.
Und der dritte Bischof, Mixa, kann nur vermelden, dass die Sexualisierung der ganzen Gesellschaft durch diese verfluchten 68er Schuld an der ganzen Misere sei. Toll, was der Mann an Ein- und Weitblick mitbringt!
Im gleichen Atemzuge mit der vernichtenden Kritik, die die Kirchenoberen hier praktische heraufbeschwören, möchte ich das eigenartige Verhalten der Klosterkammer thematisieren, die sich nicht entblödet, trotz offiziell verkündeter hehrster Grundsätze Menschen in einer Weise in die Enge zu treiben, die sich mit eben diesen Grundsätzen überhaupt nicht vereinbaren lässt. Dazu folgendes Zitat aus dem Eintrag 608 dieses eLogbuches:

"Wer in die Linkliste bei Eintrag 607 reinschaut und dort das verfolgt, was im NDR zu dem Vorgehen der Kammer gesendet worden ist, der bekommt zu hören: Die Kammer "bekenne sich zu


  • christlich-sozialen Grundsätzen
  • milden Zwecken aller Art
  • gesellschaftlichem Zusammenhalt"
Was will man mehr?"


AS2: Angesichts solcher Impertinenz, wie sie in der folgenden Sendung zum Ausdruck kommt, lasse ich auch die Aussagen, die ich wegen ihrer Heftigkeit, abweichend von meiner ansonsten geübten Praxis, im Nachhinein etwas abmildern wollte, einfach stehen. Wie sagt der Bischof von Magdeburg in seiner kurz vor der Sendung bei Plasberg eingegangenen Mail? "Wir haben gelernt". Gemeint damit, dass es ein Fehler war, das Schweigegeld anzubieten. Nein! Gar nichts haben sie gelernt und werden sie auch nicht lernen! Das, was da von den Vertretern der Kirchen als Vorstellung hingelegt wird, ist wirklich kabarett-, um nicht zu sagen irrenhausreif. Womit hier ein kleiner Schlenker zu der Sendung "Neues aus der Anstalt" hin unternommen sei.

DasErste.de - hart aber fair - Die Priester und der Sex - Wie viel ...

24. Febr. 2010 ... hartaberfair – das erfolgreiche Polit-Talkmagazin des WDR im Ersten ... [mehr]. hart aber fair - weitere Informationen zur Sendung ...
www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/.../20100224.php5?...

Aus der Unzahl an Veröffentlichungen zu dem Thema 'Sex von Geistlichen', die gegenwärtig das Publikum belustigen oder aber betroffen machen, sei hier nur eine gebracht. Die, wie mir, wie zufällig auch immer, gerade unter die Augen gekommen ist.

Wenn die Justizministerin, Frau Leutheuser-
Schnarrenberger jetzt meint, bezüglich des Vorwurfs zurückrudern zu müssen, die Kirche behindere die rechtliche Verfolgung eher denn dass sie sie erleichtere, dann muss man sich nur den Fall des Mario B. (Name geändert) vergegenwärtigen, um sich ein Bild davon zu machen, ob und inwieweit ihr Vorwurf nicht doch sehr wohl Hand und Fuß hat.

Bezeichnend in diesem Zusammenhang wieder die selbstverständlich mit größter amtlicher Autorität getroffene Festellung, " 'Sexueller Missbrauch hat nichts mit dem Zölibat und nichts mit der Sexuallehre zu tun. Es ist eine Frage, wie ein Mensch veranlagt ist.' " Klar doch: Es ist die Veranlagung - und damit natürlich immer nur ein Einzelfall! Da wird man denn doch wohl fragen dürfen, was sie denn machen sollen, die armen Kerle? Vielleicht ausschwitzen? Oder, um es mit dem Kabarettisten Urban Priol zu sagen - so vernommen in der Sendung "Neues aus der Anstalt" vom letzten Dienstag: "Was bleibt denen denn anderes übrig: sollen sie etwa die Dornen vögeln?"

Es ist schier unglaublich, mit welcher Leichtigkeit der Obermatador der Katholiken in Deutschland, Zollitsch, über die ganze Geschichte hinweggeht. Es ist schier unglaublich, was speziell die Vertreter der katholischen Kirche sich immer wieder gegenüber ihren jeweiligen Zeitgenossen herausgenommen haben. Es ist doch offensichtlich wie kaum etwas anderes, dass das Versagen der Kirche gerade auch in diesem Punkt ebenfalls wieder nur übertüncht werden soll - wobei man meint, mit einigen wohlfeilen Entschuldigungsworten die Entrüstung beschwichtigen und das Ganze abbiegen zu können. Dabei ist es ja wohl so, dass - wenn ich es aus der flüchtigen Kenntnisnahme eines Artikels über die Gepflogenheiten in Irland recht erinnere - Geistliche sogar zu Tausenden an den ihnen anvertrauten und ihnen vertrauenden Kindern und Jugendlichen vergangen haben. Wozu gesagt sein muss, dass es sich dabei ja nur um die Fälle handelt, die ruchbar geworden und ans Licht der Öffentlichkeit gelangt sind.

Da schwingt sich besagter Obermatador doch tatsächlich zu der ungemein beruhigenden Versicherung auf, " 'Wir werden über mögliche Änderungen der Leitlinien sprechen' ", diese dann noch ergänzend mit der tröstlichen Aussicht, man "werde unter anderem die Frage klären, ob sie [die Komisssion] einen Beauftragten für Missbrauchsfälle sowie Ansprechpartner für Missbrauchsfälle ernennt": Bei soviel Entgegenkommen muss sich der Gute ja regelrecht einen abgebrochen haben! (Randbemerkung: So kann sich das Problem ja auch erledigen.)

Wie in aller Regel bei Verfehlungen solcher und anderer Art wird ein sie betreffendes Zugeständnis festgemacht an der Beweismöglichkeit. Und wie immer in solchen Angelegenheiten ist man erst bereit, einzulenken, wenn nun überhaupt keine Einwendungen mehr gegen feststehende Tatsachen zu erheben sind, wenn das, was ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, in seiner Abscheulichkeit einfach nicht mehr zu leugnen ist.

Um zurückzukommen auf den in der Presse ja aufgegriffenen Fall des Mario B.: Den hat man, nach bewährter Manier, ganz, ganz lange einfach als Spinner abtun können. Recht hat der mit seiner Feststellung, " 'Die Kirche mauert und blockt ab, wo sie nur kann. Erst wenn es richtig kracht im Gebälk, sind sie bereit, Fehler zuzugeben. Scheibchenweise.' " Genau dieses Faktum muss die eingangs genannte Justizministerin vor Augen gehabt haben, als sie ihr mehr spontanes Urteil zu der ganzen Angelegenheit fällte. Da es die Deutschen mit der Courage allerdings nicht so sehr haben, hat sie sich von dem Wortgeklingel des öbersten Katholiken einlullen resp. von seinen Drohungen einschüchtern lassen.

Um beim Beweis zu bleiben: Man sollte vielleicht hergehen und die verstorbenen Arschficker*** und Schniedelwutzgrapscher, die ihre Wichsgriffel nicht beherrschen können, exhumieren, um via DNA-Analyse oder was weiß ich welches Verfahren herauszubekommen, inwieweit sie Dreck am Stecken haben: die Umgebung ihres Pinsels könnte ja vielleicht noch Spuren von dem braunen Zeugs aufweisen, in dem sie georgelt haben. Liebe Leute: Ich werde heftig bei der Aussicht, dass sich die Wogen in der Angelegenheit unter anderem durch solche Auftritte wie den von Zollitsch hingelegten wieder ganz schnell glätten werden - und die Geistlichkeit ihre Körperlichkeit ganz leicht wieder wird so wie gehabt ausleben zu können.

Auch hier wird man wieder von kirchlicher Seite aus nur zu gerne die alte Leier in Gang setzen, die folgendermaßen klingt: "Man muss ja ganz klar sehen, dass die Geistlichen auch nur Menschen und von daher dann halt auch eben fehlbar sind." Wobei ich mich natürlich fragen muss, was es dann mit den hohen, den hehren Ansprüchen auf sich haben soll, die beispielsweise in der katholischen Kirche wie mit einer Monstranz herumgetragen werden - so, dass jeder sie sehen möge. Während er noch solche großartigen Dinge wie das Heil des Menschen verkündet, hatte und hat der Geistliche - und seine Zahl ist Legion! - doch viel, viel zu oft kaum mehr im Sinn, als seine ganz persönlichen Geltungs- und Machtinteressen - oder halt eben seinen Geschlechtstrieb in auch wieder extrem negativ sich auswirkender Weise zu befriedigen.

Ich halte dafür, dass man gut daran tut, sich zumindest gedanklich freizumachen von all den Monstranzen, dem nach außen hin Gezeigten, von all dem Ballast, mit dem die Kirchen auch die jetzigen Zeitgenossen belasten, kurz: sich der Außenlenkung gegenüber zu sperren. Und ich halte insbesondere dafür - aus dem eigenen Meditationserleben heraus wissend, dass Religion in erster Linie eine Sache der Erfahrung ist, der man sich einfach hingeben kann, ohne sich dabei in irgendeiner Weise um all die Vorgaben zu kümmern, mit denen die Kirche(n) die Menschen an sich zu binden suchen, dabei immer in allererster Linie ihren eigenen Bestand absichern wollend -, ich halte also dafür, dass man die "Geistlichkeit" möglichst gar nicht an sich heranlässt.

*** Am 26.d.Mts. dazu im örtlichen Stehcafé von einer etwas älteren Dame folgenden Witz vernommen: Da treffen sich der Tünnes und der Schäl. Fragt der Tünnes: "Wo bist du eigentlich gewesen - ich hab' dich doch so lange nicht gesehen?" Antwortet der Schäl: "Ich war in der Zeit in Afrika." Tünnes: "Was hast du denn da gemacht?" Schäl: "Ich hab' da Neger kastriert." Tünnes: "Und wie hast du das gemacht?" Schäl: "Da reichten mir zwei Backsteine - und klack: das war's." Tünnes: "Tut das denn nicht weh?" Schäl: "Nein - man muss nur zusehen, dass man den Daumen nicht dazwischenbekommt".

PS1: Die nachstehend erscheinende Dame, die scheint's recht ordentlich mit ihren Pfunden zu wuchern weiß, soll hier stehen für den Aspekt - englisch gesagt: that we live in an oversexed society.
Eben dieses Argument soll von ich weiß nun nicht von welchem Bischof in die Debatte geworfen worden sein - in der ja ganz klar erkennbaren Absicht, den schwarzen Peter von der Kirche und ihren Repräsentanten an die Gesellschaft weiterzureichen. Das Blöde ist nur, dass dieses Argument überhaupt nicht das trifft, was in der Angelegenheit zum Tragen gekommen ist und wohl auch noch weiter zum Tragen kommen wird.
PS: Am Freitag höre ich in besagtem Café, in der Mittwochsendung von "hart aber fair" sei auch ein Geschädigter zugegen gewesen. Dem sei von dem Bischof von Magdeburg ein Schweigegeld von 25 000 Euro geboten worden - ein Schritt für den der sich kurz vor der Sendung entschuldigt habe. Mit Entschuldigungen wird man aber der Sache nicht gerecht, möchte ich einmal konstatieren.
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