Sonntag, 7. Februar 2010

577 Kaleidoskop der Hirnverbranntheiten: Zu viele haben Oberweiten auf ihrem Schirm - oder Figuren, die sich sprücheklopfenderweise...................



















...... darzustellen belieben. Da gibt es also einen Schuhmacher Christian Louboutin - Name nie gehört, aber "Schuhmacher" als wohl nicht anspruchsvoll genug daherkommendes Klassifizierungsmerkmal zu verbuchen (Vorschlag: Footworkdesigner) -, der, gen Himmel blickend, der Welt richtig tiefschürfende Einsichten zu vermelden hat. Die, wie vorstehend zu besichtigen, als Sprechblasen seinem bartumrahmten Munde entsteigen. Und der dazu auch noch in dem nur äußerst ungern überflogenen Interview bemerkt, irgendeine weibliche Person habe ihren Job nur bekommen, weil sie Stöckelschuhe angehabt habe. Halt so, wie die Kidman nur wegen ihrer großen Brüste an eine bestimmte Rolle gekommen ist. Toll!!!

Nicht bartumrahmt ist der Mund des Kanzlers unserer Altvorderen - nenne ich ihn hier einfach mal so -, dem aber auch so einiges entquollen ist und weiter entquillt. Wobei man ihm wohl nicht sagen muss, mit welchem Glimmstengel er quarzen soll. Einmal sind es also auf jeden Fall dichte Rauchwolken, die seinem Munde mit der nackt gebliebenen Umgebung entsteigen; dazu ist es aber auch noch jede Menge markiger Sprüche, die er zu diesem, jenem und noch etwas anderem auf Lager hatte und hat. Über die die Welt allerdings auch nicht ein Fitzelchen vernünftiger geworden ist.

Vor allem bleibt das Politikergeschäft das alte: Vorteile für die eigene Klientel herauswirtschaften, um sich von ihr dann wieder auf die Bühne des Schmierentheaters hieven zu lassen, welches allüberall seine Vorstellungen abliefert. Worum es bei seinen mikrofonunterstützten Auslassungen gegangen ist, interessiert mich nicht weiter. Wie mich auch all das nicht interessiert, was ich heute in der FAS fand. Abgesehen von einem Artikel, der es wirklich in sich hat. Und der wegen seines ordentlichen Kalibers - als ehemaliger Lektor weiß ich Aussagengehalte einigermaßen treffend einzuordnen - sogar in Gänze in dem Folgepost erscheinen wird. Hier folgend nur die Materialausbeute aus besagter Ausgabe, die - so vorher gar nicht erkannt, weil ich mit dem Eintrag früher gestartet bin als mit der Zeitschriftenlektüre - sich hervorragend in den hier gewählten Themenrahmen einfügt.

Auch nicht bartumrahmt ist der Mund von van Gaal, der, so entnehme ich der Überschrift eines mich nun überhaupt nicht interessierenden Artikels, Trainer des FC Bayern ist. Das, was aus dem herauskommt, sind, wie ja nachzulesen, bestenfalls Schreie. Schreien möchte ich am liebsten auch, wenn ich mir vor Augen halte, wie blind die Fernsehverantwortlichen sein müssen, wenn sie das deutsche Volk mit noch mehr Übertragungen von Sportsendungen eindecken wollen. Worunter dann auch Sportarten sind, in denen es gar nichts ausmacht, blind zu sein. Toll!!!

Bleiben wir beim Sport: Toll ist es auch, wenn man "seine" Mannschaft so auf dem Schirm hat, wie der 96-Fan. Weniger toll allerdings, dass er schätzungsweise sonst nicht viel in seiner Birne hat. Mal ist die Mannschaft europaligaverdächtig, mal kraucht sie, wie ja momentan, ganz unten im Bundesligakeller herum, drauf und dran, sich aus dem Oberhaus der Kickerbranche zu verabschieden: Da will das Snowboardermotiv mit seinem Himmel und der der Hölle ja schon recht nahe liegenden Erde recht stimmig erscheinen.

Wenn wir noch weiter beim Sport verweilen wollen, dann kommt unweigerlich Olympia ins Spiel - hier zu denken mit dem absichtsvoll weggeschnittenen Zusatz "in HD". "Wir fahren mehr oder weniger blind runter" lässt sich vorstehend über dem Schreihals van Gaal lesen: mindestens genauso blind sind nach meiner Einschätzung all diejenigen, die meinen, der breiten Masse Sport ohne Ende vorführen zu müssen - dabei dann auch eine so blöde Erfindung wie das Skeleton, welches mir bis zum Gewahrwerden dieser Überschrift noch nirgendwo untergekommen ist.

Wie es ist, sich zwischen Himmel und Erde zu bewegen: dies machen die Herrschaften nur zu gerne vor, die in ihren Nobelkarossen durch die Lande zu schweben pflegen - gänzlich abgehoben von ihrer mittelmäßigen, perspektivlosen, geradezu lachhaft einflussarmen Umgebung. Da sollen dann bei unsereiner nur noch Neidgefühle aufsteigen können, verbunden mit der Sehnsucht, sich dem Publikum auch so elitär präsentieren zu können. Auf dem Parkett der Eitelkeiten kann man sich auch - gut zu wissen! - in einer "Limousine jenseits der Oberklasse" bewegen. Die dort wie nichts anderes für einen " repräsentativen Auftritt" sorgen dürfte. Toll!!!

Auf einem solchen Parkett der Eitelkeiten marschieren möglichst oft im Jahr auch gerne die Filmgrößen auf, die vielleicht den Gipfelpunkt ihres Selbstgefühls dann erreichen, wenn sie sich - anders wäre es ja witzlos - schon zu Lebzeiten in einer Kassettenofferte eines renommierteren Verlages verewigt finden.


Und dann gibt es die Zeitgenossen, die weder dem Politikergebrabbel - der Brüderle: ganz fürchterlich! - noch dem Geseiber eines Schuhdesignern, noch dem Geschrei eines Trainers etwas abgewinnen können. Sondern die eigenständig zu sein versuchen, indem sie sich auf etwas verlassen, was abseits vom Mainstream liegt.

Beispielsweise auf das Pendeln. Mit welchem man Dinge zu erkunden sucht, die dem normalen Wahrnehmungsvermögen verschlossen bleiben. Der nebenstehende Cartoon erinnert mich an ein Verlegerehepaar, welches ich auf einer Frankfurter Buchmesse kennenlernen sollte - in einem ersten Schritt die Dame des Hauses, die meinen Charakter erpendelte und diesen von ihrem Werkzeug als wohl recht akzeptabel vermeldet erhielt.

Von da aus war es dann nur ein ganz kleiner Schritt hin zu der Übernachtungsmöglichkeit in dem im Taunus gelegenen Verlegerdomizil. Bei dem dort sich dann ergebenden Gespräch ließ man mich wissen, dass wir eine "7er-Familie" seien - ohne mir allerdings den Hintergrund dieser Aussage näher zu erläutern. Eigenartigerweise sollte die Zahl 7 ca. zwei Jahre nach dieser Begegnung in einer von mir nachvollziehbaren Weise in der Familie zum Tragen kommen - insofern nämlich, als sie sich dann auf 7 Personen vergrößerte.

Sollte also an der ganzen Pendelei mehr dran sein, als man dies aus einer ersten Einschätzung heraus wahrnehmen möchte? Für meinen Teil muss ich sagen, dass ich, während einer ganz kurzen Phase damit befasst, die Angelegenheit für ungut halte, a) weil sie das Potential in sich schließt, den Menschen abhängig zu machen, und b) weil sie ein gesundes Selbstbewusstsein verhindert, welches darauf gründet, die Dinge eigenständig zu sehen und zu beurteilen - ganz abgesehen c) davon, mit welch dubiosen Elementen im Universum man über ein solches Medium in Kontakt tritt. Von solchen und weiteren Überlegungen habe ich mich dann ganz schnell dazu entschließen können, das Pendel als Teufelszeug wegzuwerfen. Wenn ich wollte, könnte ich wahrscheinlich wie zu der Zeit auch heute noch eine an einem Faden aufgehängte Schere zum Rotieren bringen - nur: was habe ich im Endeffekt davon?

Auch ein Pendel hält der in dem vorstehend erscheinenden Cartoon gezeichnete Mann in der Hand - allerdings eins mit einem ungewöhnlich langen Faden. Gespannt wartet er darauf, wie sein Pendel sich zu bewegen beginnt bei der Frage, ob die Kursentwicklung seiner Papiere an der Börse sich denn wohl positiv für ihn darstelle. Kurzer Kommentar zu der hier gewählten Darstellungstechnik: Ich habe für den Cartoon in die Mitte plazieren lassen, weil die Frage nach dem möglichen Profit das Denken der wohl allermeisten Menschen so beherrscht, dass kaum etwas anderes so im Mittelpunkt ihres Interesses steht wie eben diese Frage. Und das, wie der Profit sich mit dem wenigsten Aufwand realisieren lässt. Dazu werde ich in einen der Folgeeinträge einen Artikel über Onlineshops hineinstellen - soeben erst erschienen in dem Mitteilungsblatt der hiesigen IHK, benannt niedersächsische WIRTSCHAFT.

Für die Arrivierten in unserem bei auch nur etwas näher betrachtet doch recht seltsamen Gesellschaftsgebildete wiederum im Zentrum ihres Interesses stehend: die Frage, wie sich denn die viele ihnen zur Verfügung stehende Freizeit so nutzen lässt, dass für sie ein Höchstmaß an gutem Lebensgefühl dabei rumkommt. Viele von ihnen verfallen dann auf das Cruisen, welches ihre ja auch englischen leasure hours verschönt.


Ihre leasure hours pflegen die Blaublütigen auch in unseren Landen überaus gerne mit dem vornehmen Dinnieren zuzubringen. Wobei sich die Fernsehgewaltigen sich nicht entblöden, dergleichen auch noch der breiten Masse vorzusetzen. Auf dass die sich zwar nicht an den Brotkrumen laben kann, die vom Tische der Reichen abfallen, aber doch froh darüber sein darf, dass ihr solch intime Einblicke in deren Lebewelt gewährt werden.


Da die meisten sich von derlei ausgeschlossen sehen, sehen sie halt fern. Im Schnitt um die 5 Stunden am Tag, - bei uns nicht viel weniger. Und sind regelrecht aus dem Häuschen, wenn sie mitverfolgen dürfen, wie da jemand wie der Glenn Beck herumkaspert. Auch hier, wie schon zuvor, einige mehr bissig-flapsig gemeinte Bemerkungen: ........Nein, nach der Lektüre des zu der Aufnahme gehörenden Artikels sehe ich mich doch gehalten, den Inhalt zu referieren.

Überschrieben ist er mit "Gottes Wort und Teufels Beitrag - Paranoia für Millionen: Wie der amerikanische Fernsehmoderator Glenn Beck von der tiefen Krise seines Landes profitiert." Verfasst hat ihn der Autor Lars Jensen. Eingeleitet wird er mit folgendem Statement: "Wenn ein Organismus krank ist, wird er anfällig für Parasiten, die sich an den schwächsten Stellen festsetzen und seinen Niedergang noch beschleunigen. Die Vereinigten Staaten sind krank, und der Parasit, der sich an ihrer Krise bereichert, heißt Glenn Beck: Alkoholiker auf Entzug, konvertierter Mormone, gesinnungsloser Choleriker mit Hang zum Tränenausbruch vor laufender Kamera. Beck ist ein Superstar, wie ihn nur die amerikanische Fernsehkultur produzieren kann."

Zu dem Aspekt Bereicherung finden sich ganz am Ende des Artikels folgende Angaben: "Dann heuerte Beck bei Fox News an und entdeckte seine Marktlücke, in der er von der heftigsten Krise seines Vaterlandes profitieren kann. Laut 'Forbes Magazine' verdoppelt der Anwalt der Mittellosen im Jahre 2009 sein Einkommen auf vierzig Millionen Dollar."

Interessanter aber sind die Daten, die man aus dem Text mitnehmen kann, welcher auf der Seite etwa den gleichen Raum einnimmt wie das Bild mit dem Männchen machenden Fernsehstar. Unmittelbar im Anschluss an den einleitend zitierten Text heißt es weiter: "Angeblich hat Gott ihn beauftragt, Amerika zu befreien von den Faschisten und den Sozialisten, den Umweltschützern und Gesundheitsreformern, die 2008 die Macht an sich gerissen haben, um das Vaterland zu plündern. 'Ich habe Angst', wiederholt er immer wieder. 'Sie sollten auch Angst haben.' Zu seiner apokalyptischen Weltsicht gehört die These, Barack Obama sei ein kommunistischer Nazi. Den Beweis lieferte er in einer Sendung per Google-Suche. 'Hier steht's. Die Nazis waren eigentlich Nationalsozialisten, und jeder weiß, dass Obama ein Sozialist ist.' "

Ja, so einfach liegen die Dinge für den, der "ohne Zweifel die lauteste und meistgehörte Stimme in Obamas Amerika [ist], populärer als Rush Limbaugh, lustiger als Sean Hannity, raffinierter als Bill O'Reilly, schlagkräftiger als der Präsident selbst." Vor dieser Aussage charakterisiert Jensen den Fernsehgewaltigen so: "Der Schriftsteller Stephen King nannte Beck 'Satans geistig behinderten jungen Bruder'. Treffender kann man es nicht ausdrücken. Mit fleischigem Babygesicht und dem Grinsen der Allmacht predigt Beck Hass, Verzweiflung, Wut. Wenn ein Anrufer seine Meinung nicht teilt, brüllt er ihn schon mal im Tonfall eines Nazi-Richters mit einem Kreischschrei nieder: 'Sie Schwein wagen es, mich anzurufen!' "

Mit solchen Auftritten erreicht Beck dem FAS-Bericht zufolge bei seiner Nachmittagsshow täglich 3 Millionen Menschen. Zu denjenigen, die das "Glenn Beck Program" einschalten, kommen 9 Millionen, die ihn im Radio hören. Damit ist die Öffentlichkeitswirksamkeit noch nicht ausgelotet. Becks Website soll 5 Millionen Besucher pro Woche zählen, seine Podcasts und Twitter-Meldungen zu den erfolgreichsten des Landes zählen. Hinzu kommen dann noch seine Bücher, zu denen es in dem Bericht heißt: "Ihm gelang, was bislang nur John Grisham und Patricia Cornwall beschieden war: Die Sachbuchliste und die Belletristik gleichzeitig anzuführen. Last, not least: Seine Comedy-Show, mit der er regelmäßig auf Tour geht, dabei Hunderttausende Besucher anziehend.

Warum ist das Echo auf diese Stimme, die nur unbewiesene Thesen unter das Volk bringt, es damit aufhetzend, so groß? Dazu heißt es im Text: "Beck schwang sich auf zur Stimme aller deprimierten Amerikaner, die sich von den wirtschaftlichen und politischen Eliten verraten fühlen. Die ihr Haus durch Zwangsvollstreckung oder ihren Job durch eine Pleite verloren haben, die Angst vor einem schwarzen Präsidenten haben, der ihnen ihre Waffen wegnehmen, eine unausgegorene Gesundheitsreform aufzwingen will, den Banken Trillionen Dollar zuschanzt; die den Republikanern im Kongress genau so wenig trauen wie den Demokraten, weil sie nicht vergessen, welches Chaos Bush hinterließ."

Die so gestimmte Bevölkerung begreift sich als "Libertarians" - die Freiheitlichen - und repräsentiert mittlerweile zwischen 50 und 60 Prozent der Wählerschaft in den USA. Zwar behauptet Beck von sich, er stünde keiner Partei nahe - mit seiner Unterstützung rechnen kann aber bei den im November anstehenden Zwischenwahlen nur der rechte, religiöse Flügel der Republikaner. Der will - Ähnlichkeiten mit dem Programm der deutschen FDP lassen sich hier nicht verkennen - "das Dilemma Amerikas mit vier simplen Ideen lösen.....Die Steuern wollen sie senken, die Zentralregierung entmachten, sämtliche Märkte deregulieren und hart gegen Immigranten vorgehen."

Der Hintergrund der Beck'schen Weltanschauung wird folgendermaßen ausgeleuchtet: "Woran glaubt Glenn Beck wirklich? Er preist die Lehren des 2006 verstorbenen mormonischen 'Religionswissenschaftlers' W. Cleon Skousen, dessen Ideen die religiöse Rechte prägten. In dessen wichtigstem Buch 'The 5000 year leap', das Bleck als Pflichtlektüre empfiehlt, vertrat Skousen die Ansicht, Amerika sei das von Gott auserwählte Land und seine 56 Gründerväter habe der Himmel geschickt - Gott habe diesen Männern die Verfassung quasi diktiert. Deswegen haben Amerika in zweihundert Jahren mehr Erfolge gefeiert, als alle anderen Kulturen in den vorangegangenen fünftausend Jahren gemeinsam."

Bei soviel Selbstgewissheit kann es nicht verwundern, dass die Schwachen und Zukurzgekommenen im Lande willig dem Sprachrohr dieser Rechten lauschen - wodurch "Beck zu einem ideologischen Branstifter mutieren" konnte. Dies, wie gesagt, in Diensten von Fox News - seinem CNN folgenden Arbeitgeber -, wo man ihn auf eine Zielgruppe ansetzte, die die Massenmedien bis dahin ignoriert hatten. Hier abschließend nur noch der Hinweis darauf, dass Beck ursprünglich Jesuitenschüler war. Was in meinen Augen wieder einmal belegt, wie wenig Positiv sich Auswirkendes und auf Nachhaltigkeit Angelegtes gerade die Konfessionen in den Gemütern zu bewirken vermögen: Da wird, wie als Thema hier bereits formuliert, nicht nur das Hirn der Individuen verbrannt, sondern darüber hinaus ein immenser Flurschaden angerichtet. Wofür nicht zuletzt die Vergehen der Jesuiten gegenüber den ihnen anvertrauten Jugendlichen sprechen -, erstere dabei ja im Moment in der Presse vorgeführt werdend.

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