Montag, 26. Dezember 2011

1486 "Weihnachten unter Engeln": Ein Reporter wagt sich in Hannover noch einmal in die Höhle des Löwen - bei einer Weihnachtsfeier der Hells Angels.

974 Unverhüllte Morddrohungen in der am Steintor angesiedelten kriminellen Szene von Hannover. In der auch wieder Politiker mitmischen.

1374 Lokalkolorit Hannover/16: "Das Steintor im Zwielicht. Harte Gangart im Amüsierviertel? Die Politik unterstützt des Forderungen des künftigen.....

Genau 400 Einträge auseinanderliegend die wichtigsten Blogbeiträge zu der Gruppierung Hanebuth & Co., die sich weiterhin als Staat im Staate wähnen und entsprechend auftrumpfen kann. Der Journalist Philip Eppelsheim, der sich im November 2010 von Frankfurt aus auf den Weg hin nach Hannover und dort hinein ins Steintorviertel gemacht hat, konnte in der jüngsten FAS-Ausgabe einen weiteren Bericht über die fragliche Szene veröffentlichen. Bei dieser Recherche haben sich die Leute dieser Gang zwar wohlweislich mit Morddrohungen zurückgehalten, dafür aber ihren Dominanzwillen umso nachdrücklicher demonstriert und zelebriert. Ehe die Begegnung des Journalisten mit dem sich "President" nennenden Hanebuth und seinen Leuten hier weiter geschildert wird, folgend ein Auszug aus dem Eintrag 974, welcher erhellt, was diese Gang so alles treibt und welcher Sympathien sie sich im Kreis der tonangebenden Leute in diesem StaatsUNwesen erfreuen darf:

"Ich möchte mich nun nicht noch ein zweites Mal an die Lektüre des zweiseitigen Artikels machen müssen, um mir all das herauszupicken, was sich dort an Umtrieben des "Steintor-König" Hanebuth und seiner Gefolgsleute auf den wichtigsten Geschäftsfeldern Prostitution, Schutzgelderpressung, Hehlerei, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel so getan hat und weiterhin so gut wie ungestört tun kann. Weil die Verflechtung mit der Hautevolaute einfach zu gut funktioniert.

Ich habe auch keine Lust, diesen Verflechtungen in dem Artikel ein weiteres Mal nachzugehen. Stattdessen zitiere ich hier nur dessen Einleitung: "Am 11. August druckte die Frankfurter Allgemeine Zeitung auf der Seite 3 einen Artikel über die 'Erbfreundschaften in Hannover'. Anlass war der Urlaub des Bundespräsidenten Christian Wulff und seiner Gattin Bettina in der Villa von Carsten Maschmeyer auf Mallorca. 'Wo verlaufen die Grenzen zwischen Freundschaft und Kumpanei?' fragte Robert von Lucius. Zu den Erbfreunden zählte unser Autor den Gründer des Finanzdienstes AWD, Maschmeyer, Gerhard Schröder, Rechtsanwalt Götz-Werner Fromberg, Christian Wulff, Sigmar Gabriel, prominente Ärzte, Musiker der 'Scorpions' und andere. Einen Absatz widmete Lucius der 'grauen Eminenz von Hannover', Götz von Fromberg, und dessen Beziehung zu Frank Hanebuth, dem 'Präsidenten' der Hells Angels, zugleich dem mutmaßlich einflussreichsten Hells Angel in Deutschland. Lucius' Stück berichtete von den legendären Herrenabenden bei von Fromberg und über die 'Welt des Glamours'.'"

Bei soviel Rückhalt unter den Prominenten kann es nicht verwundern, wenn Hanebuth jetzt bei der Weihnachtsfeier vor seinen Mannen in einer Weise tönte, die gerade auch den Ordnungsbehörden zu denken geben müsste (es aber nicht tut): "Dann war es Zeit für die traditionelle Weihnachtsansprache des Präsidenten. Hanebuth ließ das Jahr Revue passieren. Das schwerste Jahr seit Bestehen [1994 als "Bones" (Knochen) angetreten, firmiert die Gruppierung seit 1999 mit "Hells Angels"] sei es in Hannover gewesen. Eine Hetzkampagne der Medien und der Politik hätten sie aushalten müssen. Aber sie würden 'keinen Zentimeter weichen'. Er und die anderen Hells Angels würden für ihre Jungs einstehen. Unverwüstlich. Die Hells Angels würden wachsen, 'egal, ob es der Obrigkeit passt oder nicht'. Vor mir nickte einer, sagte zu den Männern um sich herum: 'So ist es. Genauso ist es. Hört da gut zu.' Das taten sie. Sie hingen an den Lippen Hanebuths, sogen seine Worte in sich auf. Der Präsident sprach von Respekt, von Prinzipien und von Eiern. Das sei es, was einen Höllengel ausmache. Am Ende schrie er wieder 'Affa', noch lauter kam es dieses Mal zurück." ("Affa" ist die komprimierte Form der Gruppenlosung "Angels forever - forever Angels".)

Von seiner Stippvisite, während derer er von dem Chef immer wieder genötigt wurde, so zuzulangen wie seine Mannen, bringt Eppelsheim einige recht interessante Eindrücke von dem Gehabe dieser Leutchen mit und kann dazu noch über ebenfalls interessante Interna dieses Ringes von Gaunern berichten. Zu dem Auftritt der sich fraglos als Herrenmenschen verstehenden Typen notiert er Folgendes: "Nach und nach setzten sich weitere Rocker an den runden Tisch. Nicht irgendwelche, sondern die Chefs der 'Charter' und andere Altgediente. Sie sprachen nicht viel. Alles Männer mit Lebenserfahrung, mit Einfluss, mit Bäuchen und grauem Haar. Sie waren gewohnt, dass man ihnen gehorchte, ihnen folgte, und sie trugen die Embleme der Hells Angels, den geflügelten Totenkopf, voller Stolz - und nicht nur auf ihren Westen. Auch Ringe, Ketten, Gürtelschnallen, selbst Tatoos im Gesicht schrien hinaus, wer sie waren."

Dieses Hinausschreien der eigenen Überlegenheit und Gefährlichkeit ist es aber, welches hierzulande gerne gehört wird. Von denjenigen, die im Grunde nur darauf aus sind, sich ein möglichst großes Maß an Vorteilen zu verschaffen, und die regelrecht dankbar dafür sind, wenn jemand ihnen die Rolle des Einschüchternden abnimmt, der durch seinen Auftritt von ihren eigenen Machenschaften ablenkt und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in seinen Bann nimmt. So wie der Auftritt von Hitler & Co. aus derlei Erwägungen heraus begrüßt wurde, so delektiert man sich in gewissen Kreisen auch heutzutage an solch martialischen Gehabe. Hallo - aufgemerkt! Dieses sind gesellschaftskritische Überlegungen, die an Schärfe kaum zu überbieten sein dürften. Aber lebt ruhig weiter in Eurem Konsumrausch, Ihr lieben Deutschen: Die hohen Herren werden es Euch lohnen, dass Ihr Euch ruhig verhaltet! So ruhig wie die Polizei Hannover: "Die hatte schon vor Jahren gesagt, auf die Feier der Höllenenlgel könne auch 'Oma Puttlich' gehen. Das sei schließlich eine öffentliche Veranstaltung. Aber Oma Puttlich kam nicht."

Aber zurück zu dem Report über die Weihnachtsfeier der Hells Angels. Die sind, wie der sie aufsuchende Journalist ausführt, militärisch organisiert. Dazu stellt er im Einzelnen fest: "Die Prospects leben dafür, irgendwann einmal Vollmitglied der Hells Angels zu sein: Member. Sie hatten für den reibungslosen Ablauf der Party zu sorgen. Sie mussten herbeischaffen, was immer nötig, war, die Autos der Member einparken und alle Wünsche erfüllen, sollten sie noch so abwegig klingen. Zwei bis drei Jahre dauert die Probezeit. Aber es dauert schon eine Weile, Prospect zu werden. Vorher ist man 'Hangaround' und davor 'Supporter'." Zu diesen heißt es bei Eppelsheim weiter: "Die 'Supporter' trugen keine Kutten. Sie gehören nicht zu den Hells Angels, sie himmeln sie an: junge Männer mit geschorenen Schädeln und Muskelhaufen, viele Kampfsportler darunter. In jedem Gangsterrapvideo hätten sie eine gute Figur gemacht. Ihre Gang: 'Support 81'."

Die Szene vor dem Auftritt von Hanebuth mit seiner Weihnachtsansprache wird von Eppelsheim so beschrieben: "Nach einem weiteren Glas Wein lief Hanebuth zum Klubhaus und stieg auf das Podest, wo eine verwaiste Stripteasestange aufragte. Die Männer drängten durch die Tür, neben der ein altes Filmplakat hing. 'Die wilden Schläger von San Francisco' mit Jack Nicholson. 'Die wahre, brutale und erbarmungslose Geschichte der echten Hells Angels. Sie lieben nur sich selbst und ihre donnernden Maschinen'." Braucht es noch mehr Worte, um zu verdetulichen, welche Gefahr für das Gemeinweisen mit einer solchen Nähe zu dem Einsatz von körperlicher Gewalt und den sich darauf ergebenden Einschüchterungsbestrebungen verknüpft ist? Hier nur noch dieses: Bei der Mafia gibt es auch Anwärter, die danach gieren, in deren Reihen aufgenommen zu werden, und die alle möglichen Schandtaten begehen, um sich die Anerkennung durch diese hochkriminelle Gruppierung zu verschaffen. Die Supporter aber sind auch Anwärter!

Generelles PS : Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link*** an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion."
***Wie ein Link zu übernehmen ist, findet sich in Post
999 dargestellt, und zwar unter PS2.




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