Das Programm des Abends, ausgewiesen auf einem Flyer, kündigte in dessen Mitte an: "Wehnachtliche Geschichte". Die sollte sich dann tatsächlich als solche erweisen, berichtete der Vortragende, der Kaufmann i.R. Werner Brandt, seinen Part wahrnehmend, bei seiner ungewöhnlichen Erinnerungstour durch das Weihnachtsgeschehen rund um sein Geschäft in den zurückliegenden Jahrzehnten doch von einer Begebenheit, die sich für ihn als mehr "wehnachtlich" denn "weihnachtlich" entpuppen sollte. Herr Brandt hatte nach seinen Worten diese gänzlich unerwartete Form der Präsentation einer weihnachtlich stimmen sollenden Erzählung nicht zuletzt deshalb gewählt, weil er den fraglichen Part schon recht oft ausgefüllt habe und ihm nicht so recht klar gewesen sei, welches Material er hätte auswählen sollen, ohne Gefahr zu laufen, seinem Publikum eine Geschichte zum zweiten Mal zu Gehör zu bringen.
Was ihm an einem der weit zurückliegenden Heiligabende sehr zugesetzt habe, sei ein Überfall unmittelbar am Hinterausgang seines Geschäftes gewesen. Den habe er verlassen, nachdem die Belegschaft ihre Sachen gepackt und Kurs in Richtung heimatliche Weihnachtsbäume genommen habe. Dabei habe er in einer Tasche eine Geldbombe getragen, in der sich die Tageseinnahmen befanden, die zu der unweit gelegenen Bankfiliale hin zu transportieren galt. Dann habe er plötzlich gespürt, wie ihm etwas Hartes in die Seite gedrückt wurde. Sich umschauend, habe er eine vermummte Gestalt wahrgenommen, die ihn mit einem Revolver bedrohte. Zwar habe er die Tasche mit der Bombe noch über einen Zaun werfen können. Was den Räuber allerdings nicht davon abgehalten habe, sich über die Beute herzumachen. Alles sei aber besonders auch deshalb glimpflich für ihn abgegangen, da er die für seine Geschäftsbesorgung erforderliche Versicherung habe ausnutzen können.
Gerne dagegen erinnerte er sich zurück an das Geschäft, welches sich zu Weihnachten immer wieder mit Wagenladungen von Gänsen und Puten hatte machen lassen, welches auch noch lange nach der Einführung der Tiefkühlkost bestens floriert habe. Den Versuch, den Weihnachtsmann zu geben, habe er im Weiteren aufgegeben, nachdem ein Junge ihn vor den Eltern als "Mann mit der weißen Schürze" entlarvt habe, "der immer hinter der Theke steht". Auch mit dem, was er im Weiteren zu erzählen wusste, konnte der Betreiber des Hauptgeschäftes in Wennigsen für ihn sehr angenehme Erinnerungen verbinden. Derer waren so viele, dass sie sich schlecht in ein Merkraster einfügen lassen wollten. Weshalb dieser Eintrag hiermit auch abgeschlossen werden muss. Nein, doch noch dieses: Anders als etwa bei dem letzten Süllbergsingen in Bredenbeck konnten an diesem Abend Chor und Dirigent unter Beweis stellen, dass sie durchaus auch das Piano beherrschen - sich damit von dem Powern verabschiedend, das auf Warneckes Hof im Vordergrund gestanden hatte.
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