Sonntag, 25. Dezember 2011

1484 Eine schöne Bescherung zu Weihnachten: Mit Antibiotika angereichertes Federvieh. Oder: Die Veterinärärzte wollen ja schließlich auch leben!


Zweifelsohne wird auch an diesem ersten Weihnachtstag in ja kaum zu zählenden Domizilen von Muttern ein irgendwie geartetes Federvieh auf den Tisch des Hauses gebracht werden. Bei dem man sich sicher sein darf, dass es nicht lange leiden musste, dieweil es, hochgepäppelt mit Antibiotika, ganz flott zu der von Züchtern und Schlachtern gewünschten Größe gelangt ist.

Von denen Informationen, die in dem vorstehend gebrachten Text enthalten sind, erscheinen drei dem Blogger besonders interessant. 1. die Aussage betreffend die Rolle, welche die Veterinärärzte in dem ganzen Prozess spielen: " 'Tierärzte leben davon, dass sie möglichst viele Arzneimittel verkaufen [Statement des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Christian Meyer]'." 2. das Faktum, dass es keine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel gibt, die unter Gabe von Antibiotika produziert wurden. 3. die Berechnung, derzufolge ein Hähnchen das Doppelte kosten würde, rechnete man die Kosten der industriellen Fleischproduktion in den Kaufpreis mit ein, die insbesondere durch die Belastung der Gewässer, die schädlichen Folgen für das Klima und den Arbeitsausfall entsteht, welcher durch resistent gewordene Keime, also die Nichtreaktion von krankgewordenen Personen auf Arzneigaben bedingt ist.

ad 1. soll hier noch das geradezu monströse Ungleichgewicht explizit angesprochen werden, welches besteht zwischen dem Interesse der breiten Bevölkerung an einer Nahrung, die sie unbesorgt zu sich nehmen kann auf der einen Seite und dem Verdienstinteresse eines ganz kleinen, aber einflussreichen Segments aus dieser Bevölkerung - halt den Tierärzten auf der anderen. Die richtig Kasse machen, wenn sie möglichst viel von dem an Gemeingefährlichkeit eigentlich kaum noch zu überbietenden Stoff an den Mann, sprich Landwirt, bringen. Da dieser Staat aber einer Veranstaltung ist, in dem immer nur diejenigen zum Zuge kommen, die eine Lobby haben, welche sich für ihre Belange einsetzt, oder bei denem im Hintergrund immer die zu realisierenden ganz großen Gewinnspannen stehen, kann es den Blogger nicht weiter verwundern, dass der Landwirtschaftsminister sich nur dazu verstehen kann, hinhaltend zu taktieren.

ad 2. soll hier nur kurz bemerkt sein, dass es aller Voraussicht nach nicht dazu kommen wird, dass die so problematischen Antibiotika auf den Verpackungen ausgewiesen werden müssen. Einfach, weil es auch hier ein einflussreiche Lobby gibt, der es eine geradezu diebische Freude bereitet, die Bevölkerung so hinters Licht führen und ausnehmen lassen zu können. Diebisch deshalb, weil sie den Menschen durch ihr Agieren etwas wegnimmt, was ihnen eigentlich gehört.

ad 3. hier abschließend nur der Kommentar, dass es in allen wichtigen Lebensbereichen gängige Praxis ist, die Folgekosten, und damit die tatsächlich mit der Produkterstellung verbunden Kosten nicht in das Kostenkalkül einzubeziehen. Dass dem so ist, das führen einem doch quasi an jedem Tag die Schlagzeilen und Berichte vor Augen.

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