Freitag, 22. April 2011

1159 Informationspolitik in Sachen Atom: "Das ganze Land Bayern hätte in eine Zone verwandelt werden müssen, in der wir alle Schutzanzüge tragen": Nicht erst zu Fukushima, sondern auch zu Tschernobyl gab es von den Regierungen - einschließlich der deutschen - nur verharmlosende Statements zu hören.



....Nicht erst zu Fukushima, sondern auch zu Tschernobyl gab es von den Regierungen - einschließlich der deutschen - nur verharmlosende Statements zu hören. So beispielsweise - in dem Text "...normale Informationspolitik" ja nachzulesen - seitens des damaligen Innenministers Friedrich Zimmermann: " 'Obwohl wir über keine genauen Informationen verfügen, ist die Lage bei uns unter Kontrolle'." Die bayerische Landesregierung - so vorstehend auch nachzulesen - verkündet vollmundig, die Messergebnisse hätten ergeben, dass keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung bestehe - legt aber großen Wert darauf, eben diese Messergebnisse geheim zu halten. Die in dem Titel dieses Eintrags zitierte Aussage stammt übrigens von Georg Burger, der bei der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung tätig war.
Wenn gegenwärtig, wie der Presse auch zu entnehmen, die Japaner sich auf den Weg nach Tschernobyl machen, dann fragt es sich, was sie dort eigentlich suchen. Geht es ihnen im Endeffekt doch nicht darum, wie den in der Region Fukushima lebenden Menschen geholfen werden kann - dass die weiter entfernt wohnenden von der radioaktiven Niedrigstrahlung auch extrem Nachteiliges zu befürchten haben, selbst wenn die sich nur im Millisievertbereich bewegt, wie der Text "..Liquidatoren ... Greise" ausweist, bleibt wieder einmal völlig außer Betracht. Sondern es geht ihnen immer wieder ausschließlich darum, die eigene Energiepolitik mit dem Schwergewicht Atom möglichst gut aussehen zu lassen. Um es mit den Worten von Michael Gorbatschow zu sagen: "Wenn wir die Öffentlichkeit informieren, sollten wir sagen, dass das Kernkraftwerk gerade erst renoviert wurde, damit kein schlechtes Licht auf unsere Ausrüstung geworfen wird."

Es empfiehlt sich, die Texte einmal etwas genauer daraufhin zu sichten, was alles an widersinnigen Momenten in der seitens der Regierungen ihrer jeweiligen Bevölkerung als harmlos verkauften Energiepolitik steckt. Deren Folge es aber etwa ist, dass wegen der Tschernobyl-Katastrophe noch immer ein Viertes des weißrussischen Staatsgebietes radioaktiv verseucht ist - und "95 Prozent der Aufräumarbeiter [oder Liquidatoren], die damals zwischen 20 und 25 Jahren alt waren," inzwischen invalide sind.

Das Fazit - formuliert von der Ärztin und Atomkritikerin Angelika Claußen: "Alle bedeutenden wissenschaftlichen Gremien spielen die Gefahren herunter, denn sie werden von Atomlobbyisten beeinflusst." Diese Gremien sind es in erster Linie, die den Politikern immer wieder gern in die Karten spielen und es ihnen ermöglichen, mit den Losungen, die sie ihnen in den Mund legen, die Bevölkerung an der Nase herumzuführen. Dass beiden ihre Lobbyarbeit aus den satten Erträgen, die sich aus dem Ausbau der Kernenergie ergeben, von deren Produzenten bestens vergütet wird, darin dürfte in dieser Angelegenheit die Crux hauptsächlich liegen. Denn: Sachliche Gründe für den Ausbau gibt es vor allem deshalb nicht, weil alles, was, wie die nirgendwo mögliche Endlagerung, eigentlich rechnerisch erfasst werden müsste, ganz einfach außen vor gelassen wird. Eben, um diese Energieform vorteilhaft erscheinen zu lassen.




Generelles PS: Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link*** an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion."






  • ***Wie ein Link zu übernehmen ist, findet sich in Post 999 dargestellt, und zwar unter PS2.


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