wollte sie die Stopsignale übersehen und überhören, die jetzt von allen Seiten abgegeben werden.
Angestrichen in dem fraglichen Test hat der Blogger die folgenden hier noch einmal gesondert zitierten Passagen - sie somit zusätzlich unterstreichend: "Ein Burn-Out-Test dürfte sich nicht auf mögliche Lecks in Kühltanks atomarer Kraftwerksoldtimer beschränken, sondern müsste die Strategien der die Atommeiler betreibenden und von ihnen profitierenden Gesellschaften und Gesellschafter mittesten. Die Konzerne, die Netzwerke der Lobbyisten und auch die Energiekonsumgewohnheiten der Endverbraucher müssten auf bedenkliche Symptome hin untersucht werden. ...
'Pathologische Großgebilde bzw. Apparate, deren Funktionsweise auf der Profit-Maxime und anonymisierter (Un-)Verantwortlichkeit (Gewissenlosigkeit) basieren, gehören nicht nur 'kontrolliert, sondern abgeschafft', forderte jüngst der Publizist und Theologe Peter Burger im Online-Magazin Telepolis. Auf jeden Fall wären gerechte Strafmaße zu überlegen, die jenen ernsthaft Stress bereiten, die als Manager im Dienst des 'Shareholder Value' die Gefahren für Gesundheit und Leben von Menschen und die Verwüstung ganzer Landstriche auf unzählige Generationen hin in Kauf nehmen." Recht hat sie, die gute Johanna di Blasi, die zum Abschluss des von ihr verfassten, hier nur zur Hälte erscheinenden Textes solch energische Statements abliefert!
"Wir sollten noch schneller aussteigen": So wird ein Interview überschrieben, das die beiden FAS-Journalisten Ralph Bollmann und Rainer Hank mit Kardinal Reinhard Marx soeben in Sachen Atom haben führen können. Das, was der Kirchenmann dabei von sich gibt, stellt sich als mehr oder weniger verzweifelter Versuch dar, eine Ehrenrettung der katholischen Kirche zu erreichen, indem jetzt von ihr Forderungen aufgegriffen werden, die von den Grünen schon seit Urzeiten vorgetragen worden sind - Zitat: "Unsere Lebensstile müssen sich ändern zugunsten klimaverträglicher und ressourcensparender Wohlstandsmodelle. Zudem brauchen wir technische Innovationen, damit die Effizienz steigt und weniger Energie benötigt wird. Es wäre ein ermutigendes Beispiel für andere Länder, wenn Deutschland zeigen würde: Der Ausstieg mit dem Ausbau regenerativer Energien ist machbar!"
Nein, Hoch-, Höchst- oder sonstwie -Würden: Mit einem so verspätet kommenden Bekenntnis zu einem anderen Lebensstil können Sie zumindest nach Einschätzung des Bloggers nicht übertünchen, dass speziell auch die katholische Kirche bis dato in der Wahrnehmung und der angemessenen Bewertung der Risiken der Atomwirtschaft versagt hat. Da hilft Ihnen auch nicht, wenn Sie jetzt konstatieren: "Dabei sollte es ehrlicher zugehen als bei der Kernenergie, wo die wirklichen Kosten bis heute nicht einkalkuliert sind."Zu spät und deshalb der Kirche keine Freunde mehr verschaffend, konstatieren Sie: "Wenn wir die unkalkulierbaren Risiken der Atomtechnik vielen Unbeteiligten über Generationen hinweg zumutgen, dann haben wir das rechte Maß verloren. Das ist eine ganz andere Dimension als etwa die Gefahren im Straßenverkehr." Zu solchen Einsichten hätte die katholische Kirche sich doch schon viel früher aufschwingen können - auch ohne Japan! Das aber hat sie tunlichst unterlassen, um sich nur ja mit den Mächtigen im Lande gutzustellen. Auch dieses übrigens ein Grund dafür, dass der Blogger sich nicht mehr zu den Katholen gezählt sehen möchte: der Kirchenaustritt !
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