.... auch Deutschlands verschärft die Rohstoffdebatte": so der Titel eines heute in der HAZ veröffentlichten Berichtes über die desaströsen Auswirkungen der von der Bundesregierung betriebenen Energiepolitik. Die Frage, inwieweit der Artikel auf dem Themenschwerpunkt fußt, der am vergangenen Sonntag von der FAS auf deren ersten drei Seiten gesetzt worden ist, kann der Blogger im Moment noch nicht beantworten, da er wegen seiner eigenen Schreiberei noch gar nicht dazu gekommen ist, das besagte Material zu sichten. Dies beunruhigt ihn allerdings nicht weiter, dieweil er in dem, was der Journalist Heinrich Thies mit seinem Bericht vorgelegt hat, ein hinreichend aufschlussreiches Informationsangebot erblicken zu können glaubt.
Mit Erstaunen registriet er den schon fast nicht mehr für möglich gehaltenen Fall, dass von Seiten der FDP, genauer, von Patrick Döring und Dirk Niebel, tatsächlich einmal etwas kommt, das a) Sinn und Verstand hat, und zudem auch noch b) gegen die Wirtschaftsinteressen von marktbeherrschenden Unternehmen geht. Mit Niebel ist er der Ansicht, dass es nicht angeht, der Mobilität der Deutschen und ihrem Heizungsbedarf den Vorzug vor der Ernährung der Weltbevölkerung zu geben und die Fläche des Maisanbaus immer mehr auszuweiten.
In dem vorstehend gebrachten Digitalisat hervorgehoben die Info, dass die Vereinigten Staaten die Hälfte der weltweiten Exportmenge von Mais erzeugen und wiederum knapp die Hälfte davon nicht auf den Tellern, sondern in den Tanks landet. Auch recht interesssant das Datum, dass das Land Niedersachsen mit rund 1600 Biogasanlagen bundesweit an der Spitze liegt. Dass gerade der in Monokultur betriebene Anbau von Mais zu einer extremen Auslaugung der Böden und zu einer Verschandelung des Landschaftsbildes führt, dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben. Dass, wie in dem HAZ-Bericht notiert, ein CDU-Grande namens Altmaier bereit ist, das fragliche - richtiger wohl: das fragwürdige - Konzept mit Zähnen und Klauen zu verteidigen, zeigt doch wieder nur, wie rettungslos verloren bei dieser Partei alle Bürger sind, die nicht einen hedonistischen Lebensstil frönen, wie er sich in der folgenden, in die Mittel des SUV plazierten Bildunterschrift angesprochen findet:
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Gewalt im Musikvideo, Gangster Rap medienpädagogisch betrachtet
www.filmabc.at/.../18_Filmheft_Gangster_Rap_medienpdagogisch.p...Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - Schnellansicht
27. Mai 2009 – *Hedonistischer Lebensstil: eine vor allem an materiellen Genüssen und Spaß orientierte. Lebenseinstellung; der Begriff „Hedonismus“ wird oft ... Welche Werte bestimmen Ihr Leben? Ein aufschlussreicher Test ...
www.persoenlichkeits-blog.de/.../welche-werte-bestimmen-i...17. Febr. 2008 – Bezogen auf den Beruf führen viele eine Art Doppel-Leben, angepasst an den Berufsalltag, im Gegensatz zum hedonistischen Lebensstil in ...
Da er im Moment die FAZ in einem Probeabo bezieht - welches auf keinen Fall in ein reguläres Abo münden wird, dieweil der Blogger sich mit der HAZ bestens bedient sieht -, kann er den vorstehend gebrachten Artikel über die "Sehnsucht nach dem Abenteuer im täglichen Leben" hier einbringen. In dem zeichnet der Journalist Wolfgang Peters sehr schön das Bild des vor allem auf Prestige bedachten Zeitgenossen, der sich gerne über andere erhoben erfährt - im wahrsten Sinne des Wortes -, und der aus seiner auf Überlegenheit abstellenden Befindlichkeit heraus zuallerletzt darauf käme, etwa auch nur einen Gedanken an notleidende Menschen zu verschwenden - zufrieden damit, eine Party nach der anderen zu feiern, auch wenn die jeweils ein Heidengeld kosten mag:
Der Blogger hält die Darstellung der Gründe, aus denen heraus der SUV so Furore machen und das Straßenbild mehr und mehr prägen kann, für so gelungen, dass er ihn nur wärmstens der eigenen Lektüre empfehlen kann. Abweichend von der üblichen Handhabung solcher Texte hat er darauf verzichtet, an irgendeiner Stelle eine Hervorhebung anzubringen. Eine kurze Passage - zu finden fast am Ende des fraglichen Artikels - möchte er hier allerdings noch zitieren: "Im SUV leben Mann und Frau ihre Liebe zum Auto und ein bisschen auch zu sich selbst aus. Dass es dabei zu Monstrositäten und Verirrungen kommt, ist nicht verwunderlich. Und ein Ende der Lust auf SUV ist nicht in Sicht."
Zu den Monstrositäten und Verirrungen zählt nach Einschätzung des Bloggers auch, dass die Versorgung von Biogasanlagen und Biosprit mit den erforderlichen Stoffen von den tonangebenden Herren allein unter dem Aspekt gesehen wird, dass sie den Landwirten neue Einkommensquellen erschließen. Was, wie in dem Bericht von Thies konstatiert, hauptsächlich mit "Wahlkampfgeklapper" zu tun hat. Unberückstichtigt bleibt bei solchen wahltaktischen Überlegungen der Umstand, dass die "Produktion von Agrotreibstoff ... verbunden [ist] mit dem großflächigen Einsatz von Pestiziden und Gentechnik", wie der von der Reporterin Margit Kaltenburger interviewte Benjamin Luig in dem neben den Thies-Bericht gestellten Material konstatiert.
In resp. bei diesem Interview zu finden die dem Blogger weniger geläufige Unterscheidung der Pflanzen Soja, Raps und Palmöl auf der einen, und Zuckerrüben und Getreide (hier halt insbesondere Mais und Weizen) als Ausgangsstoffe für einmal Biodiesel und zum anderen für Bioethanol. Um deren Generierung sich niemand weiter Gedanken macht, für den das gilt, was in sich beim Thies-Artikel in der Bildunterschrift notiert findet: "Schickes Haus, schickes SUV: In gewissen Kreisen gehört der sportliche Geländewagen einfach zum hedonistischen Lebensstil."
.... was mit Mitmenschlichkeit, mit Sorge um die Lebensbedürfnisse anderer, mit einer nicht an die Emotionen, sondern an die Ration appellierenden Politik zu tun hat, sagt man sich halt "in gewissen Kreisen" - ungeachtet des Umstandes, dass bei einer solchen Einstellung sämtliche Kultur den Bach runterzugehen droht.
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