Wolfgang Kessler kritisiert insbesondere, dass sowohl die US-amerikanische wie die Europäische Zenttalbank den Geschätsbanken Geld zu so günstigen Bedingungen leihen, dass die sich geradezu genötigt sehen, damit nach Lust und Laune zu spekulieren: "Immer neue Geldschwemmen sind jedoch nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Statt die wirtschaftlichen Probleme anzugehen, füllen sie die Taschen deren, die ohnehin schon genug haben und nichts zur Lösung der Probleme beitragen. So nehmen die Banken und Investmentfonds das Geld und spekulieren einfach weiter - bis zum nächsten Crash."
Kessler räumt auch mit dem Irrglauben auch, demzufolge mehr Geld mehr Wirtschaftswachstum auslöse und zur Verbesserung der sozialen Lage der Menschen beitrage. Zunächst die Situation in den USA darstellend, wo große Firmen über Geldmittel verfügten, denen gegenüber der Staatsetat sich recht bescheiden ausnehme, kommt der Autor auf Deutschland zu sprechen - wo die dreißig Dax-Unternehmen im Boomjahr 2010 zwar viel investiert, gleichzeitig aber 12000 Arbeitsplätze abgebaut hätten.
Kessler begrüßt die von einer Reihe reicher Bürger vor allem in den USA ausgehende Initiative, durch freiwillige Zusatzleistungen die staatlichen Finanzressourcen so aufzubessern, dass mit ihnen die große Fülle von Ausgaben bestritten werden kann, die allüberall darauf warten, in Angriff genommen zu werden. Als da insbesondere sind die dringend erforderliche "grüne Energieversorgung" und die an ökologischen Kriterien sich ausrichten müssende Verkehrspolitik - vor allem aber die Verbesserung von Bildung und Ausbildung der jungen Staatsbürger.
Der Vorschlag, den der Autor hier unterbreitet, orientiert sich an dem in den USA aufgekommenen Gedanken der Mehrleistung von Reichen für das Gemeinwesen: Höhere Schulden müssten auf jeden Fall vermieden werden, um künftige Generationen nicht weit über Gebühr zu belasten; belastet werden müssten vielmehr Begüterten in unseren Landen durch höhere Steuern auf a) Kapitalerträge, b) Vermögen, und c) hohe Erbschaften, also just auf jene Einkommensquellen, die zu der großen Finanzkrise deshalb geführt haben, weil sie wie nichts anderes das Wahnsinnstreiben an den Börsen angeheizt haben und auch noch weiterhin befeuern.
Mehr Geld bräuchte auch jenes Drittel von schlecht bezahlten oder auch arbeitslosen Bürgern, das wie in allen reichen Ländern vom Wohlstand abgekoppelt dahinvegetiere, außerstande, sich mehr als das Aller-, Allernotwendigste für den Lebensunterhalt zu leisten. Erst wenn diese Bürger mehr Geld auszugeben in der Lage wäre, könnte die Wirtschaft wieder anlaufen. Weil sie halt in den Geschäften einkauften, die derzeit reihenweise schließen. Seine Ausführungen abschließend, wirft der Autor der herrschenden Politik vor, über die steigende öffentliche Armut einfach deswegen hinwegzugehen, weil sie sich vor der eigentlich angezeigten Diskussion über Verteilungsfragen drücke und es vorziehe, Spielgeld für Spekulanten auszugeben.
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