Sonntag, 5. August 2012

1817 "Man sollte alle Tage...wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen" (Johann Wolfgang v. Goethe). Der Blogger schreibt sie!

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Man sollte alle Tage
wenigstens ein kleines Lied hören,
ein gutes Gedicht lesen,
ein treffliches Gemälde sehen und,
wenn es möglich zu machen wäre,
einige vernünftige Worte sprechen.

Johann Wolfgang von Goethe






05. August 2012



Für den Blogger ist der heute wieder um 3 Uhr in der Frühe in seinem Infolabor eingetroffene
SPIRITletter mal wieder ordentlich Wasser auf seine Mühlen. Wie so unendlich viel an
Informationen, Überraschungen und vor allem erfüllenden Momenten,die er Gott sei Dank
jetzt schon seit einem halben Dutzend Jahren erleben darf.

Zu diesen Überraschungen sollte heute gehören, dass er, im Web über den Beginn des
nachmittäglichen Gottesdienstes in der Baptistenkirche an Hannovers Walderseestraße
falsch informiert, sich zwar gut drei Stunden gedulden musste, ihm aber die Wartezeit nicht
zu lang wurde, dieweil sich nämlich für ihn ein recht unterhaltsames Intermezzo ergab.

Im Freien unter den Baumwipfeln der Eilenriede und unter einem Riesen-Sonnenschirm
in der Nähe des Lister Turms Platz genommen habend - der wiederum in unmittelbarer
Nachbarschaft der bezeichneten Kirche liegt -, sich dabei eine Portion Pommes gönnend,
nahm er mit Freuden wahr, dass am Nachbartisch Skat gespielt wurde. Nach nur einer
recht kurzen Phase des Zögerns erkundigte er sich bei den drei am Nachbartisch sitzenden
jungen Männern, ob er denn wohl ein wenig stibitzen dürfe. Woraufhin die gleich sagten,
er könne auch gerne mitspielen.

Damit das Ziel eines wieder wenn auch nur recht kleinen Wunsches erreicht habend,
war dem Neuling in der Runde zudem auch noch sehr viel Kartenglück beschieden. Seine
beiden Grands und auch ein Null Ouvert konnte er ungefährdet über die Bühne bringen,
und sich auch ansonsten recht passabel schlagen. In einer kleinen Spielpause einem der
Mitspieler, die am Tisch sitzen geblieben waren, davon berichtet, wie es in den Skatrunden
zuzugehen pflegt, die jetzt in dem großen, vertäfelten, im Souterrain des AWO-Heims an der
Wennigser Hirtenstraße aufgelegt werden.

Da sei er immer noch nur ein ganz kleines Licht, dieweil seine Spielpartner - eine Ehepaar
aus Gehrden und ein Wennigser - als richtige Cracks am Ende so gut wie ausnahmslos als
Sieger aus den einzelnen Spielrunden hervorgingen. Die Frau - von der zweiten Ehehälfte
in das Skatspielen eingeführt und aufgebaut - sei heute mit ihrem Skatteam "Die fünf
Fragezeichen" Meisterin auf der Ebene der Bundesliga, darüber hinaus auch noch
Schiedsrichterin im Deutschen Skatbund, habe jetzt ihrem Mann in puncto Spieltechnik
und Spielwitz sogar einiges voraus, soviel, dass es auch dem aus der ehemaligen DDR
kommenden "Horsssl", der beim Spiel auch immer wieder ein sehr glückliches Händchen
hat, schwerfiele, ihr Paroli zu bieten.

Leider ließ sich die spontan zustandegekommene Spielrunde nicht weiter verlängern,
dieweil der Fußball die drei jungen Männer rief, die dem Blogger diese Gelegenheit zu
dem für ihn sehr erfreulichen Intermezzo gegeben hatten. Welches er, da in einer mittlerweile
endlosen Kette von für ihn sehr erbaulichen, ihn aufrüstenden und äußerst befriedigenden
Begegnungen stehend, auch wieder nur als einen Fingerzeig dahingehend begreifen konnte,
dass hinsichtlich aller Angelegenheiten für ihn Sorge getragen werde. Dass es bei der
Versorgung mit für ihn wichtigen Gütern sich genauso verhält: dies lässt sich in diesem
Blog an mittlerweile schon zahllosen Stellen ausmachen.

Es sind aber genau diese so gut wie pausenlos gemachten Erfahrungen, die dem Blogger
Anhaltspunkte dahingehend liefern, dass das, was in der dann folgenden Predigt in der
Baptistenkirche thematisiert werden sollte, sich anders verhält, als in ihr dargestellt. Der
junge Mann, der in Stellvertretung für den noch im Urlaub befindlichen Pastor die Regie in
diesem Gottesdienst übernommen hatte - einleitend gab er sich als jemanden zu erkennen,
der erst seit 7 Jahren, zu der Gemeinde gestoßen, mit Kirche überhaupt etwas am Hut habe -,
glaubte nämlich darlegen zu sollen, dass es Gott allein sei, der zähle, und dass das Individuum
von daher eigentlich nur zu seinem Lobpreis auf der Erde weile - dabei nicht dem Irrglauben
verfallen dürfend, es sei wichtig.

Der junge Prediger zäumte das diese Botschaft tragende Pferd mit dem folgenden Bild von Hund
und Katze auf. Da sage sich also der Hund: "Das Herrchen bringt mir meine Knochen und mein
Wasser. Es führt mich aus, wann immer es mich danach verlangt. Es reinigt meine Lagerstatt und
sorgt sich um noch so vieles mehr, was mich betrifft. Dieses Herrchen muss Gott sein." Die Katze
nun überlegt: "Für mich ist doch wirklich alles in bester Ordnung: Ich bekomme mein Wollknäuel,
wenn mir nach Spielen zumute ist. Das Katzenklo bleibt nie längere Zeit verunreinigt. Zu fressen
habe ich auch immer ausreichend. Und ins Freie gelassen werde ich praktisch zu jeder Zeit. Mir
scheint, ich bin Gott". Es sei genau diese letztere Einstellung, zu der der Mensch sich nicht versteigen
dürfe, führte der junge, höchstens 35 Jahre alte Prediger aus. Es komme allein und ausschließlich
darauf an, in Anbetung zu verharren: alles, was in der Schöpfung geschehe, zum Beispiel mit dem
Gesang der Vögel, sei schließlich Anbetung.

Dieser Einschätzung kann der Blogger sich durchaus anschließen, ist doch seine allmorgendliche
Meditation eine vom Herzen her aufsteigende Danksagung für alles, was er in allen möglichen
Zusammenhängen an sorgsamem, schützendem und unterstützendem Geleit erfahren hat. In einem
ganz wesentlichen Punkt weicht seine Erfahrung allerdings von dem ab, was dem bei seinen
Darlegungen sich hauptsächlich auf die Psalmen stützendem Regieinhaber beim heutigen
Abendgottesdienst meinte, herausstellen zu müssen - dass nämlich das Individuum völlig in den
Hintergrund zu treten habe, weil es im Grunde ja überhaupt nichts darstelle.

Aus seiner Erfahrung mit der Meditation und all den segensreichen Wirkungen, die in ihrem
Gefolge stehen, glaubt der Blogger nämlich sagen zu dürfen, dass das Individuum im Schöpfungsplan
Gottes eine gar nicht zu überschätzende Rolle spielt - oder richtiger: spielen soll. Die es leider nur zu
selten wahrnimmt und durch rechtes Sinnen, Trachten, Unternehmen - nur demutsvoll ergeben
(Stunde) auch ausfüllt. Dieses im rechten Geiste sich vollziehende Sinnen, Trachten und Unternehmen
ist ihm wohl viel wichtiger, als die Verherrlichung seiner Person - soweit sich's von Gott als Person
sprechen lässte. Somit hat das Individuum die Aufgabe, die ganze Schöpfung ihrem Urgrund
immer mehr entgegenzubringen, sie so annehmend und mitgestaltend, dass am Ende etwas steht,
womit der Meister aller Klassen sich identifizieren und was er in Gnade annehmen kann.
PS:
"Tief in uns selbst spüren wir unsere eigenen Möglichkeiten, jene Welt zu schaffen, von der
wir alle träumen": So lautet eine Feststellung, die sich in dem folgenden Eintrag als von AVAAZ.ORG
formuliert ausmachen lässt. Diese Träume aber sind, genau besehen, die des Urhebers alles Seins. Der
seiner Schöpfung einfach nur Gelingen wünschen kann. Ein Gelingen, zu dem der homo sapiens mehr als
ein Scherflein beitragen kann und soll.

















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