Sonntag, 19. August 2012

1839 Glauben an Jesus - oder glauben wie Jesus: Wovon hat man selbst und die Umwelt mehr? Hier konstatiert: Die 2. Variante des Glaubenslebens ist....


1355

....... ergiebiger. Sich selbst schon in dieser Richtung Gedanken gemacht habend, ist der Blogger vor jetzt schon recht langer Zeit in dem äußerst zeitkritisch gestimmten Publik-Forum auch auf die entsprechende, von einem katholischen Geistlichen angestellte Unterscheidung gestoßen. Was Jesus den Jüngern wie deren Nachwelt nahelegen wollte, kann nur das Vertrauen auf den Vater und den Geist gewesen sein. Weil er ja viel weniger sich ins Spiel bringen durfte und gewiss auch wollte, als vielmehr eben den Vater und den Geist, in deren Auftrag er den Menschen von deren gütigem Geleit in allen Lebenslagen berichten durfte.

Weil die Kirchen aber den Glauben fast ausschließlich an Jesus festmachen, müssen sie sich notwendig leeren. In dem jetzt zu Anfang gestellten Bericht "Wo die Glocken verklingen" heißt es, dass ein gewisser Herr Hennecke, der irgendwo ein alternatives Kirchenprojekt betreibt, eine Annette Reus eingestellt habe, um seine Vision von Kirche in die Tat umzusetzen. "Sie sollte eine 'Kirche für Beginner' gründen. ... Jetzt sitzt sie in der 'Soul Side Linden', einem alternativen Treffpunkt für Gläubige in Hannover, den sie gegründet hat. Sie sagt: '99 Prozent können mit der katholischen Messe nichts anfangen, weil sie es nicht verstehen, weil ihnen die Uhrzeit nicht passt, weil es ihnen zu langweilig ist oder weil es sie nicht berührt'."


Verwandlung

Verwandlung ist möglich
meine Sorgen
sind nicht aufgelöst
doch ich sehe sie
mit anderen Augen

Ich suche nicht mehr
krampfhaft nach Lösungen
sondern versuche achtsam
im Hier und Jetzt zu sein
um dadurch
Schritt für Schritt
mir Lösungsansätze
zeigen zu lassen

© Pierre Stutz. Was die Stille erzählt.
Tagebuchmeditationen. Kösel-Verlag, München 2007.






21. August 2012













Wirf die Angst weg

Wirf die Krücken weg
Du kannst alleine gehen
Wirf die Zweifel weg
Und verlasse dich
Auf deine Kräfte
Wirf die Ängste weg
Der Mut ist stärker
Und wirf die Krücken weg
Du kannst alleine gehen!
Nur das schlechte Gewissen
Packe in die Folie des Vergessens!

© Waltraud Weiß


23. August 2012



















In der heute von dem Pastor Bendorf in der an der Walderseestraße zu
Hannover gelegenen Baptistenkirche gehaltenen Predigt kam der Aspekt der
Verwandlung durch den Glauben zwar auch zum Tragen - überdeckt wurde
er aber dadurch, dass den Heutigen vorrangig der Glaube an den historischen
Jesus nahegelegt wurde. In sehr eingängiger und schauspielerisch gestaltender
Weise stellte der Pastor zunächst die Situation vor, in der die in der Bibel
auftauchende, unter Blutfluss leidende Frau sich befand und aus der sie allein
durch ihren Glauben herausfinden sollte, Leben in sich einströmen erfahrend,
statt Blut - symbolisch stehend auch für das Leben - und damit eben dieses
permanent zu verlieren.

Sich ein wohl aus Israel stammendes großes Tuch umtuend, doubelte der
Pastor den durch die Menge der Leute schreitenden Jesus. An den vier
Enden dieses Tuches befand sich jeweils eine Quaddel, also ein aus mehreren
Fäden gewirktes Anhängsel. Dieses heißt nun im Idiom der Juden im Plural
"zitzitzen" - so jedenfalls der Wortklang -, welches Wort sich auch zahlenmäßig
darstellen lässt, in dieser Form die 600 wiedergebend. Da die einzelne Quaddel
aber mit 5 Knoten versehen ist, zu denen noch 8 Einzelfäden hinzukommen,
ergibt sich für das Gesamt die Zahl 613. Diese 613 nun umfasst sämtliche
Gebote der Thora, des im Judaismus grundlegenden Glaubenswerks. Wer
ein solches Tuch trug, bekundete damit, dass er die Gesamtheit dieser Gebote
als für sich verpflichtend einstufte.

Nach der Erläuterung dieser mehr an Äußerlichkeiten orientierten
Gegebenheiten kam der Pastor auf das Eigentliche zu sprechen - die
Berührung einer dieser Quaddeln durch die blutflüssige Frau. Die,
durch ihr Leiden als von der Gemeinschaft Ausgestoßene dastehend,
sich unterfing, Jesus nicht nur körperlich zu folgen, sondern ihn auch
noch an seinem Kleidungsstück zu berühren. Das hätte sie eigentlich
nach der damaligen Auffassung auf gar keinen Fall tun dürfen, dieweil
sie von allen als unrein eingestuft wurde und durch einen solchen Akt
den Beruhrten eigentlich nur ebenfalls unrein machen konnte. Genau
dieses wissend, rang sie sich aber trotzdem dazu durch, mit Jesus einen
solchen Kontakt aufzunehmen.

Dieser Jesus nun wandte sich nach der Berührung um und fragte in die
Menge hinein, wer von den Anwesenden ihn den touchiert habe. Die Frau,
die aus verständlichen Gründen zunächst zögerte, damit herauszurücken,
dass sie es gewesen war - vor aller Augen hätte sie ja als Befleckerin dieses
durch seine Worten und Taten auffällig gewordenen Mannes dagestanden -,
gab in Endeffekt dann doch zu erkennen, dass sie die "Übeltäterin" gewesen
war. An diesem Punkt kam der Geistliche darauf zu sprechen, dass sie gespürt
habe, wie Lebenskraft von der Gewandung Christi her in sie hineinströmte,
und dass im gleichen Atemzug Jesus registriert habe, wie eben diese Kraft von
ihm weggeströmt war. Ergo, so der Pastor, sei es wohl ratsam, an die Person
Jesu zu glauben.

Sonntag, 29. Juli 2012

1808 Zwei Bibelskeptiker schlagen bei einem Baptistengottesdienst

in der Walderseestraße zu Hannover auf - sich dabei ketzerische

Gedanken vor allem..

Diese vor allem dem "Völkerapostel" Paulus geschuldete Fixierung auf die
in der Historie aufgetretene Person Jesus ist es aber, die nach Auffassung
der beiden auch an diesem Gottesdienst teilnehmenden Bibelskeptiker -
vgl. dazu den vorstehend gebrachten Post 1808 - dazu führt, dass das Hier
und Jetzt, von dem in dem SPIRITletter 1355 die Rede ist, viel zu sehr aus
dem Blick gerät. Und die auch dazu führt, dass die in dem SPIRITletter vom
23.d.Mts. angesprochene Angst überhand nimmt, so, dass das Individuum
sich permanent gehalten sieht, nach Krücken Ausschau zu halten, auf die
es sein Selbstgefühl stützen kann.

Zu einer solchen Krücke ist in den Augen der beiden Bibelskeptiker auch der
Glaube an den historischen - nicht: den in jedem auferstandenen und in ihm
als lebendig erkennbaren! - Jesus verkommen: Was hilft es mir oder wem auch
immer, wenn ich daran glaube - was ja immer ein mit einer gewissen Anstrengung
verknüpfter Akt ist, der insbesondere die Ratio fordert und ein tieferes Empfinden
im Grunde unmöglich macht -, dass es diese historische Person gegeben hat und
dass sie manch wundersames Werk getan hat? Und was hilft es mir, wenn ich meine,
mich in Sicherheit wiegen zu können, weil Jesus halt der ganz große Zampano
gewesen ist und seine Umwelt durch allerlei Besonderheiten hat beeindrucken können?
Die alle darauf hinauslaufen, dass mit ihm eine Position der Stärke assoziiert wird, eine
Stärke, die man, erklärt man sich zu seinem Gefolgsmann, nur zu gerne auf sich selbst
zu beziehen neigt. Darin liegt für die beiden Bibelskeptiker keine Ermutigung, sondern
ein gerüttelt Maß an Entmutigung. Welche wiederum besonders in der katholischen
Kirche pausenlos generiert wird.

Inwieweit kann ich aus den weit, weit in der Vergangenheit zurückliegenden
Ereignisse Honig ziehen, also Nährstoff für eine Lebenseinstellung, aus der heraus
all das, was mich aktuell bedrängt oder immer und immer wieder dieselben
Probleme aufwirft, in mir Fragen über Fragen aufkommen lassend, so gut wie
gegenstandslos wird? Das, worauf es ankommt, ist doch das gesunde, in dem
SPIRITletter 1357 beschriebene Selbstgefühl. Welches total abweicht von dem,
welches in unseren Breiten kultiviert und vermarktet zu werden pflegt - das auf
Show machende, das übersteigerte, das in Richtung Überheblichkeit zielende.
Wie ich einfach nur ICH SELBST SEIN sein kann: das ist das, was von den
Kirchenleuten jeglicher Couleur ihrer Gefolgschaft vermittelt werden sollte.

Genau das Gegenteil aber wird mehr oder weniger von den Obrigkeiten in
allen Kirchen erzeugt, indem sie auf die Sündigkeit des Menschen verweisen
und Angst machen vor einem strafenden Richter. Wozu zu sagen ist, dass sich
aus der rechten Wahrnehmung der Transzendenz in der Stille heraus ein gewisser
Automatismus ergibt - dahingehend, dass das Individuum aus einem inneren
Antrieb heraus dann das Richtige und Erforderliche tut. Ohne dabei krampfhaft
darauf achten zu müssen, dass es etwas die 613 Gebote der Thora einhält.

An diesem Punkt sei das in diesem Weblog recht oft zitierte "Hauptgebet" des
französischen Geistlichen Abbé Pierre zitiert, der zu der hauptsächlich wohl
von Paulus in die Welt gesetzten Story von der Erbsünde konstatiert hat, den
Sühnetod Jesu habe es nicht gegeben; sein Auftrag und sein Wille sei es vielmehr
gewesen, die Menschen von der sklavischen Bindung an sich selbst zu befreien.
Diese Gebet war nur ganz kurz und lautete: "Oh, da DU bist, will auch ich sein!"
Damit aber bringt er zum Ausdruck, dass es allein und ausschließlich auf das
ankommt, was sich in dem je gegebenen Moment an Möglichkeiten der
Veränderung in Richtung eines besser gelingenden Lebens bietet - im Sinne
des Wortes Jesu "Ziehet den neuen Menschen an!".

Ohne die Erfahrung einer innigen Verbindung mit der Transzendenz und damit
eines so dem Wortsinn von "Religion" als "Rückbindung" gerecht werdenden
Erlebens bleibt alles Reden über Jesus hohles Getön. Und werden auch alle
Versuche fruchtlos bleiben, die darauf abstellen, durch nach außen hin entfaltete
Aktivitäten mehr Leben in die Bude reinzubekommen. Das hohle Getön hat zwar
die Jahrhunderte durchklungen, aber kaum je die Menschen in nennenswertem
Maße dazu bringen können, mehr Sorge zu tragen für die Bedürfnisse ihrer
Mitmenschen und für eine angemessene Nutzung der natürlichen Umwelt.

Mit anderen Worten: Die Kirchen, so wie sie strukturiert sind, und so, wie sie den
Menschen Vorgaben machen, mit denen die allerwenigsten klarkommen, sind
grandios gescheitert. Sollten sie nicht dazu finden, den Menschen spirituelle
Angebote zu machen, die es den jeweiligen Zeitgenossen erlauben, in ihrem Alltag
das Beglückende des transzendentalen Bezuges zu erleben - wie es beispielhaft der
indische Weise Maharishi Mahesh Yogi vermocht hat -, sind sie ein Auslaufmodell.
Da beißt keine Maus den Faden ab. Auch wenn die Kirchenobrigkeit zwecks
Selbstberuhigung und Aufrechterhaltung ihres Einflusses tönt, Jesus habe ja
schließlich davon gesprochen, dass die Pforten der Hölle diese Einrichtung nicht
überwinden würden. Allüberall werden die Tore der Kirchengebäude geschlossen
werden, weil niemand mehr sich den Sermon anhören möchte, der in ihnen
abgesetzt wird.

Dass der Kapitalismus, der rücksichtslos alles niedermacht, was der Mehrung des
eigenen Wohlstands im Wege steht, allüberall eine so dominierende Stellung
einnehmen und triumphieren kann, dies ist doch nicht zuletzt auch dem Versagen
der Kirchen in puncto Wahrung der Menschenwürde zuzurechnen - man denke in
diesem Zusammenhang doch nur an den Namen Calvin. Wenn heute ein Papst auf
der Bildfläche erschienen ist, der seine Mannen noch in Exorzismus unterweist,
dann liegt es zumindest für den Blogger auf der Hand, dass in der katholischen
Kirche irgendwo und irgendwie immer noch das Mittelalter präsent ist, ein historischer
Zeitraum, der ja nur so strotzt vor Irrungen und Wirrungen der Kirchenobrigkeiten.

Keine Irrung und Wirrung war in der Predigt es Pastors mit dem von ihm sehr in den
Vordergrund gerückten Aspekt der permanenten Anbetung verbunden. Die einfach
dadurch erfolgt, dass der Mensch in den Stand gelangt, in den ihn umgebenden
Verhältnissen und Mitmenschen immer das Wesentliche, den Kern dessen zu erkennen,
was aktuell anliegt, woran sich dann Formen der Reaktion anschließen, die dem jeweils
Erforderlichen gerecht werden, also der Situation adäquat sind. Deutlich machte er dies
am Beispiel eines Bankangestellten, der vor sich einen Kreditantrag von Bauwilligen
liegen hat: Indem der "das Herz" der Angelegenheit erfasse, nämlich, dass da eine
Familie ist, die unbedingt Wohnraum für sich braucht und die ihre ganze Hoffnung
darauf setzt, dass der Antrag bewilligt wird - was dann durch ihn auch erfolgt: dann
geschehe Anbetung dadurch, dass er "sein Herz" mit dem "Herz der Situation" in
Übereinklang bringt. Woraus immer nur Gutes fließen könne.

Abschließend sei hier festgestellt, dass es zwar eine riesige Anzahl von Vertretern
der Gattung homo sapiens gegeben hat und weiterhin gibt, die mein(t)en, sie täten
etwas Gutes, indem sie das Banner der von den Kirchen verbreiteten christlichen
Lehre hochhielten - kaum je aber Menschen wie Martin Luther King oder Dietrich
Bonhoeffer. Die aus einer tiefer religiösen Bindung und der aus ihr resultierenden
Sicherheit heraus den Blick für die Bedürfnisse der Menschen in ihrer Umwelt sich
zu bewahren imstande waren. Weil sie halt Christen waren, die über den Tellerrand
der Bibel hinauszublicken vermochten und nicht einer Buchstabengläubigkeit
verfallen waren. Und weil sie es gewiss erleben durften, wie nach der rechten
Zuwendung zur Transzendenz hin ein Segensstrom zu fließen begann, dessen
Kraft sie packen und durchglühen sollte.


















HINWEIS:


Nach Einführung der neuesten Firefox-Version scheint der folgende Vermerk für die meisten Webnutzer gegenstandslos geworden zu sein:
Wer mit dem Browser Firefox auf diese Seite stößt, ist besser beraten, den Internet Explorer, Safari von Apple oder GOOGLE Chrome zu verwenden.

Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.

http://gotradioclassiccountry.radio.de/

http://birdhill.radio.de

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