Freitag, 28. September 2012

1900 Lokalkolorit Bredenbeck/50: Die Retrogeschichte mit dem "historischen" Pflaster sollte wirklich nicht "eine Sache für die Ewigkeit" sein!

An den Bürgermeister
der Gemeinde Wennigsen

Kopfsteinbepflasterung in der Ortsmitte
Sehr geehrter Herr Meineke,

hiermit wende ich mich in der bezeichneten Angelegenheit erneut an Sie, wissend, dass Sie mehr oder weniger regelmäßig das verfolgen, was in meinem Blog so aufs Tapet kommt. Konkreter Anlass für diese Vermeldung: Das Gespräch mit der nach Bandscheibenvorfall mit einem Bein behafteten E. Weber - einer Dame fortgeschritteneren Alters -, welches sie "als nicht mehr zugehörig zu mir" bezeichnte. Wegen ihrer Gehbehinderung kommt sie mit der vorstehend angesprochenen Gehwegausführung absolut nicht zurecht.

Da ich mittlerweile mehrere Herrschaften, insbesondere älteren Jahrgangs, zu der Angelegenheit habe interviewen können, kann ich sagen, dass das "Eckhard-Schaper-Gedächtnispflaster" in der Bevölkerung aufs Heftigste abgelehnt wird. Wenn die Ortsbürgermeisterin, Frau Back, demgegenüber meint, die ganze Geschichte mit dem Attribut "ewig" versehen zu müssen, so liegt dieser Einschätzung wohl vor allem eine spezielle Form des Respekts zugrunde - nämlich die Würdigung des "Verdienstes" eines ihrer Parteigenossen.

Ich halte nach wie vor dafür, dass es angebracht ist, das Wegstück zwischen der NP-Filiale und der Bushaltestelle einer Revision zu unterziehen, die dazu führt, dass man sich auch als nicht mit einem Rollator unterweges befindlicher Zeitgenosse - Frau Weber benutzt keine dieser Gehhilfen! - auf ihm so bewegen kann, wie es ansonsten im Ort üblich ist. Ich sehe in der Reminiszenz an Herrn Schaper resp. der von ihm wohl anvisierten historischen Gestaltung - die ja eben eine solche gar nicht ist! - keinen zwingenden Grund, es bei dem Status quo zu belassen. Bei welchem sich die etwa von der Schulstraße her kommenden Passanten immer wieder gehalten sehen, sich - eigentlich völlig unnötig! - gleich viermal der Gefährdung beim Überqueren der Deisterstraße auszusetzen: Einmal auf dem Weg zur Bäckerei und zu NP, wenn sie wegen der Unannehmlichkeiten auf dem fraglichen Wegstück auf die Gegenseite hinüberwechseln; einmal beim dadurch erforderlich werdenden erneuten Wechsel hin zu dem Geschäftskomplex - und das Ganze dann noch mal retour!

Einen zwingenden Grund für die Aufrechterhaltung des bestehenden Zustandes kann ich auch insbesondere deshalb nicht erkennen, weil das Teilstück vor dem Wirtshaus Seidensticker ja in einer nicht benutzerfeindlichen Weise mit einem Flachpflaster versehen worden ist. Da hat es der Betreiber doch offensichtlich verstanden, sich bei bei den Verantwortlichen, als die sich anschickten, den Ortskern entsprechend umzugestalten, eine fußfreundliche Partie zumindest für seine Gäste auszubedingen. Die, ebenfalls so vernommen, immer wieder froh darüber sind, dass sie nicht gezwungen sind, durch die Gegend zu stolpern, auch wenn der Alkoholspiegel bei ihnen noch nicht so angestiegen ist.

Es geht nach meinem Dafürhalten einfach nicht an, alles bei dem gegenwärtig zu verzeichnenden Stande zu belassen: Auch die jüngeren und ganz jungen NP-Kunden dürften froh darüber sein, das Hoppelpflaster nicht weiter befahren zu müssen, wenn sie ihre Besorgungen aus ihrem Einkaufswagen in den vor der Filiale geparkten Pkw umladen wollen. In Anbetracht der Einschränkungen, die Alt wie Jung durch diese Retrogeschichte ausgesetzt sind, dürfte eigentlich auch nicht das Argument der Wirtschaftlichkeit resp. der Wirtschaftslage der Gemeinde angezogen werden: irgendwo sollten die Verhältnisse denn doch gewahrt werden resp. sollten die Dinge ins rechte Verhältnis zueinander gebracht werden!

Kurzum: Anstelle von falscher Historizität: Hindernisfreiheit! Und es bitte nicht bei einem HiHi darüber bewenden lassen!

Grüezi wohl

Klaus Bickmann

PS vom Freitag: Heute mit einer Dame namens D. Falkenberg ins Gespräch gekommen, die, wohnhaft Am Weinberg, einen Zweier-Kinderwagen vor sich herschob. Sie miede das bezeichnete Wegstück immer, weil sie den beiden Kleinen das Gewackel auf ihm nicht zumuten wolle.


 
 
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