Der Blogger weiß nun nicht, ob dem Interviewten die Perfidie deutlich geworden ist, die gerade in dem letzten Teil seiner Aussage steckt - unterstellt er doch in ihr, dass der Regierung voll und ganz bewusst war und ist, dass die bestehenden Regelungen Elend und Not ohne Ende schaffen. Damit aber geht er im Grunde viel weiter als mit dem Vorwurf der Inkompetenz. Die ja eine "riesige Blamage" sei. Ja, ja, manche Leute haben halt ihre Schwierigkeiten mit der Aussagenlogik! Was allerdings auch sein kann: Dass Adolf Bauer, der Interviewte, sich gehalten sah, seine Attacke verschlüsselt rüberzubringen.
Ebenfalls im Interview erörtert findet sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt und die aus ihr resultierenden Konsquenzen für das Rentensystem genau 6 Tage später - auch in der HAZ. In ihm sagt Michael Vassiliadis, der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie unter anderem: "Wir brauchen vor allem vernünftige Beschäftigungschancen und ordentliche Arbeitsverhältnisse statt Leiharbeit und Billiglöhne. Arbeit zu mieser Bezahlung führt auch zu miesen Renten." Außerdem stellt er fest, es sei "mindestens skurril, Rentenbeiträge zu senken und gleichzeitig Altersarmut zu thematisieren."
Der Blogger sagt es etwas deutlicher: Die Verlautbarungen seitens der Regierung in der fraglichen Angelegenheit sind nicht "skurril" - sie sind eine Zumutung allerhöchsten Grades, eine Frechheit sondergleichen und ein erneuter Beweis für ihr ausschließlich der Kapitalseite verpflichtetes Agieren. Denn es liegt ja im Interesse der Magnaten und Bosse hierzulande, dass die Löhne möglichst niedrig gehalten werden und dass es nur ja nicht zu Regelungen kommt, die eine Mindestvergütung für geleistete Arbeit vorsehen. Und es liegt ja auch im Interesse der Versicherungswirtschaft, dass möglichst viele Leute, beeinflusst durch das pausenlose Trommeln von Regierungsseite, sich dazu hinreißen lassen, Verträge in Sachen private Altersversorgung abzuschließen - Verträge, die ihnen allein wegen der permanenten Geldentwertung am St. Nimmerleinstag überhaupt nicht werden auf die Sprünge helfen können und die allein dazu dienen sollen, dass die gegenwärtig agierenden Wirtschaftsfuzzis genügend Verfügungsmasse parat haben.
Der Geldfluss in unserem von den Konservativen, also den an der Aufrechterhaltung ihrer Privilegien interessierten Leuten bestimmten Wirtschaftssystem findet sich auch thematisiert in dem vorstehend erscheinenden Leserbrief mit dem Titel "Irrsinnige Summen". Neben ihn gestellt wurde ein Leserbrief, der verdeutlicht, welch hohen Grad an Affinität die CDU mit der rechtsextremen Szene hat. Die wiederum auch nur wieder von den Tycoons der Wirtschaft gewünscht und gefördert wird, weil aus ihr heraus Ängste der vielfältigsten Art erzeugt werden, die das Zeug haben, den Bürger gefügiger und lenkbarer zu machen - im Grunde so, wie im glorreichen TAUSENJÄHRIGEN REICH.
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