Montag, 24. September 2012

1894 Das KKW Grohnde - beliefert mit MOX-Brennstäben: "Ein Schiff wird kommen..." - allerdings keins mit sehnsüchtig erwarteter Fracht. Sondern eins mit einer tödlichen Bedrohung.

Der Transport der sechzehn plutoniumhaltigen Mox-Brennelemente, der der ersten Textinfo zufolge für die zweite Septemberhälfte vorgesehen ist, wird der Darstellung des Reporters Karl Doeleke zufolge von sehr viel Geheinmiskrämerei begleitet. Im Text heißt es dazu: "In der Wesermarsch rechnet man eher mit einem Transport über die Schiene: 'Angeblich soll das über die Schiene abgewickelt werden', hat der Landrat des Kreises vernommen - und ist zugleich verschnupft, dass er im Grunde nichts weiß und überhaupt nur auf freiwilliger Basis von e.on über das Anlanden der Fracht in seinem Landkreis informiert wurde. 'Ich finde es bemerkenswert, dass wir keine behördlichen Informationen bekommen', sagt Michael Höbrink. Er sei als Landrat immerhin für die Gefahrenabwehr in der Wesermarsch zuständig. 'Ich soll hier also bei möglichen Katastrophen verantwortlich sein und bekomme keine Informationen'. Höbrink lässt derzeit prüfen, welche rechtliche Handhabe der Kreis hat: 'Sind wir in der Lage, das noch zu verhindern, oder müssen wir das hinnehmen'?"

Da nicht nur die Umweltaktivisten, sondern auch in der politischen Szene Agierender enorme Vorbehalte gegen den Transport und die laut HAZ-Bericht in der Ausgabe 225/12 ja nur drei bis vier Jahre währende Verwendung des schwer krebserregenden Materials haben, müsste man sich auf staatlicher Seite eigentlich fragen, ob man der Bevölkerung solcherlei überhaupt zumuten darf. Tut man aber nicht, sondern redet sich mit windigen Erklärungen aus der Angelegenheit heraus: " 'Völkerrechtliche Verträge verpflichten uns dazu'." Was dabei tatsäclich ausschlaggebend ist, ist dieses: Gerade bei der Kernenergie geht es um sehr, sehr viel Geld. Da die Akteure auf der politischen Bühne sich durchgängig als Sachwalter der Wirtschaft begreifen und allein und ausschließlich darauf bedacht sind, der Geschäftemacherei Vorschub zu leisten, nehmen sie  - für sie selbstverständlich! - keinerlei Rücksicht auf die Belange der Bevölkerung. Und mögen die einen auch noch so ernsten und bedeutungsvollen Hintergrund haben.

Zu diesem Hintergrund gehört insbesondere die Tatsache, dass sich noch nirgendwo auf der Welt ein Ort hat ausmachen lassen, an dem das jetzt laut Textinfo von 1300 Polizisten bei seinem Transport begleitete Material nach den 3 oder 4 Jahren seiner Verwendung endgültig und sicher unterbringen lässt. Um den Stromproduzenten möglichst viel Freiraum zu schaffen und sie der Notwendigkeit zu entheben, die für die Entsorgung des strahlenden Materials und des Plutoniums eigentlich erforderlichen größeren Rüchlagen zu bilden, hat das Bundesamt für Strahlenschutz den Zeitpunkt für dessen Unterbringung in einem Endlager für Atommüll absichtsvoll auf einen relativ weit entfernten Zeitpunkt gelegt, nämlich das Jahr 2046. Bis dahin also können die Herrschaften von Vattenfall & Co. sich wegen der satten Renditen die Hände reiben und der Bevölkerung eine lange Nase machen: "Bätsch - angeschmiert!" Oder - wie es in der Skatrunde heißen würde: "Angeschissene - rechts raus!"

Mit der bei dem ersten Transport betriebenen und von staatlicher Seite gedeckten Geheimniskrämerei hat es ja nicht sein Bewenden, wie der ebenfalls von dem bereits genannten Reporter erstellte zweite Text ausweist: "... und noch einmal sollen Transport-Lkw quer durch das Land und wahrscheinlich auch durch die Region Hannover rollen. Angeblich soll das im November passieren, was e.on aber nicht bestätigen will. 'Mir ist der genaue Tag nicht bekannt', sagte am Montag eine Sprecherin des Energiekonzerns." Wer solches hört, der muss sich doch an die Füße fassen - weil der Kopf dafür einfach zu schade ist! -, weil ihm dabei deutlich wird, mit welcher Unverfrorenheit die Profiteure bei e.on & Co. sich auf dem Energiemarkt zu schaffen machen können in dem Bestreben, möglichst viel für sich herauszuschlagen und dabei soweit wie möglich ungestört zu bleiben.

"Da kommen noch einmal 30 Kilogramm Plutonium" - diese Aussage eines der Mitglieder der Bürgerinitiative Umweltschutz lässt das Gefährdungspotential zumindest ahnen, welches mit einem solchen Transport und der Unterbringung von Brennelementen der bezeichneten Art verquickt ist. Wie kann man sich als verantwortlich eingestellter Mensch überhaupt dazu versteigen, ihm grünes Licht zu geben - wohl wissend, dass selbst aller-, allerkleinste Spuren des hochgiftigen Plutoniums ausreichen, um gleich einer ganzen Reihe von Leuten den Garaus zu machen? Man mag in der politischen Landschaft hinblicken, wo man mag: einen solchen verantwortungsbewusst agierenden Zeitgenossen gibt es nicht! "Danach ist aber noch nicht Schluss mit der strahlenden Fracht aus der englischen Wiederaufarbeitungsanlage. Ab 2014 kommt von dort Atommüll in insgesamt 21 Castor-Behälterin zurück. Das Ziel ist dann das Zwischenlager in Gorleben. ... Im Mai wurde bekannt, dass hoch radioaktiver Müll aus Dounreay in Schottland nach Gorleben gebracht werden soll, der ursprünglich gar nicht für dort bestimmt war": Diese beiden in dem Bericht "Noch ein Schiff wird kommen" zu findenden Aussagen seinen hier abschließend gebracht, um zu verdeutlichen, wie berechtigt das Anliegen der Leute ist, die dort gegen die Einlagerung von extrem gesundheitsgefährdenden Stoffen auf die Barrikaden gehen. Gut, dass die auch einiges an Unterstützung im Web finden:

1888 Die plutoniumhaltigen Mischoxid (MOX)-Brennelemente sind weiter auf dem Weg von Sellafield nach Grohnde und Brokdorf. Auch .ausgestrahlt macht sich weiter stark für das Unterbinden solcher Transporte.

HINWEIS
Nach Einführung der neuesten Firefox-Version scheint der folgende Vermerk für die meisten Webnutzer gegenstandslos geworden zu sein:
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Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.

oder











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