Samstag, 22. September 2012

1890 Als "Wanderer auf bergigem Terrain unterwegs" - mit der Frage, ob anstelle der 10 Gebote nicht der Rat hätte gestellt werden können, innerlich völlig ruhig zu werden und aus dem Raum der Stille heraus in die Welt hinauszugehen.


Erstmalig kann der Blogger bei dieser Thematik auf die nach der Umgestaltung der Benutzeroberfläche bei blogger.com möglich gewordene längere Fassung eines Titels zurückgreifen. Dieses auch in der Hoffnung, in seinem Kopf so sicher auf dem Weg zu sein wie der Wanderer, der in dem vorstehend erscheinenden Schaubild von dem Zeichner auf die Reise geschickt worden ist.

Allein schon der Umstand, dass sich aus der am Mittwoch dieser Woche eingetretenen Veränderungen der Umgang mit seinem Internettagebuch sich enorm vereinfacht hat, signalisiert dem Blogger, der solches gerade auch auf elektronischem Sektor immer und immer wieder hat erfahren dürfen, dass er sich auf einem guten Weg befindet.

Am Anfang dieses Weges stehen die 10 Gebote. Bei denen der "Meister aller Klassen", wie ihn der Schreiber dieser Zeilen immer wieder gerne bezeichnet, wohl richtig den Lauten gemacht hat. Welche Äußerungsform dem Blogger irgendwie untypisch erscheinen will - glaubt er doch bei seiner allmorgendlich stattfindenden Meditation festgestellt zu haben, dass Gott lieber den Weg über das Herz geht. In der ersten Strophe eines Liedes, welches vor langen Jahren immer denn mal wieder in der katholischen Kirche gesungen wurde, heißt es: "Heiliger Geist, kehr' bei uns ein, besuch' das Herz der Kinder Dein! Erfüll' uns all mit Deiner Gnad' - die Deine Macht erschaffen hat."

Das "die" hinter dem Gedankenstrich kann man nun beziehen auf das "uns" - wie es gemeinhin wohl geschieht -, aber auch auf die vom Heiligen Geist herabströmende Gnade. So gesehen sind es aber gerade das sanfte Wirken, die leise Verlautbarung durch Impulse, das sich Zurücknehmen und nicht Aufdrängenwollen einer bestimmten Anschauung sowie die Achtung vor der menschlichen Entscheidungsfreiheit, welche die Macht über eben diese Herzen begründet hat. Respektive begründen könnte, wenn denn der homo sapiens in den Stand gelänge, solche Zusammenhänge wahrzunehmen.

Dass Gott in der Stille west und ihm von daher das laute Gebaren, welches er im Laufe der Menschheitsgeschichte dem homo sapiens gegenüber immer wieder an den Tag gelegt hat, eigentlich überhaupt nicht auf den ja nicht vorhandenen Leib geschrieben ist - dies ist eine Erkenntnis, die in dem Blogger mehr und mehr gewachsen ist. Wobei er hat Zeichen wahrnehmen dürfen, denen er entnehmen zu können vermutet, dass sie in seiner Einschätzung unterstützen. Auf diese Zeichen eingehen mag er allerdings nicht. Und sollte dies wohl auch besser nicht.

An mittlerweile zig Punkten in diesem Blog wurde das Fakturm angesprochen, dass sich das Leben des ihn und die Meditation Betreibenden von einem Moment zum anderen total gewandelt hat. Indem der nämlich eine geistig-seelische Auferstehung in einer Situation erleben durfte, in der eigentlich totale Hoffnungslosigkeit hätte regieren müssen - der zu dem fraglichen Zeitpunkt 61-Jährige sich aber dadurch von ihr hat freimachen können, dass er in aller Stille, unter Ausschaltung jeglichen anderen Gedankens, in vollkommener innerer Ruhe das Paternoster gebetet hat.

Das bei dieser Meditation Erfahrene brachte eine solche Fülle von Veränderungen beispielsweise in der Einstellung des sie Ausübenden gegenüber seinen Mitmenschen mit sich, dass er wie auch seine Umwelt diese nur noch mit Erstaunen registrieren konnten. Über diese Veränderungen ist in diesem ansonsten dem unglaublich verfehlten, anmaßenden und heillosen Agieren des homo sapiens auf allen möglichen Terrains gewidmeten Kommentarbuch mittlerweile so oft berichtet worden, dass der Schreiber dieser Zeilen sie an dieser Stelle nicht noch einmal darstellen mag.

Jedenfalls ist es so, dass er sie als so etwas wie die "Wiedergeburt in Christus" wahrnehmen zu können glaubte - im Folgenden dann in dieser Ansicht mehr und mehr bestärkt werdend -, und dass mit ihr ein Erleben verbunden war, welche das Zeug haben sollte, ihn von dem Glauben abzubringen, dass nur durch die Taufe und damit die Bindung an eine Religionsgemeinschaft eine haltbare Beziehung hin zur Transzendenz zu begründen sei. In welcher Gruppierung fortlaufend Männer aufzutreten pflegten und aufzutreten pflegen, die im Grunde nichts anderes im Sinn haben als ihr eigenes Vorankommen und ihre eigene Dominanz.

Die ganz zu Anfang gebrachte, heute der SZ entnommene Zeichnung ist es gewesen, die den Blogger auf den Gedanken gebracht hat, sich einmal unter dem Aspekt an die jetzt schon sehr oft aufgegriffene Thematik heranzuwagen, ob er sich bei ihr nicht möglicherweise versteigt. Geht es doch um Zusammenhänge, die von den Bibelauslegern in immer nur einer ganz bestimmten Absicht dargestellt und interpretiert werden - der Absicht nämlich, die Menschen an ganz bestimmte Ansichten zu binden und sie auf unumstößliche Glaubenssätze festzulegen. Bibel aber ist Menschenwerk. Behaftet man allen möglichen Unzulänglichkeiten. Die auch nicht dadurch ausgeräumt werden, dass immer wieder von der Inspiration der sie ausformulierenden Männer geraunt oder aúch trompetet wird.

Nicht allzuweit von diesem Eintrag entfernt lässt sich die Selbsteinschätzung des Bloggers als "Bibelskeptiker" ausmachen - man braucht dazu nur den Begriff in das Suchfenster einzustellen -, welche Haltung im Endeffekt darauf hinausläuft, dass er den mit ihr verquickten Glauben als Buchstabenglauben eintaxierend, der religiösen Erfahrung den absoluten Vorrang vor jeglicher Kodifizierung in Schriftform gibt. Gott sei Dank hat er es in seinem Umfeld auch mit Leuten zu tun, die die Dinge ähnlich sehen und ihm Zuspruch geben, mit seinen religionskritischen Darlegungen fortzufahren.

Man halte sich doch nur die Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und Sunniten vor Augen, die im Moment das politische Terrain beherrschen und die in den zu Zeiten des Mittelalters veranstalteten Kreuzzügen ihre ungemein unseligen Vorgänger haben. Oder das Auftrumpfen von Sadat. Der als christlicher Alevit seinen muslimischen Landsleuten das Leben zur Hölle macht. Wohin man auch schaut - allüberall brachen und brechen die Zeitgenossen mit der Religion im Gepäck auf, um Andersgläubige aus dem Weg zu räumen - im Endeffekt dabei aber nichts anderes erreichend als Pyrrhussiege.

Der Gott der einen gewinnt in der kämpferischen Auseinandersetzung die Oberhand über den Gott der anderen: weiter kann man sich von dem, was das Wesen von Religion ausmacht, eigentlich gar nicht weiter entfernen. Der Blogger kann immer nur wieder müde lächeln ob all der Ungereimtheiten, die bei solchen Auseinandersetzungen zum Tragen kommen, und die in seinen Augen nur belegen, wie unfähig die so agierenden Menschen sind, dem mit der Bezeichnung "homo sapiens" verquickten Anspruch gerecht zu werden. Seiner Ansicht nach ist das, was sich weltweit als Religionsausübung darstellt, im Grunde eine Witzveranstaltung. Bei der wegen irgendwelcher Glaubenssätze ein regelrechter Veitstanz veranstaltet wird. Dem jegliches ästhetische oder sonstwie ansprechende Moment und die dadurch ausgelöste Wirkung abgeht. (Das vorstehend erscheinenden Bild entstammt Wiktionary.)
Hätte der Meister aller Klassen anstelle der donnernd verkündeten 10 Gebote den Menschen empfohlen, sich möglichst an jedem Tag einmal in aller Ruhe ihm zuzuwenden - sehr viel Elend wäre der Menschheit erspart geblieben. Und auch die Not, welche heutzutage die Spekulation mit Nahrungsmitteln weltweit erzeugt, würde es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geben. Einfach, weil mit der Erfahrung der Ruhewerte im Rücken die Menschen einfach achtsamer auf ihre Umgebung reagieren. Welche Verhaltensweise an irgendeinem Punkt sich zur Liebe entwickeln kann. Die ohne diese Achtsamkeit aber eine Leerformel bleibt, mit der man vielleicht beeindruckende Phrasen dreschen kann, die aber im Grunde keinen verlässlichen Grund hat. Dann könnten der homo sapiens darauf kommen, dass alles, aber auch wirklich alles als segensreich für ihn zu fügen beginnt: das Bewusstsein muss nur in der bezeichneten Weise kultiviert und angehoben werden. Wodurch wiederum dafür gesorgt wird, dass Frieden im eigenen Herzen einkehrt. Welcher wiederum die unabdingbare Voraussetzung für äußeren Frieden ist.
1387


Begreife
Begreife doch,
dass du die Sorge
den Himmlischen
überlassen darfst.
Du aber wirke!

© Johanna Arlt
Aus: Vom Licht erfüllt. Gedichte,
Deutscher Lyrik Verlag, 2007
Auch der Auftritt Jesu wäre dann gar nicht erforderlich gewesen. Weil nämlich alle Welt registriert hätte, dass der Schöpfer genau das in Liebe agierende Wesen ist, als welches er es der Menschheit vor roundabout 2000 Jahren hat nahebringen wollen. Und wenn er dann trotzdem noch in die Welt hinabgestiegen wäre: Nichts hätte seinem Plan mehr gedient als die Strategie - oder Taktik -, den Menschen vor Augen zu führen und erfahrbar zu machen, welche Segenswirkungen mit der Bewusstseinstechnik der absoluten mentalen Stille verknüpft sind.

Alle Gebote und Verhaltensmaßregeln, die Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gegeben hat und die, von denen weitertradiert, von den Nachkommenden selten genug richtig befolgt worden sind - sie alle wären im Grunde verzichtbar gewesen und sind es noch, wenn für die Menschen erfahrbar geworden wäre resp. jetzt würde, dass sich das richtige Denken und Handeln wie von selbst aus einem gewissen Fluss heraus ergibt. Der in dem Moment zu strömen beginnt, wo das Individuum sich bei möglichst vollkommener gedanklicher Stille der Sphäre der Transzendenz zuwendet - ruhig auch mit der TM, also der von dem Gott sei Dank 95 Jahre alt gewordenen indischen Weisen Maharishi Mahesh Yogi gelehrten Transzendentalen Meditation. Deren Essenz der wiederum bei seinem Meister Guru Dev hat kennenlernen können.

Selbst Jeus Tod am Kreuz wäre vermeidbar gewesen, wenn er seine Umgebung richtig dahingehend getrimmt hätte, Tag für Tag die in diesem Blog so oft zur Sprache gebrachten Ruheübungen vorzunehmen. Wie sein Wort "ZIEHET DEN NEUEN MENSCHEN AN" im Leben der Menschen umgesetzt werden kann, ist leider Gottes nicht so zu Jesu Zeitgenossen und deren Nachfahren durchgedrungen, wie es dies hätte tun müssen und auch tun können. Nämlich durch die Erfahrung, dass die eigene Einstellung gegenüber dem eigenen Leben wie auch gegenüber den Mitmenschen sich total verändert, hat man erst einmal richtig mit der Meditation begonnen.

Dadurch, dass mehr und mehr Menschen sich hingesetzt und die Erfahrung gemacht hätten, wie förderlich eine solche Bewusstseinstechnik ist, hätte auch die Umwelt eine Veränderung erfahren. Dahingehend, dass durch die von den so entstehenden Ruhepolen her Impulse oder unmerkliche Schwingungen auf die Umgebung hätten ausgehen können, die immer das Zeug haben, das allgemeine Bewusstsein auf eine höhere Stufe anzuheben - so Verfolgung, Hass, Neid, Ehrsucht und alle anderen Gebrechen des menschlichen Geistes mehr und mehr von der Bildfläche des Geschehens verschwinden lassend. Dass Jesu Tod eine Folge der von allen christlichen Kirchen propagierten und hochgehaltenen Erbsünde gewesen ist - diese Lehre hält der Blogger für ein ganz übles und nur Leiden ohne Ende schaffendes Gerücht. Und nicht nur der. Sondern auch der in seinen Augen Heilige namens Abbé Pierre. Über den er auch nicht einfach so von ungefähr gestolpert ist - genauer: über dessen Buch "Mein Gott, warum?"

PS: Alles, was der Blogger bis hierher hat darlegen können, findet sich in gebündelter Form wieder in dem SPIRITletter, der ihm zwei Tage nach Abschluss dieses Beitrags erreichen sollte. Ja, sollte: weil das allermeiste von dem, was er so von sich gibt, irgendwie einem höheren Plan zu entsprechen scheint. Wie er sich auch in dem vorstehend gebrachten, auch erst soeben übermittelten SPIRITletter angesprochen findet.
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Im Augenblick leben
Wie unsagbar schwer ist es
für mich im Hier und Jetzt zu sein
Wie sehne ich mich vermehrt danach
den Augenblick zu leben

Denn da bist Du
weder Vergangenheit noch Zukunft
liegen in meiner Hand
einzig dieser Moment
ist mir aufgetragen
mitzugestalten an Deiner
Vision einer gerechteren Welt
sie beginnt im
achtsamen Wahrnehmen
des Augenblicks

Berühre Du mich dazu
© Pierre Stutz. Was die Stille erzählt.
Tagebuchmeditationen. Kösel-Verlag, München 2007

23. September 2012












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