Mittwoch, 26. September 2012

1897 Lokalkolorit Hannover/24: Ein braunes, "BESSERES HANNOVER" gibt es nicht mehr - jedenfalls nicht auf dem Papier.

Die HAZ von heute widmet dieser ganz weit rechts angesiedelten Bande In Sachen Verbot eine ganze Seite. Neben dem Hauptbeitrag auch erscheinend die hier nachpoblizierten, kürzeren Artikel. Dass die Politik so lange gebraucht hat, um sich zu einem energischeren Vorgehen gegen die Gruppierung "BESSERES HANNOVER" durchzuringen, ist für den Blogger wieder einmal ein Beleg für seine These, dass dieses unser Gemeinwesen im Grunde ein StaatsUNwesen ist; in welchem sich rechte Kohorten immer wieder quasi nach Belieben breitmachen können, ohne dass jemand ihnen in die Parade fährt. 

In dem vor jetzt einem dreiviertel Jahr erstellten Beitrag 1479 hat er sich schon einmal mit dem fraglichen, lokal organisierten Trupp und dessen Behandlung durch die "Ordnungsbehörden" auseinandergesetzt, dabei einleitend folgende Feststellungen treffend: "
Weil deren Agieren, wie mittlerweile an zig Stellen in diesem Blog dargelegt, systemkonform ist. Hier einmal etwas anders auf den Punkt gebracht: Die, die sich in den oberen Rängen des hierzulande veranstalteten Staatstheaters tummeln dürfen, wissen Profit für sich selbst und die eigene Corona aus einer Situation zu ziehen, in der die Bevölkerung sich weithin in Unsicherheit, Ratlosigkeit, Angst und Schrecken bewegt. Denn dann können sie sich ihr als diejenigen andienen, die allein in der Lage sind, dafür zu sorgen, dass Ruhe und Ordnung einkehren. Indem sie sich so aufspielen, wird kaum noch jemand dessen gewahr, dass sie unter dem Deckmantel ihrer hohlen Sprüche eigentlich nur möglichst ungestört ihren mehr oder weniger dunklen und gemeinschaftsschädlichen Machenschaften - meistens Geschäftsanbahnungen und -abschlüsse - nachgehen wollen. Wobei ihnen die Medien hilfreich zur Seite stehen, indem sie diesen oder jenen Akteur groß in Szene setzen, ihn unter Aufbietung aller rhetorischen und sonstiger Kunst zu etwas aufbauend, was er im Grund eigentlich gar nicht ist"........

1479 "Neonazis schüren Angst in Hannover" vermeldet die Presse zwar und macht "Rechts in Hannover" zum Thema des Tages. Ernstlich unternommen aber...

 

Die vorstehende Chronik der Provokationen macht deutlich, dass es auch in Hannover lange, lange brauchte, bis man sich dazu hat durchringen können, gegen diese elende Bande einzuschreiten. Die wird sich allerdings, wie der Journalist Tobias Morchner in seinem Artikel "Das Verbot und die Folgen" ausführt, relativ problemlos weiter zu betätigen wissen. Beispielsweise, indem die insgesamt etwa 40 zumeist nicht einmal 30 Jahre alten Mitglieder einfach einige Zeit ins Land werden gehen lassen, um sich dann einer der anderen in Hannover auf dem Plan befindlichen rechten Gruppierungen anzuschließen. Als da sind die Vereinigung "Nationaler Widerstand Hannover"; die Hooligangruppe "Royal Riot Hannover", die Hannover-Sektion der "Weiße Wölfe Terrorscrew".  In diesem Zusammenhang sei hingewiesen auf den hier abschließend gebrachten, nachträglich eingestellten HAZ-Bericht über die NPD-Kandidatin, die für den besagten Schmuddelverein wirbt.

Morchner zufolge ist es der letztgenannte Haufen gewesen, der noch erst unlängst zum Aufmarsch der Rechtsradikalen in Bad Nenndorf geblasen hat.  Aktuell hätten es die Mitglieder dieser Organisation darauf abgestellt, die für 2013 vorgesehene Landtagswahl in Niedersachsen massiv zu stören: "Nach HAZ-Informationen sollen die Neonazis eine konkrete Strategie zu einem sogenannten 'Anti-Wahlkampf' entworfen haben. Das bundesdeutsche Parteiensystem sollte durch die Aktionen öffentlich infrage gestellt und als 'Farce' abgestempelt werden." 

In dem hier nicht als Digitalisat gebrachten Bericht - würde er, wie mittlerweile fast regelmäßig so gehandhabt, in diesen Eintrag mit eingestellt, wäre dadurch ein Mehr an Verlässlichkeit und Authentizität gegeben - in diesem Bericht also führt der genannte Journalist weiter aus, dass der Mann, der bei "Besseres Hannover" das Sagen hatte - und unter seinen Leuten auch wohl noch weiterhin hat, dieweil seine Statements als "Führerbefehl" gehandelt worden sind -, Beziehungen hin zu der Zwickauer Terrorzelle NSU gehabt hat: "Die HAZ hatte bereits im Dezember 2011 über die Kontakte von Marc-Oliver M. zu Holger G., einem der mutmaßlichen Helfer des Trios, berichtet. Die beiden hatten am Dezember 2005 in Garbsen nachweislich gemeinsam an einer Aktion gegen eine Schülerdemonstration gegen rechte Gewalt teilgenommen." "Wer die Internetpräsenz der Gruppierung aufruft, wird mit zwei trotzigen kurzen Sätzen begrüßt: 'Wir sind verboten. Na und'?" ... 'Auf der Internetseite der Gruppierung soll es auch nach dem Verbot am Dienstagmorgen weitere Veröffentlichungen gegeben haben', sagt Oberstaatsanwältin Irene Silinger".

Der Blogger braucht diese Angaben nicht, um sich ein Bild von der Lage machen zu können. Er ist sich seiner Sache ziemlich sicher, wenn er sagt, dass die rechtsgewirkten Kräfte, die sich schon immer auf diesem unserem Territorium breitgemacht und die Menschen in Angst und Schrecken versetzt haben, nicht nur wenig Widerstand, sondern sogar Unterstützung seitens der "Ordnungskräfte" erhalten werden. Bestätigt sieht er sich in dieser Ansicht nicht zuletzt dadurch, dass die Mörderbande NSU nicht nur nicht verfolgt, sondern von denen sogar noch unterstützt worden ist. Alles Tönen dazu, dass man die Zusammenhänge "aufklären" und den Dingen auf den Grund kommen wolle und werde, ist genau das, was er von Seiten der Politiker nicht anders kennt: hohles Phrasengedresch. Welches davon ablenken soll, dass man gewaltig (braunen) Dreck am Stecken und ein geradezu vitales Interesse daran hat, dass sich an der auch hier wieder nur skizzierbaren Struktur des StaatsUNwesens möglichst wenig ändert.

Soeben von dem Blogger einem Pressebericht entnommen: Dass Goebbels seinem Herrn und Meister in puncto Unfähigkeit in nichts nachstand: Er habe das Dichten als seine Lebensaufgabe betrachtet, sei dort aber ebenso gescheitert wie mit seinem Vorhaben, auf journalistischem Terrain Fuß zu fassen. Bisher war dem Schreiber dieser Zeilen nur bekannt, dass Hitler sich vergeblich hat als Kunstmaler etablieren wollen. Da stehen sie also da, die beiden Verlierertypen: mit nichts in den Händen und noch viel weniger im Koppe - allein schon von daher botmäßig ohne Ende. Da konnten sich die Industriebosse nur freuen, es mit zwei so lebensuntüchtigen Leuten zu tun zu haben. Die sie zwecks Wahrnehmung ihrer ureigenen Interessen ins Rennen zu schicken sich nicht entblödeten. Welches ja bekanntermaßen einen recht unguten Ausgang genommen hat - um es einmal zurückhaltend zu formulieren. Schön wär's für diese Herrschaften, wenn die Rechten, die ja laut Pressemeldung ganz gezielt darauf hinwirken, das parlamentarische System  zu untergraben, mit ihrem Bemühen Erfolg hätten. Weil sie dann nämlich wieder  freien Zugriff  hätten auf die auf politischem Terrain Agierenden - und nicht ihre kostbaren Eigenmittel für den Unterhalt von Lobbyisten und deren Bestechungstätigkeit ausgeben müssten.

Keine Kommentare: