Der Schreiber dieser Zeilen hält es für angezeigt, das Faktum, dass der Politikbetrieb sich so gut wie ausschließlich in dem Absondern von rhetorischen Formeln erschöpft, ganz prononciert in den Titel eines seiner Kommentare zu stellen - einfach, um es nicht in denen mehr oder weniger untergehen zu lassen. Zumindest unterschwellig bekommen doch wohl die meisten mit, dass das, was die hohen Herren aus den noch höheren Häusern so absondern, nicht mehr sind als Floskeln. Die aus der Erwägung heraus gewählt werden, dass sie gerade irgendwie die Stimmungslage der Menschen treffen und somit das Zeug haben, Wählerstimmen für die eigene Partei - und damit für sich! - zu rekrutieren.
Was ist nicht alles von den Machern in Bonn und jetzt in Berlin beschworen worden, um schon alsbald wieder in der Versenkung zu verschwinden. Erinnert sei hier nur an das schöne Wort Adenauers, des ersten Kanzlers dieser Bananenrepublik, dieses Nachtwächterstaates: "Was kümmert mich mein dämliches Geschwätz von gestern?!?!" Wenn es nicht der Weltuntergang war, um den es ging - beispielsweise ausgelöst durch die ja immer drohnende Attacke aus dem Osten -, dann war es halt etwas von kleinerem Kaliber, das herhalten musste und weiterhin muss, um Stimmung zu machen und die dummen Deutschen an sich zu fesseln. Von einer zumindest über eine Strecke begleiteten Rhetorikschulung wohl wissend darum, wie die Tricks der das Publikum vereinnahmen wollenden Redner funktionieren, ist sich der Blogger des Umstandes ganz sicher, dass so gut wie alle Politiker in erster Linie diesem Mittel der Massenbeeinflussung vertrauen und kaum jemand von ihnen es verdient, wirklich ernstgenommen zu werden.
Das Traurige an der ganzen Angelegenheit ist, dass auch in der Kirche das rechte Pack das Sagen hat. Noch erst soeben hat der Schreiber dieser Zeilen diesbezüglich eine Zeitungsmeldung in den von ihm betriebenen Blog eingestellt - s. Post 1608, die sich liest wie folgt: "Laien verärgert über Kirche. Regensburg. Die Laienbewegung 'Wir sind Kirche' ist vom Dialog mit den katholischen Bischöfen enttäuscht. 'Die Laien werden missachtet. So ist die Gefahr groß, dass der Dialog im Sande verläuft', sagte 'Wir sind Kirche'-Sprecher Christian Weisner am Montag vor Beginn der Frühjahrs-Vollversammlung der katholischen Bischöfe. Im Herbst hatten die Bischöfe nach dem Missbrauchsskandal in der Kirche einen Dialog angekündigt. Kritischen Priestern werde ein Maulkorb verpasst, sagte Laien-Vertreterin Sigrun Grabmeier."
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