"Reiben sich ob der kommenden Geschäfte schon einmal die Hände": so heißt es in der ganz
"Tunnelbohrer" Herrenknecht auch schon einmal die Hände ob der Einkünfte, die sich aus dem
vor nunmehr von ihm angekurbelten und mit viel Chuzpe beförderten Projekt Stuttgart 21 zu
erwarten sind. Im Übrigen wusste er aber bei der Sendung Maybritt Illner nichts Besseres zu
tun, als die in Deutschland mangelnde Bereitschaft zur Durchführung von Großprojekten für ihn
zu beklagen. Dieses unser Land werde doch zu einem Museum, wenn es nicht zu solchen
Veränderungen käme, wie sie jetzt in Stuttgart anstünden, lautete sein immer wieder
völlig monoman wiederholtes Credo. Darin, wie nicht anders zu erwarten, von dem FDP-
Generalsekretär Lindner nach Kräften unterstützt. Dessen Partei einen ganz wesentlichen
Anteil daran hat, dass man - in Anlehnung an den "real existierenden Sozialismus" - hierzulande
nur noch von einer "real existierenden Demokratie" sprechen kann. Die eben alles andere ist als
das, was immer wieder mit einem großartigen Anspruch daherkommt.
In der Sendung sehr schön zu verfolgen, wie aus dieser vergeblich an Freiheit und Demokratie
sich orientierenden Partei heraus nur das Argument kommt, man müsse nur den Unternehmen
die rechte Hilfestellung leisten - dann würden sich die Dinge in Deutschland schon bewegen und
zum Besseren hin wenden. Geradezu lachhaft der angestrengte Versuch Lindners, die
Grünenrepräsentatin Claudia Roth mit dem Argument zu mundtot zu machen, ihre
Gesinnungsgenossen schwömmen ja nur auf einer Protestwelle: ihre Partei so doch immer
nur gegen etwas. Dass er mit diesem Uralt-Argument mehr sich selbst und seine eigene
parlamentarische Vertretung in Misskredit brachte, als eben dieses bezogen auf die Grünen
erreichen zu können: dieses ging diesem mir jedenfalls als Primitivling erscheinendem
Vertreter der politischen Kaste gar nicht auf.
von mir an anderen Exempeln dargelegt, es in dem Politikgeschäft einzig und allein darum geht, dass einige wenige Leute den ganz großen Schnitt machen können. Ob und wie sich ggf. an dieser Sach- und Zwangslage für den Bürger etwas ändern lässt: dieses zu erörtern wird Sache eine Folgeeintrags sein.
- Dieses ist doch der Punkt, um den es sich auch bei dem fraglichen Großprojekt dreht: Der mittels dessen Durchführung den Ruf seiner Firma mehren wollende Unternehmer wird in ganz massiver Weise von den jetzt tonangebenden Herrschaften in dieser unserer Republik darin unterstützt, auch noch sein Betriebsergebnis zu verbessern - ohne jede Rücksicht auf die zahlreichen problematischen Gegebenheiten, die mit eben diesem Projekt verquickt sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen