Montag, 4. Oktober 2010

885 "Der Fachmann für 'schwarze Reklame'" meldet sich zu Wort: Die Mafia macht sich in Stuttgart ordentlich breit - dem Blogger Gelegenheit bietend, wieder einmal ein paar Worte zu dem Konzept zu verlieren, welches er von seinem elektronischen Tagebuch hat.


Die Punkte, die hier vorstehend angezeigt werden, umreißen
ganz grob das, worum es in diesem Blog immer wieder geht: Lokalhelden, die sich bei auch
nur etwas näherem Hinsehen als Ganoven entpuppen; Inhalte, die das Zeug haben,
das Leben zu bereichern; Strukturen mafiöser Art bei vorgeblich integren Stellen; Fakten,
die belegen, dass es auch mit unserer sogenannten demokratischen Kultur nicht sonderlich
weit her ist. Alles sehr gerne aufgegriffen aus der mir ja nolens volens zuarbeitenden Presse
und stets mit großer Freude präsentiert und kommentiert.
Soviel also zu dem Blogkonzept, bei dem der Auswertung von Pressematerial eine Schlüsselrolle
zukommt. Bücher haben für den Blogger praktisch den Nährwert Null; insofern hält er nicht
so viele wie die im Abschlusskasten erscheinende Figur - und noch weniger hält er von ihnen.
Weil ihm der in ihnen jeweils aufgezeigte Horizont einfach zu begrenzt ist - hat er doch
zumindest eine Ahnung davon, was es mit dem "Feld der unbegrenzten Möglichkeiten" auf
sich haben könnte, von dem ihm sein seit Jahrzehnten nach indischer Tradition ganz intensiv
meditierender Freund immer denn mal wieder berichtet.

Hier ein Einschub:
"Rik Veda, Soma Mandala
......
1. Nach verschiedener Richtung gehen ja die Kenntnisse, die Gedanken, gehen die Berufe der Leute auseinander: Der Zimmermann wünscht einen Schaden, der Arzt einen Bruch, der Hohepriester einen Somaopfernden. - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
2. Mit alten Reisern, mit den Flügeln großer Vögel, mit Steinen wünscht mit Tagesanbruch der Schmied einen reichen Kunden: - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
3. Ich bin Poet, Papa ist Arzt, die Mama füllt den Mahlstein auf. Mit verschiedenen Kenntnissen nach Gut strebend sind wir hinter dem Verdienst her wie hinter Kühen. - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
.........
9. Wo man nach Lust wandeln darf im dreifachen Firmament, im dreifachen Raume des Himmels, wo die lichtvollen Welten sind, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
10. Wo die Wünsche und Neigungen erfüllt werden, wo der Höhepunkt der Sonne ist, wo die Geisterspeise und Sättigung ist, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
11. Wo Wonnen, Freuden, Lüste und Belustigungen wohnen, wo die Wünsche des Wunsches erlangt werden, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
(Quelle: http://www.thombar.de)
Erläuternde Kommentare:
Soma“, ein Zentralbegriff der vedischen Literatur, wird als die „Bindesubstanz des Universums“ bezeichnet. Er enthält das ewige Kontinuum reiner Existenz, das Feld reiner Potentialität,
den unmanifesten, absoluten Zustand des Lebens. In diesem Feld des ewigen Kontinuums des Unmanifesten drückt sich Soma als unmanifeste Raum-Zeit-Geometrie aus und wird so der Ursprung der manifesten Raum-Zeit-Geometrie, die von Einstein als Grundlage aller manifesten Schöpfung erkannt wurde. An der Schwelle zwischen dem sich nicht verändernden Unmanifesten und dem sich ständig verändernden Manifesten gibt Soma der Veränderung eine evolutionäre Richtung und erhält auf diese Weise gleichzeitig das Kontinuum dessich ständig verändernden relativen Lebens.

Soma kann als eine Art feinstofflich-flüssiger Substanz oder als Impuls kreativer Intelligenzverstanden werden, der Körper und Geist, physische Existenz und Bewusstsein, verbindet. Es ist der Fluss reinen Somas, der für das perfekte Zusammenspiel von Geist und Körper verantwortlich ist ... und höhere Bewusstseinszustände zur Entfaltung bringt.
zitiert aus: Rig Veda Neuntes Mandala, Bad Bellingen, 1980

Das Neunte Mandala im Lichte von Maharishis Vedischer Wissenschaft
Die vorliegende Übersetzung interpretiert den vielschichtigen Urtext im Licht von Maharishis Vedischer Wissenschaft und Technologie aufgrund der Erfahrungen während der Transzendentalen Meditation und des TM-Sidhi-Programms. 

Der Vorgang des Eintauchens in feinere Gedankenschichten bis hin zum Feld reinen Bewusstseins kommt zum Beispiel in folgenden Versen zum Ausdruck:
Sûkta 14.6. Hingesetzt überschreitet er das versteckte Feinste vom Rind und belebt das Raunen, das er kennt.
15.1. Dieser Starke fährt mit schnellen Wagen auf feinem Gedanken und geht zu Indras Stelldichein.
22.5. Sich ausbreitend erreichten sie den Gipfel der beiden Welten und dieses transzendente Feld.
22.6. Am Faden, der ans Höchste spannt, erreichten sie die Steilhänge und dieses Feld der Transzendenz.
26.1. Im Schoße der Unendlichkeit putzten die Sänger das Rennpferd durch feine Gedanken heraus.
Rind und Rosse sind im Veda visualisierte Seelenbilder für Sinne und Handlungsorgane. Der schnelle Wagen ist während der Meditation das Fahrzeug des Geistes, das Mantra, mit
dem der Geist zur Ruhe und ans Ziel seiner Reise kommt. So können die Aussagen des Neunten Mandalas als archetypische Seelenbilder verstanden werden, die uns abstrakte Vorgänge des Unterbewusstseins veranschaulichen. Bei sorgfältiger Betrachtung finden wir im Neunten Mandala alle Prinzipien wieder, die Maharishi in seiner Vedischen Wissenschaft zusammenfasst.
Jeder Vers kann sowohl als Aussage des Schöpfers – des reinen transzendentalen Bewusstseins, das die Schöpfung aus sich selbst heraus erschafft – wie als Aussage der Menschen, die den Schöpfer loben und Verse singen wollen, aufgefasst werden.
(Kommentar von Jan Müller, BSCI (MERU), MTHP)" (Ende des Einschubs).

"Diskreditieren durch Wahrheit": das ist das Motto, nach welchem in östlichen Gefilden ein
in der neuesten FAS als Aleksej vorgestellter Russe verfährt - der Fachmann für "Black PR"
- Russisch: Tschornyi Pijar. Zitat: "Es gehe in erster Linie darum, sagt Aleksej, bei der
politischen Konkurrenz des jeweiligen Auftraggebers nach schwarzen Flecken zu fahnden,
um die Ergebnisse dann im Wahlkampf verwenden zu können. Aleksej untersucht deshalb
an seinen Einsatzorten als Erstes die politischen Machtstrukturen nach verdeckten Netzwerken,
wird zum Spürhund, der in den politischen Lebensläufen anderer nach möglichen Verbindungen
zur Verbrecherwelt herumschnüffelt oder nach Korruptionsaffären sucht, in die die politische
Konkurrenz seiner Auftraggeber verstrickt sein könnte. Wird er fündig - und er wird meist fündig
-, gehen die Ergebnisse seiner Nachforschungen in der Inhalt der Wahlgazetten oder Flugblätter
ein."

Nach eben diesem Prinzip verfährt auch der Blogger M.C. - dabei etwa aufzeigend, dass
Wahrheit beispielsweise ist, dass ein Globke und ein Filbinger nur deshalb in unserem
Gemeinwesen zu einer maßgeblichen Rolle gelangen konnten, weil es mafiöse Strukturen gab,
die es ihnen erlaubten, auch nach dem Niedergang des glorreichen Dritten Reiches am Ruder
zu bleiben. Wahrheit ist auch - und dies entnehme ich der jüngsten Ausgabe der FAS -, dass
ein weiterer "Landesvater" von Baden-Württemberg, nämlich Günther, der Oettinger, vertrauten
Umgang pflegte mit Figuren, die der Mafiaorganisation 'ndrangheta angehören und dabei sind,
auch Stuttgart mehr und mehr mit Krakenarmen zu umschlingen.

Der dazu von dem Journalisten Michael Ohnewald verfasste Artikel in der Ausgabe 39/10 trägt
den Titel "Im Schlaraffenland", einhergehend mit dem Subtitel "Vor allem in Stuttgart sind die
Clans bestens verdrahtet". Einen "Quantensprung" habe deren Mögliehkeit, Einfluss auf das
wirtschaftliche Geschehen und das Politikgeschäft zu nehmen, in letzter Zeit erlebt. Zitat:
"In der 236 Seiten umfassenden Analyse warnt das BKA vor der 'ndrangheta in Deutschland, die
ihren Einfluss in Wirtschaft und Politik ausgedehnt habe. .....

Als besonders gutes Pflaster erweist sich dabei offenbar die Gegend um das prosperierende Stuttgart. Dort werde die Mafia gefährlich
unterschätzt, meint die in Venedig lebende Journalistin Petra Reski, die sich seit zwanzig Jahren
mit der Verbrechersyndikat beschäftigt. 'Stuttgart ist seit Jahrzehnten eine Hochburg der Mafia
in Deutschland, speziell zweier Clans der kalabrischen 'ndrangheta, die auch die umliegenden
Orte wie Waiblingen, Ludwigsburg, Esslingen und Fellbach als ihr ureigenstes Terrain betrachten',
sagt Reski. 'Die Mafia kam im Gefolge der italienischen Gastarbeiter und ist inzwischen bis in
höchste Gesellschaftsspitzen vorgedrungen. Heute macht sie in Stuttgart ihre Geschäfte in der
Bauindustrie, im Immobilienhandel, in der Gastronomie'. Italienische Ermittler bestätigen
diesen Befund. 'Im süddeutschen Raum ist die Region Stuttgart in fester Hand kalabrischer
Gruppierungen von Cirò, insbesondere des Clans von Farao', sagt Roberto Scarpinato, leitender
Oberstaatsanwalt der Abteilung Mafia-Bekämpfung in Palermo."

Einer der bei dem BKA-Bericht ausgemachten 750 mutmaßlichen Gewährsmänner des fraglichen Clans in Deutschland ist ein namentlich nicht genannter Promi-Wirt, der, in Stuttgart-Weilimdorf ebengenau das Etablissement betreibt, welches von Oettinger nur zu gerne aufgesucht wurde.
Von daher kann es denn auch niemanden verwundern, dass diese Verbrecher in der Region nach
Lust und Laune schalten können - Zitat: "Für Petra Reski, die gerade ein neues Buch mit dem
Titel 'Von Kamen nach Corleone - Die Mafia in Deutschland' veröffentlicht hat, passt das ins
Bild. Die Journalistin beklagt, dass die gut organisierten Machenschaften italienischer Clans in
Deutschland totgeschwiegen oder mindestens fahrlässig unterschätzt werden."

Damit liegt sie auf genau der Linie, die ich in dem Folgepost zu zeichnen gedenke - dort
anknüpfend an die Art und Weise, in welcher sich die Hells Angels ungestraft hierzulande
breitmachen können. Doch hier erst einmal weiter in Sachen Mafia-Strukturen in
Deutschland: "Gemessen an der Dimension [des Investitionsverhaltens] bleibt die Polizei
diesem Treiben in der 'ndrangheta-Hochburg Stuttgart gegenüber auffällig gelassen. Bislang gelang es den deutschen Fahndern meist nur, einzelnen Mafiosi konkrete Delikte
nachzuweisen. An die Organisation dahinter kamen sie nicht heran."

Und dies wollen sie und sollen sie auch gar nicht. Denn sie besorgen ja so schön das Geschäft
der Verbreitung von Angst und Unsicherheit, aus welchem sich herrschaftlicher Kredit in jeder
Menge und Weise beziehen lässt. Hinsichtlich der Bekämpfung dieses Kraken ist sogar Italien
schon weiter - Zitat: "Anders als in Italien sei die Zugehörigkeit zur Mafia in Deutschland kein
Delikt. 'Wer uns den Zugriff auf Telefon- und Internet-Verbindungen verbietet, wie jüngst das
Bundesverfassungsgericht, erstickt erfolgreiche Mafia-Ermittlungen schon im Keim. Auch bei
Geldwäsche sind wir machtlos, solange es nicht wie in Italien die sogenannte Beweisumkehr
gibt', sagt Klumpp [Manfred Klumpp, Landesvorsitzender des Bundes deutscher Kriminalbeamter].
'Man muss sich manchmal die Frage stellen, ob diese stumpfen Schwerter vielleicht nicht doch
auch politisch gewollt sind, wenn dazu noch immer mehr Personal bei der Polizei abgebaut wird'."
Wie gut, dass die Polizeikräfte dort noch reichen, um im Zusammengehen mit Einheiten, die aus
anderen Bundesländern herangezogen werden, die Demonstranten gegen Stuttgart 21 zu
bändigen!

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