Mittwoch, 18. August 2010

825 Geschlossene Fonds u.a.m.: Wie in unseren seltsamen Verhältnissen alles nur darauf angelegt ist, dass Leute den ganz großen Schnitt machen können.





AS: Da immer wieder neue Materialien in diesen Post aufgenommen werden, die leider nach einer Umplazierung nicht mehr in der Vergrößerung gelesen werden können, erscheinen sie kompakt zu Anfang dieses Eintrags. Mit anderen Worten: Eine Zuordnung direkt zu dem auf sie bezogenen Textabschnitt ist bedauerlicherweise nicht mehr möglich, seit für die Posterstellung die Browser Google Chrome oder Safari (Apple) herangezogen werden müssen. Zu dem Beitrag "Fehlender Wettbewerb treibt Gewinne" sei gesagt, dass auch der wieder bestens belegt, wie in unseren Landen immer wieder genau das zu registrieren ist, was sich in dem Titel dieses Posts formuliert findet.


In Post 823 war davon die Rede, dass besonders hierzulande das Allermeiste darauf hinausläuft, dass es bestimmten Personenkreisen immer wieder ermöglicht wird, auf Kosten anderer den den ganz großen Schnitt zu machen und dabei den Markt so richtig abzugreifen. Hier schon der Hinweis auf die nachstehend angesprochenen 6000 Euro, die seitens des Hannoveraner Nordstadtkrankenhauses als Vorleistung für eine gar nicht einmal erforderliche OP gefordert wurden.

Noch bedeutsamer als das, was in puncto Absahnenkönnen offiziösen Charakter erlangt, sind die nichtgeschaffenen Regularien. Die es ja verhindern könnten, dass geldgierige Typen ohne Rücksicht auf Verluste ihren Interessen Geltung verschaffen. Mittlerweile betrachte ich es schon nicht mehr als Zufall, dass mir durch einen Besuch eine Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT ins Haus geflattert kommt, in welcher sich etwas dargestellt findet, was als Paradebeispiel für diese Sicht der Dinge verstanden werden kann: Die Handhabung von geschlossenen Fonds.




Um den Irrwitz bei diesem Konstrukt des Kapitalmarktes anhand dieses von der Journalistin Nadine Oberhuber verfassten Artikels besonders deutlich zu machen, sei hingewiesen auf die sog. Nachschusspflicht. Welche beinhaltet, dass der Anleger für Schulden des Fonds-Initiators aufkommen muss. Dazu das konkrete Beispiel aus dem Text: "Rechtsanwalt Mattil kämpft gerade für eine Klientin, die 30 000 Euro in einen Windpark investierte und nun drei Millionen Euro nachschießen soll." Um viel Geld - um sehr viel Geld - geht es auch bei dem Bahnprojekt Stuttgart 21. Mehr dazu findet sich in einem der Folgeeinträge - am 31.d.Mts. hier eingebracht: 835.

Wie in der nachstehend erscheinenden Überschrift angezeigt, tummeln sich auf dem fraglichen Markt überwiegend das Licht scheuende Typen - und dies dann auch noch mehr mit einem Feierabend-Haustürgeschäft. Bei diesem wird es den von wirtschaftlichen Kenntnissen nicht sonderlich beleckten Fonds-Initiatoren, also denen, die den Fonds auflegen, in aller Regel den Anlegern verschwiegen, welch hohes Risiko sie bei der ganzen Angelegenheit eingehen. Der schon genannte Rechtsanwalt wird mit dem Statement zitiert, dass jedes Jahr Dutzende solcher Fonds gäbe, die floppen. Weiter heißt es dazu: "Egal ob Private Equity, Flugzeuge, Schiffe, Immobilien oder Windparks - viele Beteiligungsfonds für Privatanleger seien in Schieflage, die guten eher die Ausnahme."

Die daran anknüpfende Frage hat nur rein theoretischen Charakter, weil niemand bereit ist, sie ernsthaft zu bedenken resp. aus ihr die notwendigen Konsequenzen abzuleiten: "Müsste da nicht im Interesse der Politik sein, den Geldvernichtern das Handwerk zu legen?". Hier auch wieder äußerst bezeichnend, dass von den 200 000 Vermittlern sich die Mehrheit als FDP-Wähler outet. Tag für Tag wird nicht nur unsereiner mit dem ganzen Irrwitz konfrontiert, der ebenfalls bezeichnend ist, nämlich für das, was auf der Bühne des wirtschaftlichen und politischen Geschehens so vor sich geht. Oder auch, gut nachzulesen in dem vorstehend erscheinenden Artikel "Manipulation im Gerichtssaal", in der juristischen Szene.

Aus der Sendung Frontal 21 gestern Abend beispielsweise mitgenommen, dass die für die Unternehmen günstige Schwarzarbeit auch gerade deshalb so florieren kann - genannt wurde die Zahl 11 Millionen -, weil diesem Heer von billigen Arbeitskräften nur 6000 Fahnder gegenüberstehen. Die dazu auch noch überwiegend als in anderen Bereichen nicht mehr gebrauchte Zeitgenossen zum Zoll hin abgeschoben werden, somit quasi null Vorkenntnisse in der Materie mitbringend.

In der fraglichen Sendung auch thematisiert: Die Inobhutnahme von Kindern und deren Unterbringung in Heimen: Auch bei einer nur vorübergehenden Störung der familiären Atmosphäre werden von den Behörden ständig weitere Gutachter herangezogen, die deren Unverträglichkeit für die Kinder nachweisen sollen. Wodurch es den Eltern unmöglich gemacht wird, ihre Zöglinge wieder bei sich aufzunehmen, weil diese Gutachter sich ausnahmslos gegen die Eltern aussprechen und insbesondere auch die Wünsche der Kinder bei dem ganzen, immer gleich ablaufenden Procedere überhaupt keine Rolle spielen. Und warum wird so massiv an der Inobhutnahme festgehalten? Weil sie den Heimen pro Person 7000 Euro pro Monat bringt.

Was der amerikanische Publizist Michael Snyder für sein Land konstatiert hat, das nimmt auch hierzulande mehr und mehr Gestalt an: " 'Die Mittelklasse in Amerika stirbt - und wenn sie einmal zerrieben ist, wird es extrem schwierig sein, sie wieder aufzubauen', sagt der Publizist...'Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Und das geschieht mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Die USA hatten einmal die größte und wohlhabendste Mittelklasse der Welt - aber das ändert sich in einem Maß, das einem die Tränen in die Augen treibt'. Er nennt zahllose Statistiken, die das belegen sollen: Ein Prozent aller Amerikaner besitzt 83 Prozent aller Aktien, fast die Hälfte aller Amerikaner hat weniger als zehntausend Dollar für den Ruhestand angespart, und mehr als ein Drittel legt zurzeit dafür gar nichts zur Seite, etwa 40 Prozent arbeiten in meist schlecht bezahlten Servicejobs...."(aus HAZ 199/10).

In eben dieser Zeitungsausgabe finden sich im Wirtschaftsteil folgende interessante, auf den vorstehend zuletzt angesprochenen Punkt zu beziehende Feststellungen: " '"Wir sehen mit einiger Sorge, dass in der Metallbranche nach der Krise nur noch Leiharbeiter eingestellt werden', sagte Meine [Bezirkschef der IG Metall]. Im Dienstleistungsbereich sei die Lage noch dramatischer, so Sauer [ebenfalls Bezirkschef]. 'Immer mehr Firmen machen mit Leiharbeit Lohndumping zum Geschäftsmodell'. ... Im Dienstleistungssektor, wo der Anteil der Löhne an den Gesamtkosten deutlich höher ist als in der Metallbranche, entdeckten immer mehr Arbeitgeber die Leiharbeit als Instrument für Einsparungen, sagte Sauer. Dabei sei das Modell Schlecker, wo die Stammbelegschaft zu deutlich schlechteren Konditionen in eine konzerneigene Zeitarbeitsfirma wechseln sollten, nur die Spitze des Eisbergs. ... Der Krankenhausbetreiber Ameos etwa hat nach ver.di-Angaben bereits vor einigen Jahren eine konzerneigene Servicegesellschaft gegründet, die auch als interne Leiharbeitsfirma fungiert. Statt des tariflichen Stundenlohns von 13,14 Euro erhalten die Pflegekräfte der Ameos-Tochter lediglich den mit dem Zeitarbeitsbranchenverband iGZ ausgehandelten Tarif von 9,45 Euro - ein Minus von 28 Prozent. Hinzu kommen Schlechterstellungen bei Schichtzulagen, Weihnachtsgeld und Urlaubstagen, Neueinstellungen würden meist nur noch über die Tochterfirma vorgenommen..."

Wieder ein anderes Beispiel, das belegt, wie sehr die Politiker darauf achten, nur ja nicht mit den Interessen der Großfirmen ins Gehege zu kommen - hier zitiert aus der FAS-Ausgabe 32/10: "Das Leck der 'Deepwater Horizon' konnte inzwischen halbwegs geschlossen werden. Doch die bisherige Bilanz zeigt, welches Risiko Konzerne wie BP oder Total eingehen. Die Folgen eines solchen Unfalls sind nie zu kalkulieren. Nicht von ungefähr rätselten die Ölfachleute monatelang, wie sie des Tiefseedesasters Herr werden sollten. Es fehlte ihnen jegliche Erfahrung, von Vorsorge ganz zu schweigen.
Dabei hat der Leichtsinn in der Tiefsee und dessen stillschweigende Duldung durch die Aufsichtsbehörden überall auf der Welt System. Vor Angola hat sich seit der Havarie der 'Deepwater Horizon' praktisch nichts geändert. Eine Armada aus Bohrschiffen arbeitet sich weiterhin in den Meeresboden hinein, auf der Suche nach Ölquellen in immer größeren Wassertiefen. Die Sicherheitsauflagen sind nach wie vor lasch. Kontrollen gibt es immer noch keine. Die Ölkonzerne können vor der Westküste Afrikas letztlich tun und lassen, was sie für richtig halten."

Wenn der Internationale Währungsfonds (IWF), wie in der HAZ in der Ausgabe 191/10 berichtet, moniert, das Leerverkaufsverbot sei schlecht für die Märkte, dann hat das meiner Einschätzung nach in erster Linie damit zu tun, dass diese Einrichtung auch in diesem Zusammenhang darauf abstellt, dass es bei der Abzocke im ganz großen Stil bleiben kann. Für diejenigen, die nicht so recht wissen, woran sie mit diesem Finanzinstrument sind, hier die Erläuterungen aus dem fraglichen Text der Nachrichtenagentur afp: "Beim Leerverkauf leiht sich der Leerverkäufer bei einem Verleiher bestimmte Wertpapiere wie etwas Aktien, dem Verleiher zahlt er dafür eine Gebühr. Die Aktien verkauft der Leerverkäufer am Markt, dann hofft er auf fallende Kurse. Bei niedrigen Kursen kauft er die Papiere an der Börse wieder zurück und gibt sie dem Verleiher zurück. Der Verleiher hat die Gebühr verdient, der Leerverkäufer die Spanne zwischen Verkaufs- und späterem Ankaufspreis. Ungedeckt ist der Leerverkauf, wenn der Leerverkäufer zum Zeitpunkt der Verkaufs noch gar nicht Eigentümer der betreffenden Wertpapiere ist. Kritiker sind der Ansicht, dass durch Leerverkäufe und das damit verbundene Spekulieren auf fallende Kurse eine Krise am Finanzmarkt noch beschleunigt werden kann."

Aus der persönlichen Historie hier erwähnenswert vor allem zwei Geschichten: die von der Nichtinanspruchnahme einer Krankenkassenleistung in Höhe von 3000 Euro für eine Sauerstoffmaske bei Schlafapnoe; dann die von der abgewendeten Bandscheibenoperation. In Post 622 habe ich eine Stellungnahme zu einem Urteil des Landessozialgerichts Celle abgegeben, welche vor allem thematisiert, dass mir die etwa 300 Euro für eine zu einer ganz erheblichen Minderung der Beschwerden führende logopädische Behandlung - konkret: Verbesserung der Atemtechnik und Stärkung und eigentlich für den Defekt verantwortlichen Rachenmuskulatur durch Gesangsunterricht - von der Kasse verweigert worden sind, diese aber durchaus bereit gewesen wäre, für eine ineffiziente Apparatur den zehnfachen Betrag zu verauslagen. In der Entscheidung des besagten Gerichts zugunsten findet sich genau die von mir hier vertretene These besonders deutlich bestätigt, dass in unseren seltsamen Verhältnissen alles darauf angelegt ist, dass die richtigen Leute den ganz großen finanziellen Schnitt machen können.

Den ganz großen Schnitt wollte auch das Nordstadtkrankenhaus in Hannover machen, indem es mir als Vorleistung für eine Operation unter Professor Samii - höchstwahrscheinlich nicht einmal durch ihn selbst - eine Vorleistung in Höhe von 6000 Euro abverlangte. Eine Forderung, die mir äußerst suspekt erschien und die ich auch Gott sei Dank nicht erfüllen musste - trotz des Befundes "absolute Operationsindikation" -, weil ich Nachricht bekommen hatte, dass in der Nähe ein Chiropraktiker wirke, der ein unwahrscheinlich geschicktes Händchen bei der Behandlung der bezeichneten Beschwerden habe. Mit bereits lahmendem Bein habe ich mich daraufhin von meiner Holden, auf der Ladefläche unseres Kombi liegend, nach Ahnsen bei Bad Eilsen transportieren lassen. Im Endeffekt sind mir für die Behandlung ca. 250 DM berechnet worden: für die Erstbehandlung 50 DM, für die weiteren, durch die Entzündung und die dadurch bewirkten Gleiteffekte noch erforderlichen jeweils 30 DM. Ich bin mir sicher, dass der Professor Samii zu seinem "Recht" gekommen wäre, wenn ich versucht hätte, gerichtlich gegen die unverschämte Ausnutzung meiner Notlage anzugehen.

Thema eines Fernsehmagazins vom 14.09. d.J.: Die über die Treuhand zur Wendezeit organisierte Übernahme von Banken auf dem Terrain der ehemaligen DDR: Für Spottbeträge von 60 bis ca. 120 Millionen Euro haben sich die bundesrepublikanischen Großbanken diese einverleiben können. Wodurch sie in den Genuss der Kreditrückzahlungen gelangten, die von Kreditnehmern aufzubringen sind - bis in Höhe von im Endeffekt je 100 Milliarden Euro. Ebenfalls durch die von den Politikern schöngeredete, tatsächlich aber gaunerhaft zu Werke gehende Einrichtung inszeniert: Die Abwicklung von Betrieben. Bei der es in der Mehrzahl der Fälle dazu kam, dass westdeutsche Firmen diese für einen Appel und 'nen Ei zugeschlagen erhielten und sich zudem die eingeschalteten Firmenakteure maßlos bereichern konnten. Eine konkrete Zahl dazu: 200 Millionen Euro, ergaunert und verprasst von einem einzigen solcher Ganoven.

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Da dieser Eintrag als Open-End-Veranstaltung gehandhabt wird, hier zunächst einmal weitere Posts, die in die bezeichnete Richtung weisen:
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Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen. Mehr zu der Angelegenheit in Post

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