Style, das ist das, was etwa die gut betuchte Klientel auszeichnet, die sich die Dienste von VENTURA, der als Private Banking daherkommenden Tochter der Hamburger Sparkasse, nutzbar zu machen versteht - sich so von der popeligen Umgebung abhebend.
Der Punkt, an dem - wie ich ihn ausdeute - ein Geldinstitut wie VENTURA, das sich heute in der Beilage der FAS vorstellt, ansetzen kann: die Wünsche nach Selbstdarstellung, welche nach einer tragfähigen Verbindung hin zu deren Realisation verlangen. Konkret: Nach möglichst hohen Steigerungsraten bei der Entwicklung des Vermögens, welche, wie nachstehender Wirtschaftscartoon es darstellt, mit ihren Prozentsätzen wie nichts anderes im Blickfeld des Anlegenden steht. Hierzu passend die Schlusspassage eines längeren Artikels aus der neuesten FAS - vorstehend einzusehen -, aus der hier wiederum die letzten Zeilen zitiert seien: "Käme es zu einer neuen Krise, könnte der Staat die größer gewordenen Banken noch schlechter fallen lassen. Das wissen die Banker. Auch deshalb können sie wieder hohe Risiken eingehen. So waren es gerade die Politiker mit ihren Rettungsaktionen, die das Casino wieder eröffnet haben."
Sooft und so gründlich wie nur irgend möglich, studiert der um die Minderung seiner Rendite besorgte resp. auf große Sprünge bei der Kursentwicklung zu seinen Gunsten hoffende Zeitgenosse die Börsennotierungen seiner Papiere, um sich von dorther dann auf der sicheren Seite wähnen zu können. Wie die Kursentwicklung zustandekommt, ist ihm in aller Regel schnurzpiepegal. Die, die wie meine Holde unsere bescheidenen Ressourcen bei der Ethik- und der Umweltbank angelegt haben, dürften immer noch eine quantité négligeable bilden.
"Gold bringt Glanz in jedes Portfolio": Nach dieser Devise wird regiert - alles andere ist nur lästiges Beiwerk - da mache man sich doch nichts vor! Wobei es eigentlich egal ist, welcher Farbe ich die "richtige Vermögensallokation" (s. weiter unten) zuordne: Die Neger und die Chinesen, die die politische Landschaft hierzulande dominieren, also die Schwarzen und die Gelben, bemühen sich um den rechten "Weitblick" - erhoffend, dass ihre Klientel befriedigt wird und ihnen so treu bleibt. Ein Politikmodell, welches trotz all der Ungereimtheiten, die es produziert, immer noch bestens funktioniert hat - und wohl auch weiter funktionieren wird. Vom Glanz dieses Goldes, von der Zufriedenheit mit der richtigen Vermögensallokation möchten die hochmögenden Damen und Herren auch jetzt in Berlin zehren - so, wie sie es in der deutschen Politik immer schon getan haben. Zu diesen Überlegungen passend das Inserat, welches sich am 08.d.Mts. in der FAS finden lassen sollte:
Akteure auf der politischen Bühne, sobald sie diese verlassen, hinüberwechseln in einen lukrativen Job - der in aller Regel ein reiner Druckposten ist. Wie er ihnen beispielsweise von den Energieriesen oder der Pharmaindustrie für die auf dieser Bühne erwiesenen Freundlichkeiten zur Verfügung gestellt wird. Man mache sich doch nichts vor: Der Apparat will geschmiert sein. Es kommt doch nicht von ungefähr, dass solche Cartoons und solche Artikel wie die nebenstehend erscheinenden in diePresse gelangen! Dass die FAS-Geschichte zu den Füllhörnern der Lobbyisten in Amerika spielt, genauer, einem Restaurant, in dem sich die Banker und die Pharmaleute mit den maßgeblichen Politikern zu treffen pflegen, tut dem Wahrheitsgehalt dessen, was hier festgehalten wird, wohl keinen Abbruch. Noch wichtiger aber erscheint mir das, was der Journalist in dem abschließenden Absatz seines Artikels "Trinkt Champagner" notiert - Zitat: "Das erste Wort dieses Koalitionsvertrages aber lautet: Wachstum. Kein Wunder, denn damit sich die neuen Schulden auch lohnen, müssten die erquickten Leistungsträger, so hat es Marc Brost in der 'Zeit' errechnet, für ein Wachstum von 7,8 Prozent im Jahr sorgen, eine volkswirtschaftliche Steigerungsrate, die einem höchstens nigerianische Spam-Mails oder Doktor Diego Fuentes, der Dopingarzt von Madrid, versprechen. Das wird nur klappen, wenn findige Finanzprodukte für entsprechendes Leverage sorgen. Wachstum, das wird - wie der Schnaps im Karnevalsschlager - auch das letzte Wort dieser Politik bleiben, bis keiner mehr staatliche Anleihen kauft, mit dnen die Banken und deren Schrottpapiere gestützt werden und dann der dritte Crash beginnt, der, nach dem, so Meinhard Miegel, kein Rettungsschirm mehr kommt, sondern 'nur noch der liebe Gott'." Sehr geehrter Herr Westerwelle, der ich Sie hiermit wie die Privatbank auch anschreibe: Sie beziehen Ihren immer wieder recht offenkundig werdenden Elan, Ihre Energie (s. das Folgemotiv) - um das Wort Überschwang zu vermeiden - nach Lage der Dinge doch in erster Linie daraus, dass Sie Ihre hochmögende und vermögende Klientel in Ihrem Rücken sehen. Die es immer verstehen wird, Ihnen mit Rat und Tat zu Hilfe zu eilen - um es einmal unverfänglich auszudrücken. Das Problem dabei ist, dass der Allgemeinheit nichts anderes bleibt, als in die Röhre zu gucken. Mit parteifernem Gruß Klaus Bickmann
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