Mittwoch, 11. November 2009

445 Eine kleine "Lesehilfe": Kurzes Intermezzo in Sachen Schreibpotential.




Vorstehende Beurteilung findet sich unter einer gleich zu Beginn meines Geschichtsstudiums angefertigten Semesterarbeit. Im Laufe meines beruflichen Werdegangs haben Benotungen mit "1+" wie diese überhaupt keine Rolle gespielt. Es könnte sich aber erweisen, dass sie jetzt zum Tragen kommt. Insofern nämlich, als der Leser geneigter sein mag, meinen Gedankengängen zu folgen, wenn er sieht, dass mir ein gewisser Ductus in der Gedankführung von fachkundiger Seite bescheinigt worden ist. Es handelte sich bei dem beurteilenden Universitätslehrer um einen in seinen zum Ende seines Studiums hin in den Promotionsvorbereitungen stehenden Tutor. Dieses war für mich insofern besonders interessant, als mir nach Auslage der erledigten Sonderaufgabe als Musterarbeit schon als Erstsemestrigem eine solche Funktion angetragen wurde.

Ein Professor zu einer anderen von mir vorgelegten Semesterarbeit - es handelte sich um eine Rezension der Schülerzeit "underground": "Das ist das Beste, was es dazu auf dem Markt gibt." Seine Bewertung ebenfalls: "1 plus".

Jetzt, wo ich im Herbst meines Lebens stehe, bin ich noch viel mehr als zuvor an Essentials interessiert, an Darlegungen, die einem im Verständnis weiterhelfen. Alles andere ist mir noch mehr als früher ein Graus, sodass ich dazu übergegangen bin, überhaupt keine Bücher mehr zu lesen. Weil sich für mich aus Zeitschriften und Zeitungen viel bessere Anhaltspunkte für die Bewertung von Sachverhalten entnehmen lassen. Ich glaube, in der Lage zu sein, aus allen möglichen Zusammenhängen die Kernpunkte ganz schnell entdecken und herauszuarbeiten - von daher dann in den Stand gesetzt, einfach ein gewisses Qualitätsniveau einzuhalten.

Solche Kernpunkte vermochte ich auf didaktischem Terrain etwa einem Team von Autoren nahezubringen, welches ich im Hannoveraner Schroedel Verlag um ein Veröffentlichungsprojekt für den Unterricht in der Oberstufe hatte versammeln können. Hatte ich während meiner anfänglichen Referendarausbildung für die Gymnasiallaufbahn unüberwindbare Schwierigkeiten mit dem Fachleiter Geographie: hier war es auch ein Fachleiter - ein Studiendirektor Müller aus Lüneburg -, der sich nach Abschluss der Projektarbeiten im Namen des Teams dafür bedankte, dass man in deren Verlauf erstmalig etwas wirklich begriffen habe, von dem bis dato nur angenommen worden sei, man trage es als gesichertes Wissen mit sich herum.

Von den beiden Staatsexamensarbeiten, die ich Anfang der 70er Jahre schrieb - eine im Zusammenhang mit der Realschul-, die andere mit der Gymnasiallehrerprüfung - ist die zweite, wie erst unlängst von mir registriert, sogar in einem Verlag veröffentlicht worden. Vermutlich weil für einen die Seminarbibliothek auf Anregung des wissenschaftlichen Prüfers durchforstenden Verlagsangestellten in ihr das fachdidaktische Engagement in einer solch überzeugenden Weise rüberkam, dass er sich entschloss, das Material zu Veröffentlichungszwecken mitzunehmen. Dieses Engagement konnte sich Gott sei Dank im Weiteren dann in der Karriere als Fachlektor Geographie weiter entfalten.

Ein Leser meiner Werbebotschaften in Sachen "Pellet & Chips Promotion" - promovierter PR-Agent bei der Bundesanstalt für Nachwachsende Rohstoffe: "Die Texte könnten an der einen oder anderen Stelle vielleicht gekürzt werden - aber bitte so, dass sie dadurch nicht an Kraft und Esprit verlieren." Ich nehme hier davon Abstand, weitere entsprechende Kommentare zu zitieren.

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