Montag, 23. November 2009

465 Zum Argumentationsmuster der Befürworter der Kernenergie.

Stellungnahmen in Sachen Kernenergienutzung wie die hier gebrachten lassen im Vergleich die Schwäche der Argumentation bei einem der typischen Vertreter der Interessen der Atomwirtschaft recht deutlich hervortreten - in der Stellungnahme CONTRA abschließend sehr gut auf den Punkt gebracht: "Was treibt die Atomdebatte eigentlich an? Es sind doch nur die wirtschaftlichen Interessen einer untergehenden Industrie, die sich selbst retten will - nicht das Klima."

Während diese Stellungnahme - die hier als die aussagekräftigere und mit ihren jederzeit überprüfbaren Zahlenangaben angereicherte an die erste Stelle gerückt erscheint - sich eines sachlichen Tones befleißigt, beschränkt sich die Stellungnahme PRO im Kern auf ein Anpolemisieren gegen das Versorgungsmodell erneuerbare Energien.

Der Befürworter der Kernenergie gefällt sich darin, einen Ton anzuschlagen, der eigentlich nur das Ziel verfolgt, die Gegenmeinung zu diskreditieren: "Kurios ist deshalb....", "Momentan existieren bloß...", "Sie sind jedoch ungeeignet...". Außerdem möchte er gerne eine Position der Stärke aufbauen, indem er, von einem rein affirmativen Ansatz her, das ins Feld führt, was von anderer Seite verlautbart wurde resp. von ihr erwartet wird: "Auch...Kanzlerin Angela Merkel hat erkannt, dass Kernkraftwerke wichtig sind für die Energiesicherheit der Zukunft. Das ist ein sehr positiver Schritt." Oder: "Die Schweiz, Schweden und Frankreich setzen auf Kern- und Wasserkraft..." Oder: "Die Teilnehmer in Kopenhagen können ihre Klima-Bemühungen effektiver machen, wenn sie Kernenergie als Ersatz für fossile Brennstoffe empfehlen."

Über dieses krampfhafte Bemühen hinaus, für die Kernenergie und bei der eigenen Argumentation eine Position der Stärke aufzubauen, wird auch die Tendenz erkennbar, die Dinge sehr verallgemeinernd und vereinfachend darzustellen. Da heißt es im ersten vollständigen Absatz der zweiten Textspalte: "Kernenergie kann überall dort erzeugt werden, wo es genügend Wasser zum Kühlen gibt - an Meeresküsten, großen Seen und Flüssen. Für einen Zwillingsreaktor in Fresno, Kalifornien, steht sogar die Idee im Raum. ihn mit dem Abwasser der Stadt zu kühlen." Als hülfe es in irgendeiner Weise aus der ganzen Problematik, die mit der Kernenergie verquickt ist, heraus, wenn man sich solche Gegebenheiten vor Augen führt. Die Argumentationsweise, die die Stellungnahme PRO charakterisiert, ist in meinen Augen Ausfluss der Tatsache, dass der Betreffende sich in seinem Verständnis an die Kette der Nutznießer der Kernkraft (allein das Wort!) hat legen lassen - nur danach trachtend, es möglichst gut für sie zu richten.

PS: Angetreten, um die Interessen der Wirtschaft möglichst effizient zu befördern übrigens ein Verband, der sich unter folgender Adresse im Internet befindet: http://www.publicis-consultants.de/html/pages/index.htm


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