Donnerstag, 12. November 2009

451 "Leben an der Zeitenwende"/6: "Einkaufen macht uns genauso süchtig wie Drogen" - dies verkündet von einem Büttel des Systems, nämlich....




.....von einem gewissen Martin Lindstrom. Der damit auf genau der Linie liegt, die hier zu zeichnen ich mich angeschickt habe. Daher kommt er als "Markenexperte". Was ja transportiert, dass man tunlichst auf ihn hören möge. Tue ich aber nicht. Habe es nicht einmal für sinnvoll erachtet, mir seine in einem ganzseitigen Artikel gebrachten Interviewbekundungen anzutun.

Äußerungen wie die einleitend zitierte sind, etwas genauer besehen, überwiegend dem Bestreben geschuldet, es den Leuten, die das Sagen - nicht nur in unserer Republik! - haben, es nur ja recht zu machen. Darin findet der Wunsch seinen Niederschlag, die Masse zu konditionieren - dahingehend, dass sie quasi wehrlos den Attacken der auf ihre Umsätze schielenden Produzenten und Händler ausgesetzt ist. Einzig und allein mit dem Ziel, dass es am Ende richtig schön klickert, nachdem der einarmige (und einsinnige/monomane) Bandit Marketingmaschinerie in Bewegung gesetzt worden ist.

Am Nachmittag bis zum Beginn der Sangesrunde im Haus der Fortbildung (Hohenzollernstraße) noch etwas Zeit gefunden, mich in das recht nahegelegene Café zu setzen. Dort mit einem Herrn in ein Gespräch gekommen, an dessen Ende ich erfuhr, dass er in der VW-Produktion in Hannover gearbeitet hatte. Ich hatte anfänglich bei ihm nachgefragt, ob ich einmal einen Blick in den von ihm seitwärts abgelegten BILD-Teil werfen könne. Woraus sich dann nach und nach recht interessante und auch wieder in dem hier mit der "Zeitenwende" vorgegebenen Rahmen passende Aspekte ergaben.

Doch zunächst noch zu dem Café. Dessen Betreiber habe ich bei einer gemeinsam mit dem in der Hohenzollernstraße zu den nachmittäglichen Übungsstunden zusammenkommenden Chor vor jetzt ca. 2 Jahren kennengelernt. Dabei den Eindruck mitnehmen können, dass einiges dran war an seinem Statement, sie machten die Konkurrenz nicht über den Preis, sondern über die Qualität. Womit ich mich hier zwar auch in gewissem Sinne als Marketingagent betätige - dabei aber keine Scheu entwickele, weil ja jeder zumindest in Hannover die Möglichkeit hat, sich ein entsprechendes Bild zu machen.

Aber zurück zu dem Gespräch: Der Herr, desen Adresse ich mir abschließend mit meinem kleinen, ins Portemonnaie passenden Kuli auf einem der ebenfalls dort befindlichen Zettelchen notieren konnte, war gar nicht verwundert über meine Äußerung, dass ich in meinem ganzen Leben so gut wie keine einzige Ausgabe des fraglichen Blattes gekauft hätte - hatte er doch selbst eine von der textlichen Gestaltung und dem historischen Bildmaterial her sehr ansprechende Buchausgabe zu einer Nordpol-Expedition dabei.

Mein Gegenüber und ich waren uns einig darin, dass das Marktgeschehen sehr abstoßende und auch hochgradig gemeinschaftsschädliche Züge trägt - wobei in letzter Konsequenz es sogar besser sei, wie Karl-Otto J. es formulierte, wenn man, wie in der DDR, 10 Jahre lang auf seinen Trabbi warten müsse, als, wie bei uns, bei dem bestehenden Überangebot bei einem Autokauf an einem Tag sein Wahl unter mindestens 5 Automodellen treffen zu müssen. Wieso würden eigentlich, so mein Gegenüber, in fast jedem Jahr von einem Produzenten neue Modelle auf den Markt geworfen, wo die dort befindlichen sich ja doch zumeist recht gut darstellten und eigentlich gar nicht ersetzt werden müssten.

Wir waren uns auch einig darin, dass die Entwicklung durch die überbordende Güterproduktion auf eine Katastrophe zusteuert, weil a) die Umwelt durch sie enorm belastet wird, b) die Ressourcen mehr und mehr erschöpft werden, c) die Menschen überhaupt nicht mehr so recht dazu kommen, sinnvollen Beschäftigungen nachzugehen, von daher dann erfahrungsgesättigt das Leben einfach genießen könnend, und d) das von der Güterproduktion und Güterverwendung ausgeschlossene Prekariat - einschließlich des in den Entwicklunngsländern lebenden - über kurz oder lang gegen die ihm verordnete Trostlosigkeit aufbegehren wird. Einig waren wir uns auch darin, dass die Kirchen - und hier insbesondere die katholische - summa summarum mehr Unheil in die Welt gebracht denn Gutes in ihr bewirkt haben.

Nachsatz: In Post 444 wurde die Zuversicht angesprochen, der in dem Gedankengang aufgenommene Faden werde schon weiterführen resp. sich weiter fortspinnen lassen: Der Umstand, dass jetzt - nachträglich so beziffert - schon die 6. entsprechende Blogstation angelaufen werden kann, sollte belegen, dass diese Zuversicht begründet war - und auch weiterhin ist.


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