Sonntag, 22. November 2009

461 Irgendwo irgendwie tragfähige Konzepte in der politischen Landschaft? Fehlanzeige!




















Mit dem Begleiter von Loriots bekannter Comicfigur spähe ich in ihr umher - entdecke aber nichts, was mir in dieser Hinsicht auch nur einigermaßen plausibel vorkäme. Nach altbewährtem Muster haben die Parteien, wie in Post 457 näher dargestellt, irgendwelche Begriffsfelder besetzt, um von solchen Brückenköpfen aus das mentale Terrain zu erobern. Sie haben Losungen ausgegeben, die an Dürftigkeit eigentlich kaum zu überbieten sind, und deren Fadenscheinigkeit jedem auch nur etwas vernünftiger denkenden Zeitgenossen eigentlich schon längst aufgegangen sein müsste. Geleistet haben sie bis dato eigentlich noch gar nichts - abgesehen von den Klopfern, die sie sich geleistet haben. Dazu lässt sich in der heutigen FAS der Journalist Günther Nonnenmacher weiter aus, die ganze Sequenz von immer als Fauxpas zu sehenden Schritten auflistend und kommentierend, die der neue Außenminister sich im Verhältnis zu Russland, Polen und Frankreich unternommen hat. Darauf will ich hier aber nicht ad extenso eingehen, sondern vielmehr das Geschwafel thematisieren, mit dem der neue Wirtschaftsminister seine Umwelt nervt.

Hier folgend ein längeres Zitat aus der heutigen FAS, welches minutiös das belegt, was ich zu der Parteienwirtschaft in dem Eintrag 457 dargelegt habe: "Der Mann quatscht unentwegt. Zuletzt in Meseburg, dem idyllischen Schlösschen in Brandenburg, wohin Angela Merkel vorige Woche sich mit ihrem neuen Kabinett zurückgezogen hatte. Rainer Brüderle hat immer und zu allem etwas zu sagen, egal was gerade behandelt wird, er macht sie alle verrückt: Zuerst verdreht Dirk Niebel die Augen, sein Parteifreund und neu ernannter Weltarmutsbekämpfer. Dann wendet sich Philip Rösler ab, der liberale Jungstar an der Gesundheitsfront, während FDP-Boss Guido Westerwelle ohnehin schon lange nicht mehr hinhört. Es fehlt dann nur noch, dass einer in der Runde wieder 'Dampfplauderer' murmelt - und alle nicken....Dass Rainer Brüderle jetzt aber vom gesamten deutschen Politikkabarett veräppelt wird und sie nachäffen, wie sich General Motors auf Südpfälzisch anhört, ist ungerecht. Nur weil Brüderle selbst zuweilen wie ein Kabarettist daherkommt, ist niemand berechtigt, das komische Fach für seinen Hauptberuf zu halten....Zur Bekräftigung der Erhard-Nachfolge, die zu beanspruchen für jeden deutschen Wirtschaftsminister zum Standardritual gehört, hat er sich dieser Tage mit dicker Zigarre, spitzem Mundstück aus Papier und 'Wohlstand für alle'-Wälzer in der Hand ablichten lassen. Und artig zu Protokoll gegeben: 'Ludwig Erhard wäre heute in der FDP.' "

.......
Den Leutchen - die übrigens auch keine viel größerern Leuchten sind als der Brüderle - stehen also die Haare zu Berge bei dem, was sie von ihm zu hören bekommen. Irgenwie schön, dass der deutsche Wahlbürger eine solche Katze im Sack gekauft hat. Recht geschieht ihm!

Aber bleiben wir noch etwas länger bei dem von Rainer Hank verfassten Artikel "Wo laufen sie denn?" mit dem Subtitel "Die FDP war lange Zeit nicht mehr an der Macht. Kein Wunder, dass nun alles auf die liberalen Minister achtet. Die habe ihre ersten Schritt gemacht. Auch verstolpert? Sind die Freien Demokraten schuld am vielbeschworenen 'Fehlstart' der neuen Regierung? Wir schauen genauer hin."

In dem Beitrag heißt es weiter: "Oder wollen die Deutschen einen Wirtschaftsminister, der sich vom Großkapital erpressen lässt und amerikanische Autokonzerne mit deutschem Steuergeld füttert? Brüderle ahnt, das seine FDP deshalb so gut abgeschnitten hat, weil die Wähler sich von seiner Partei etwas mehr liberale Überzeugungen und Taten erhofften. Er weiß auch, dass der FDP stets der unselige Ruf der 'Umfallerpartei' anhaftet. Deshalb versucht er sich jetzt im Fall Opel als harter Hund.. Blöd daran ist nur, dass keiner in Berlin einen Pfifferling darauf setzt, dass Brüderle durchhält. Dieser Wirtschaftsminister taugt eher zum Einknicker als zum Durchsteher. Ihm fällt noch immer ein Argument zum neuesten Purzelbaum ein."

Es ist nun aber nicht so, dass den Koalitionären gar nichts dazu einfiele, wie sich's denn aus der Misere herauskommen ließe. Aufgemerkelt: In Schloss Meseburg hat ein Berg gekreist - geboren aber wurde nur eine Maus. Da kann es niemanden verwundern, dass die gute Merkel und der mindestens ebenso gut Westerwelle sich in den Garten dieses Schlosses aufgemacht haben - wie nebenstehend zu besichtigen -, um dort nach etwas zu schürfen, mit dem man in der Öffentlichkeit wieder Furore machen kann: der Schatz des Störtebeker, der sich in dessen tiefen Grund befindet und der dem Guido einen Grund zu einer tiefempfundenen Freude bietet, der soll es richten! Dumm nur, dass man sich bei solchen Aktionen richtig anstrengen muss! Was ich deshalb in dem Comic vermisse, sind die Schweißtropfen, die dem guten Guido - das ist der, der mal großkotzig mit der überall bei ihm zu besichtigenden 18 herumgelaufen ist -, die dem guten Guido also von der Stirne perlen oder spritzen. Dass das Wahlvolk im jetzt zu einem solchen Triumph verholfen hat: es beginnt schon, sich darob zu grämen. Und es wird dies noch über eine sehr lange Zeitspanne hinweg tun können. Bis dann die nächste Wahl kommt - nach der der in aller Regel einfach gestrickte Wahlbürger sich wieder fragt, wieso er denn auf die blöde Idee verfallen ist, sein Kreuzchen ausgerechnet bei der Partei zu machen, die ihn wieder einmal so richtig schön aufs Kreuz zu legen sich anschickt. Eine Kette ohne Ende also.


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