Dienstag, 15. September 2009

370 "MOREQUALITIESINLIFE": Was es damit auf sich hat. Oder: Extempore über die Notwendigkeit, irgendwann einmal den Schalter im Verständnis umzulegen.


















Irgendwo in diesem Blog versteckt sich die Erläuterung, wie es zu dem Namen Martin Cross gekommen ist. Welcher unter anderem beinhaltet, dass da jemand "querschreibt" - so eine der ca. 60 Inhalte dieses englischen Wortes - allerdings nicht im banktechnischen Sinne verstanden. Da er im Zusammenhang mit dem von mir angegangenen Internetprojekt "morequalitiesinlife" steht, sei er hier noch einmal gesondert aufs Tapet gebracht. Wobei gedanklich ein Entlanghangeln anhand gerader aufgefundener Materialien stattfinden soll - beispielsweise solcher aus der neuesten FAS-Ausgabe.


Im Zusammenhang mit ersten Gehversuchen auf lyrischem Terrain Anfang der 80er Jahre fragte ich meine Holde, ob sie für die von mir anvisierten Veröffentlichungen nicht ein Pseudonym wüsste, dieweil ich keine große Lust verspürte, sie unter meinem bürgerlichen Namen erscheinen zu lassen. Sie - ganz spontan: "Cross". Und, nach dem Vornamen gefragt: "Martin".


Der Name wollte mir vor allem insofern zusagen, als er beinhaltete, was ich bei meinen lyrischen Ergüssen bemüht hatte: Meine Fähigkeit, kreuz und quer zu denken und, wie ein Crossradfahrer im Gelände, auf geistigem Terrain alle möglichen Punkte anzusteuern, an denen es Sehenswerteres zu besichtigen gibt, das dann gedanklich miteinander zu vernetzen ist. Wobei mir eine Unzahl falscher Credos entgegentritt.


Das Kreuz als christliches Symbol kam mir auch nicht eine Sekunde in den Sinn. Und das war auch gut so, wie sich im weiteren Verlauf erweisen sollte. Insofern nämlich, dass ich auf mehr und mehr Darlegungen stieß, die meine zunächst mehr intuitive Wahrnehmung des desinformativen Charakters der Sühnetodgeschichte - als "FROHE BOTSCHAFT ausgegeben! - mehr und mehr unterstützten, sie so noch mehr in Frage stellend. Etwa in dem Buch "Mein Gott, warum?" des französischen Obdachlosenpriesters Abbé Pierre, der für mich ein Heiliger ist. Soviel zu dem Anfang 2008 für den Blog reaktivierten Namen.



Der Blog nun erhielt von mir die Benennung "morequalitiesinlife", weil ich, gestützt auch auf das Echo zu meinen Aberhunderten von Rundmails, meinte, allein schon mit ihnen genug Stoff zu haben, mittels dessen sich aufzeigen lässt, dass die Zeitgenossen in ihrem Leben irgendwie - vermutlich mehr dahingehend konditioniert als entsprechend disponiert - an allem vorbeizulaufen neigen, was das Leben eigentlich erst lebenswert macht.



Dass die weit über 1000 Mails dann in ihrem Archiv würden schlummern müssen, weil sich immer wieder neuer Stoff fand, den in diesem Internettagebuch zu präsentieren und zu kommentieren sich lohnt, konnte ich beim Start meines Weblogs nicht absehen. Es ist jedenfalls so, dass ich vor lauter Schreiberei zu neuen Inhalten nur noch ganz gelegentlich dazu komme, die immer auch mehr ins Grundsätzliche hineingehenden Vermeldungen insbesondere seit meiner "Erkenntnisnacht" (16./17.02.06) in dieses Weblog einzustellen. Nach und nach werden die entsprechenden Auslassungen zu den verschiedensten Themen hier eingebracht - meist unter Titeln wie dem folgenden. Hinzu gesellt sich hier noch eine Reihe weiterer Einträge, die ebenfalls die Zielrichtung bei meiner Schreiberei anzeigen - darunter:

Mittwoch, 8. Juli 2009
306 Aber auch gar nichts von dem, was sich in meinen bis dato über 1000 Rundmails und jetzt dem Blog festgehalten findet, ist Schnee von gestern (4)


Dienstag, 7. April 2009
216 "Werde eins mit Deinem Projekt" + "Think big!" = Selbstreferentielles.

Nachträglich noch eingefügt dieser Post:

Dienstag, 3. November 2009

431 Auf einen Sprung nach Springe - in einer Herzensangelegenheit. Unterwegs aber auch im Internet. Ebenfalls in einer Herzensangelegenheit


Ich gehe nun nicht her und versuche, jemanden mit Gewalt wachzurütteln und ihm eine Liste der Dinge zu präsentieren, die in meinen Augen das eigentlich Lebens- und Liebenswerte an der menschlichen Existenz ausmachen, sondern kann hier nur empfehlen, diesbezüglich die verschiedenen Einträge einfach daraufhin zu sichten. Nur einen Themenbereich möchte ich an dieser Stelle hervorheben: den Gesang. Welchem ich noch erst gerade sogar eine ganze Sequenz gewidmet habe - allerdings in einem für mich einigermaßen unerfreulichen Zusammenhang.


Ich hoffe sehr, dass sich die leidige Geschichte, die mir von Langreder her angehängt wird, denn doch noch zu einem befriedigenden Abschluss bringen lässt. Kameraschwenk zwischendurch: Der nebenstehende Cartoon wird übrigens umgehend in den Post 333 - also bei einer Schnapszahl - eingestellt, in welchem es um ein Wirtsverhalten geht, welches dem hier dargestellten diametral entgegensteht. Und welches mir halt beim Aktivwerden in einem anderen Chor einigermaßen zu schaffen gemacht hat und weiterhin macht.

Dieses Internettagebuch soll darüber hinaus dazu dienen, Vorgänge auf der politischen Bühne zu kommentieren, die, auch nur etwas genauer besehen, Zumutungen sondergleichen sind - dabei Verhältnisse verbal aufspießend, wie sie sich in dem vorstehenden Cartoon zeichnerisch festgehalten finden.Wozu natürlich gesagt sein muss, dass ein Bild mehr sagen kann als tausend Worte.

Dass eine Kreatur wie Berlusconi eine solche Strahlkraft entfalten kann, liegt wohl in erster Linie daran, dass er es versteht, Eindruck zu schinden, wobei ihm die von ihm gelenkten Medien nach Kräften zuarbeiten. Da Macht sexy macht, kann es nicht verwundern, dass er sich, angefeuert durch seine Betterfolge, mehr und mehr in Höhen hinein versteigt, aus denen herab sich alles nur noch ganz cool sehen lässt. So wie Hartz IV. und seine Kumpels sich, unter der tätigen Mithilfe des Russlanddeutschen Gerhard Schröder, in Höhen hinein versteigen konnten, wohin die Minderbemittelten absolut nicht mehr zu folgen in der Lage waren.


Dazu tritt eine pausenlose Desinformation, denn etwa die Fernsehnachrichten haben weit überwiegend Belanglosigkeiten zum Gegenstand, die niemandem, aber auch wirklich niemandem in irgendeiner Weise zu etwas mehr Durchblick in dem ganzen Getümmel verhelfen.


Ganz besonders schlimm wird dies in Italien, wo eine bis zum Gehtnichtmehr hochmütige Kreatur nicht nur das Nachrichtenfeld in ihrem Sinne beackern lässt - so, dass niemand mehr eine Chance sieht, sie in die Schranken zu weisen. Alle lassen sich vereinnahmen, dabei dann irgendwelche Vorteile für sich erhoffend.


Beste Grüße aus Braunau, von wo jemand auszog, der erst ein gescheiterter Kunstmaler werden sollte, dann aber eine Strahlkraft auf Vorteilssüchtige an sich entdeckte, die der Welt zum Verhängnis werden sollte - sich dabei dann für die Beschädigungen rächend, die in seiner Karriere er wegzustecken sich zunächst gehalten gesehen hatte. Und die mitziehend und begeisternd, die eben solches mehr oder weniger intensiv am eigenen Leib hatten erfahren müssen. (Wer's nicht gemerkt haben sollte: Dieses Intermezzo soll so etwas wie eine kleine Psychologie des Dritten Reiches sein.)

Psychisch oder mental gesehen, leiden die Zeitgenossen an so vielen Defiziten und werden durch das pausenlose Werbegetrommel etwa von "Trend-Shops", die "Top-Marken aus der Fashion-Welt und der Welt der Accessoires" feilbieten und das "Shopping-Vergnügen der Extraklasse in besonders entspannter Atmosphäre" verheißen, so ermattet, dass ihnen genau das nicht möglich ist, was, ebenfalls auf dem Werbeträger eines Outletcenters
als Devise in fetten Lettern erscheint: "Genießen Sie die Zeit."


Diese Devise, dieser Gedanke an den Input von positiven Wahrnehmungen und das Vermeiden resp. Auflösen von Stress, welch alles zu der hier für notwendig erachteten, sich sogar in kosmischer Dimension auswirkenden Anhebung des Allgemeinbewusstseins führt, diese Devise ist eine der Kernideen, die zu der Einrichtung dieses Blogs geführt haben - hier sinnfällig werdend an dem Karneval der Kulturen, der wohl in Berlin stattgefunden hat. Mit leicht und losgelöst auftretenden Tänzerinnen, mit einer Farbenpracht und einer ansteckenden positiven Stimmung, wie sie in deutschen Landen ansonsten nicht so sehr breitzumachen pflegt.

Dabei dann etwa auch auftretend eine Figur, die die Shoppingbegeisterung der immer wieder gern auf Einkaufstour Befindlichen zum Thema haben könnte.
Womit dieser Ersatzinput von Befriedigendem nach meiner Einschätzung trefflich ironisiert wird.


In der Bildunterschrift zu dem nebenstehenden Cartoon heißt es: "Homer und Marge gegen Frank-Walter und Angela, das ist für viele das wahre Fernsehduell des heutigen Abends [Sonntag, 13.09]......Und nicht nur weil es bei den Simpsons um eine ungeheure Klimakatastrophe geht, erfährt man dort womöglich mehr über aktuelle gesellschaftliche Probleme als auf den vier Großkanälen." Da erübrigt sich eigentlich jeder weitere Kommentar.


Was ich hier allerdings sagen möchte: Meine Holde und ich lassen uns von den Angeboten der privaten Fernsehsender überhaupt nicht tangieren: sie sind einfach Luft für unsereiner! Auch die das dusselige Daddeln bei den Computerspielen geht uns so richtig an dem mittlerweile ja sehr häufig berufenen Körperteil vorbei - und dies dann auch noch "so was vom am...". Weil wir uns einfach unserer Lebensqualität nicht benehmen lassen wollen. Eine Lebensqualität, die, völlig systemfremd, soviel Zufriedenheit stiftet, dass wir eben nicht auf all die Surrogate angewiesen sind, die von den umsatzgeilen Wirtschaftsunternehmen in aufdringlichster Weise beworben werden.


Und damit wären wir wieder bei dem "Morequalitiesinlife". Das, was gemeinhin als unabdingbar für eben das Erfahrenkönnen von Lebensqualität ausgegeben wird, nämlich das Shoppen, ist uns zuwider wie kaum etwas anderes. Da wir uns in Haus, Garten und sozialem Umfeld so eingerichtet haben und zu beschäftigen wissen, dass daraus ein hohes Maß an Befriedigung für uns fließt, verspüren wir wenig Impulse, auftrumpfen und ein Stargehabe an den Tag legen zu wollen - welch letzteres in unseren schrägen Gesellschaftsrealität immer nur zu gerne mit irgendwelchen Anschaffungen verquickt wird.


More qualities in life! - das ist vor allem ein Imperativ. Der sich zunächst einmal an die Akteure auf der politischen Bühne richtet, die sich dort immer wieder anschicken, genau diese Lebensqualität zu torpedieren und zu unterminieren. Das ist aber auch ein Imperativ, der sich an jeden einzelnen Zeitgenossen richtet, dahingehend, all die erfüllenden Momente in der rechten Weise wahrzunehmen, die in dem je gegebenen Augenblick beschlossen liegen. Denn: Hauptsächlich durch das Abgelenktwerden von solchen Erfüllungsmomenten, durch das sich ins Spiel bringen und das Ausschlachten des Sehnsuchtspotentials zum eigenen Vorteil kommen doch der Unmut, kommen all die Deformationen zustande, die für unsere schrägen Gesellschaftsverhältnisse typisch sind.


Der Weiseste predigt keine Lehren;
er hat kein System;
er sieht das Firmament nicht gegen einen Balken,
nicht einmal gegen ein Spinnennetz.
Der Himmel ist klar.
Henry D. Thoreau
© Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1978, Texte zum Nachdenken,
Henry D. Thoreau. Leben aus den Wurzeln, Seite 109



















Hinweis: Aus mir unerfindlichen Gründen unterschlägt der Browser Firefox, der bei der Posterstellung weitaus ökonomischer zu handhaben ist als der Browser Internet-Explorer, eine Fülle der von mir in den Blog eingebrachten Materialien. Daher: Bei offensichtlichen Lücken und größerem Interesse mit letzterem ins Netz gehen!

Und hier noch der Link zu meinem Energieblog:
http://www.energieinfo-alternativ.blogspot.com/
Die Kontaktadressen und zurück zur Startseite:
martin_cross@web.de und k_bickmann@web.de
http://www.cross-corner.blogspot.com/

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