Dienstag, 29. September 2009

387 Wahl/3: The political landscape in the Good Realm Old Germany (GROG). Mit einer nüchternen Betrachtung auch des Umfeldes.

Verstehen kann ich ihn sehr gut, den guten Flavio Briatore. Der nur so verzweifelt in die Weltgeschichte dreinschaut, weil er sich von Leuten umzingelt sieht, die mal schräg, mal schräger oder auch extrem schräg daherkommen. Auch in Fersehsendungen, wie sie sich ganz hier ganz zu Anfang in der irgendwo herumliegenden Bildzeitung kommentiert finden. Und der sich nicht fassen kann, weil er, einen Blick auf die politische Landschaft in Deutschland werfend, dort etwas findet, das an Widersinnigkeit eigentlich kaum zu überbieten ist. Nämlich, dass die Parteien, die den Verursachern und Nutznießern der großen Krise laufend zugearbeitet haben, sich auch noch für ihr Treiben belohnt finden. Womit vor allem die Partei gemeint ist, deren Farben er ja trägt.





















Damen in heißen Höschen oder Papst in chicen Schuhen - wie schicker muss man eigentlich sein, um dergleichen in der Öffentlichkeit zu präsentieren? -, Altintop in Topmode oder nach wie vor in der Bankenszene sich betätigender, abschöpfungsfreudiger Manager: Alle scheren sich einen Dreck um das Echo im Publikum und dessen Verzweiflung über die hahnebüchenen Zustände und Zumutungen. Die ich - wohl der Zufall will es so - heute im Friseursalon in der dort ausliegenden Stern-Ausgabe vom 24.d.Mts. finde. Wobei ich mich natürlich darüber freue, dass mir mal wieder etwas zugeliefert wird, was so recht in den Rahmen des bislang gezeichneten Bildes passt.

Aber weg von dem Verqueren in Mode und allem, was sonst so gesellschaftlich von Belang ist - und hinein in die politische Landschaft. Die sich in der heutigen HAZ-Ausgabe darbietet wie folgt:































In dieser politischen Landschaft stellt ein Mitarbeiter der Deutschen Bank fest - wegen Ladehemmungen lässt sich die entsprechende Aussage leider nicht als Originalabzug bringen: "Es hat sich wenig geändert. Man schielt wie eh und je nach der Rendite". Und in dieser politischen Landschaft können sich Arbeitgeber ganz ungeniert so austauschen, wie es sich in dem vorstehenden Cartoon karrikiert findet.

Außerdem soll man in dieser politischen Landschaft sein Lebenschiffchen - vgl. unten - getrost in den Hafen der Pharmahersteller einlaufen lassen - einen Hafen, der mittlerweile wegen der dort begegnenden Schmierpraxis einigermaßen in Verruf geraten ist.

Und man muss es in diesen verqueren politischen Verhältnissen einfach schlucken, dass die Schulen, denen es sowohl personal- wie materialmäßig an allem fehlt, was wichtig ist, zur "Eier legenden Wollmilchsau" hochstilisiert werden. Womit das Schlucken allemal nicht beendet ist. Denn die Herrschaften belieben, einfach so weiter zu verfahren, wie man es halt gewohnt ist.

PS: Kaum habe ich dies alles notiert, da findet sich in meinem ePostfach folgender SPIRIT LETTER, eine von den Machern von Publik-Forum in Umlauf gebrachte Schriftenreihe mit Mobilisierungscharakter. Dazu dann noch einer vom Folgetag.
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Duckmäuser

Wenn wir Duckmäuser
unseren Mund öffnen,
ist längst alles gelaufen.

Wir spitzen
die Ohren zu lange
und halten uns raus.

Propheten
unserer Tage,
macht unseren Mund auf,
fahrt in uns hinein,
aus uns heraus,
beendet
unseren tauben
und stummen Glauben,
Sagt Geist und Kraft
über uns an,
Doch nicht segensreich wollen
wir dann davoneilen,
nur SEGENSHUNGRIG.
© Cristy Orzechowski

Der Gefangene

Ich hab’s mein Lebtag nicht gelernt,
mich fremdem Zwang zu fügen.
Jetzt haben sie mich einkasernt,
von Heim und Weib und Werk entfernt.
Doch ob sie mich erschlügen:
Sich fügen heißt lügen!

Ich soll? Ich muß? – Doch will ich nicht
nach jener Herrn Vergnügen.
Ich tu nicht, was ein Fronvogt spricht.
Rebellen kennen bessre Pflicht,
als sich ins Joch zu fügen.
Sich fügen heißt lügen!

Der Staat, der mir die Freiheit nahm,
der folgt, mich zu betrügen,
mir in den Kerker ohne Scham.
Ich soll dem Paragraphenkram
mich noch in Fesseln fügen.
Sich fügen heißt lügen!

Stellt doch den Frevler an die Wand!
So kann’s euch wohl genügen.
Denn eher dorre meine Hand,
eh ich in Sklavenunverstand
der Geißel mich sollt fügen.
Sich fügen heißt lügen!

Doch bricht die Kette einst entzwei,
darf ich in vollen Zügen
die Sonne atmen – Tyrannei!
Dann ruf ich’s in das Volk: Sei frei!
Verlern es, dich zu fügen!
Sich fügen heißt lügen!
Erich Mühsam (1878-1934)


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