Dienstag, 22. September 2009

379 Lokalkolorit Bredenbeck/6: 38 Jahre lang - in Worten: achtunddreißig! - ein und derselbe Systemtipp im Lotto: Das muss erst mal einer nachmachen!


Natürlich auch wieder mit der großen Glückserwartung, die zwar alle Menschen umtreibt, aber kaum jemanden auf den richtigen Trichter kommen lässt. Sicherheitshalber habe ich heute bei dem Rainer beim Treffen in dem Sitzensemble vor dem Stehcafé noch einmal nachgefragt, ob ich die Geschichte richtigerweise mit ihm in Verbindung brächte.

Also: Achtunddreißig Jahre lang 10 Felder auf dem Lottoschein mit immer exakt denselben Zahlen ausgefüllt: Da kommt schon ein erkleckliches Sümmchen zustande. Wobei es mir zu dumm ist, nachzuforschen, was denn früher die Wettbeteiligung gekostet hat und was sie heute kostet. Also kann ich auch nicht den Betrag ermitteln, den der Rainer dafür im Laufe seines Lebens ausgegeben hat. In großer Beharrlichkeit - ohne einen einzigen auch nur etwas größeren Gewinn!

Da investiere ich denn doch lieber in meine geliebten, im Voreintrag 378 geschilderte Skatrunden! Über 5 Jahre hinweg mit im Schnitt etwa 12 Euro wöchentlich Verlust: das sind summa summarum um die 2500 Euro. Die Gaudi, die bei dem Ganzen aber immer wieder herumkommt, wiegt diese finanzielle Einbuße mehr als auf. Woraus ich auch folgere, dass der Kick, den der Rainer bei seinem wöchentlichen Wetteinsatz erfährt, auch nicht im entferntesten mithalten kann mit dem, der mir in der fraglichen Runde möglich wird.

Das momomane Festhalten an der Idee von dem ganz großen Gewinn, mit dem man sich endlich ganz, ganz vieler äußerer Begrenzungen entledigen kann: davon lässt sich keiner abbringen. Mit einem geradezu stoischem Gleichmut werden die Fehlschläge weggesteckt, die sich aus den Ziehungen der immer falschen Ziffernkombinationen ergeben; geradezu süchtig wird der nächste Lottoschein ausgefüllt, um ihn dann hoffnungsvoll an der Kasse abzugeben.

Bleibt festzuhalten, dass die Glückssuche sich einfach für doch allzuviele als etwas erweist, das eigentlich nur Enttäuschung liefern kann. Daher auch dieses Trauer transportierende Schwarz. Welches sich auch daraus ergibt, dass die Schwarzen in unseren Gefilden über viel zu viele Jahre hinweg den Ton angegeben haben. Für die Gemeinschaft als zuträglicher dürfte es sich erwiesen haben, wenn die mit ihren dummen Sprüchen von den linken Socken und der von denen betriebenen Gleichmacherei nicht so gut im öffentlichen Bewusstsein hätten landen können. Wie hieß es bei uns zu Hause so schön: Die dümmsten Kälber suchen sich ihre Schlachter selbst.

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Guten Morgen, liebe Sorgen! Seid ihr auch schon alle da? a?

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