Dienstag, 22. September 2009

378 Glückserfahrungen beim Skatspiel: Fortführung des gedanklichen Ansatzes in den Tagebucheinträgen 370 und 377.

Bis weit nach Sonnernuntergang - hier ganz aktuell eingefangen mit der hannöverschen Skyline - haben wir heute wieder in der Skatrunde zusammengesessen - das Ingeli, der Horssl, Klaus I. und Klaus II. Wobei Klaus II., also ich, zum Leidwesen der anderen immer denn mal wieder grottenschlechte Spiele ablieferte. Und dies nach Spielzügen, die wegen ihrer Pfiffigkeit die anderen wie "vom anderen Stern" anmuteten. Nach 5 Jahren Spielpraxis im Wennigser AWO-Heim mit ihrer Dauer von mindestens 4 Stunden zweimal pro Woche also ein sehr schwankenden Spielniveau bei mir. Weshalb sich das Ingeli, für die das hier Festgehaltene eine Art Hommage werden soll, dann auch immer wieder bemüßigt sieht, festzustellen: "Skat muss unheimlich schwer sein. Ich glaube, du lernst es nie."

Sie hat gelernt - bei ihrem Mann, Klaus I. . Der sie ganz, ganz hart rangenommen und oft fast bis zur Verzweiflung getrieben hat mit seiner Kritik. Wobei sie sich aber schwor: "Warte nur - eines Tages bin ich besser als du!" Was dann auch tatsächlich, nach etwa 10 Jahren, Wirklichkeit werden sollte: Das Ingeli wurde sogar Schiedsrichterin im Deutschen Skatbund - und ist jetzt, noch ganz frisch, mit ihrer Damenriege "Die fünf Fragezeichen" Siegerin in der höchsten Spielklasse unseres Ländles geworden. Und, noch aktueller, zweite bei den niedersächsischen Landesmeisterschaften.

Skat – Skathexen » Damen-Bundesliga Endrunde 2009 - Skat in München

13. Sept. 2009 ... Die überragenden Gewinner dieser Endrunde waren die Fünf Fragezeichen Hannover, die schon vor der letzten Runde uneinholbar in Führung lagen ...
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Ich weiß es wirklich sehr zu schätzen, dass insbesondere sie eine geradezu engelhaft zu nennende Geduld bei meinen Versuchen mitbringt, einen Beitrag zur Hebung der Spiellaune zu leisten: Wenn mir, der in aller Regel um 4 bis 5 Euro geschröpft nach Hause geht - gespielt wird mit dem Wert von einem halben Cent -, mal über längere Strecken ein wirklich gutes Zusammenspiel mit dem Mitspieler gelingt, der wie ich hat passen müssen, dann herrscht regelrecht Aufbruchstimmung. Und ich werde beglückwünscht, wenn ich am Ende sogar mal in einen nicht leeren Dosendeckel blicken muss. Kommentar von das Ingeli bei meinen zahlreichen Fehlschlägen: "Bewundernswert finde ich schon, mit welcher Leichtigkeit du deine Verluste wegsteckst und auch über sie immer wieder nur lachen kannst. Das könnte ich nicht so." Und damit bin ich bei dem Punkt angelangt, der mir bei diesem ganzen Kleinprojekt vorgeschwebt hat: eine Verbindung herzustellen zu dem, was sich insbesondere in dem Eintrag 377 zur Wahrnehmung von Glücksmomenten ausgesagt findet.

Das Ingeli und Klaus I., um dier herum sich die kleine Gruppe im Jahr 2004 hat zusammenfinden können, legen wirklich sehr großen Wert auf das rechte Mitdenken bei allen Spielzügen - immer, je nach Situation, ihre eigenen oder aber die Punkte des Gegners mitzählend. Immer wissend, welche Trümpfe noch im Spiel sind. Etwas, das ich partout nicht schaffe. Ein Beispiel aus der heutigen Runde: Da habe ich noch den Karobuben auf der Hand - und hätte dem Ingeli bei etwas mehr Übersicht den Trumpf Kreuz-As ganz leicht abnehmen können. Da sie mir aber fehlte, hatte sich noch Gelegenheit, ein anderes As damit wegzustechen. Ergo mehr als 22 Punkte allein schon mit diesem Stich. Da frage ich mich denn wirklich manchmal selbst, ob ich einen Stich in der Birne habe.
In einem Verein hätten sie mich schon längst gelyncht, lassen mich die beiden immer wieder gerne wissen. Wobei sie sie sich immer wieder über ihre Erfahrungen dort dahingehend äußern, dass da einfach zuviel Ehrgeiz und Kleingeisterei im Spiel und dass sie froh darüber seien, sich aus dieser Szene weitestgehend zurückgezogen zu haben.

Die Glücksmomente liegen nun für mich vor allem darin beschlossen, dass ein sich im Großen und Ganzen denn doch als stümperhaft darstellendes Spielgebaren meinerseits soviel Toleranz und Freundlichkeit begegnet. Weil ich einfach weiß, dass mir in keiner anderen Runde ein so langes und vergnügliches Miteinander beschieden gewesen wäre: "Achtkantig rausgeworfen hätte man dich schon längst, würdest du in einem Verein mitspielen wollen", wird dann, dies bekräftigend und damit immer denn mal wieder eine Prise Salz in die Wunde streuend, bemerkt.

Die Erfahrung, trotz offensichtlich werdender Unvollkommenheit in einem Maße akzeptiert zu werden, das schon als verwunderlich anzusehen ist, ist etwas, das, weit über den jeweiligen Spielnachmittag hinaus, seine Wirkung auch auf anderem Terrain entfaltet: Nicht von ungefähr habe ich in das Ingeli eine Gesprächspartnerin gerade auch in den religiösen Belangen gefunden, die mich seit einiger Zeit bewegen. So sieht nach meiner Einschätzung gelingendes Miteinander aus. So entstehen Zufriedenheit und ein Rückhalt, der in dem ganzen Getümmel und dem ganzen Widersinn, der einem ansonsten in unseren Breitengraden zugemutet wird, als unabdingbar angesehen werden muss.

Hier abschließend der Tipp, sich an dieser lustigen Runde zu beteiligen. Die jetzt nur noch einmal in der Woche zusammentreffen will, und zwar montags um 13.30 Uhr im AWO-Heim in der Hirtenstraße (knapp 10 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt - oder, von Süden her kommend, direkt von der Haupstraße aus anzusteuern. Nach dem Eintreffen dort, über die Tür im Hinterhof in das große rote Backsteingebäude gelangt, Getränke dann quasi zum Selbskostenpreis).



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