Ein Mensch wie der Adolf Merckle hat sein Glück halt in der Mehrung seiner Besitztümer gesucht - am Ende dabei aber erkennen müssend, dass er die Arschkarte gezogen hatte. "De mortuis nil nisi bene!": Darum weiter keine weiteren Kommentare zu seiner Sicht der Dinge.
370 "MOREQUALITIESINLIFE": Was es damit auf sich hat. Oder: Extempore über die Notwendigkeit, irgendwann einmal den Schalter im Verständnis umzulegen.
Die fragliche Betrachtung ergänzt ganz hervorragend das, was ich am 15.d.Mts. in dem vorstehend erscheinenden Post über meine Intentionen bei der Schreiberei im Internet habe ausführen können. Über Subtitel und Überschrift gestellt findet sich in dem Artikel folgende Aussage: "Abschied vom BIP. Materieller Wohlstand ist nicht alles. Um zufrieden zu sein, brauchen die Menschen viel mehr. Und jedes Land definiert das Glück auf seine Weise." Als Kernaussagen aus ihm habe ich mir die folgenden Zeilen herausgegriffen: " 'Wir müssen den BIP-Fetischismus beenden', forderte Stiglitz [von Sarkozy zusammen mit 4 anderen Nobelpreisträgern einberufen in eine Gruppe, die Ideen für einen neuen Index sammeln soll]. Die Kritik der Kommission ist mannigfaltig - zusammengefasst an einem einfachen Beispiel: Ein fröhlicher Abend, an dem ein Ehepaar sich ein leckeres Essen kocht und anschließend jeder ein Buch liest, steigert das BIP kaum. Wenn sich aber ein trauriger Single in der Kneipe betrinkt, auf der Heimfahrt einen Unfall hat und anschließend mit dem Taxi nach Hause fährt, hat er das BIP enorm gesteigert: in der Kneipe, im Taxi und bei der Autoreparatur."Dazu wird weiter ausgeführt: "Es ist wieder in Mode, nach neuen Maßstäben für das Wohlergehen einer Gesellschaft zu suchen. Neu ist die Suche allerdings nicht. Schon in der 70er Jahren hat der König des kleinen Landes Bhutan im Himalaja beschlossen, dass er künftig nicht mehr die Wirtschaftsleistung steigern möchte, sondern das 'Bruttosozialglück'. Seitdem werden die Bhutaner immer wieder gefragt, ob sie gesund sind, ob sie lesen können und ob sie genug Geld zum Leben haben - aber auch, ob sie täglich beten, ihren Kindern Disziplin beibringen oder die traditionellen bhutanischen Handwerkskünste beherrschen. Aber nicht, ob sie Arbeit haben oder sich gebraucht fühlen ".
John Hall, der bei der OECD als Chefstatistiker fungiert und dort das Projekt "Gesellschaftliche Entwicklung" leitet, hat dazu kommentiert: "Im Westen würden die meisten Menschen diesen Wohlergehens-Index vermutlich nicht akzeptieren. 'Jede Gesellschaft muss sich für sich selbst entscheiden, was ihr wichtig ist'... Am Ende der Diskussion steht zwar in fast jedem Land die Sorge um die Gesundheit der Menschen und um die Bildung der Kinder - doch jedes Land hat auch seine Besonderheiten. Den Iren sind saubere Flüsse wichtig, die Kanadier legen Wert auf Ehrenamt, und die Australier achten darauf, wie versalzen ihr Boden ist."
Zu welch allem ich abschließend konstatieren möchte: a) Wenn die eigene Gesundheit und die Bildung der Kinder in allen Ländern sich als das erweist, was eigentlich beim Wahrnehmen von Glücksmomenten zählt, dann liegt doch die Frage nicht fern, welche Wertigkeit die anderen Faktoren überhaupt haben. b) Das Beispiel mit dem betrunkenen Autofahrer und seinem demolierten Vehikel bringt es wunderbar auf den wunden Punkt: Er sowie Merckle & Co. - gemeint sind hier vor allem die Zocker in der Bankenwelt - mögen zwar das BIP [welches alle 3 Monate neu berechnet wird und zu dem ständig neue Prognosen fabriziert werden] erhöhen - dienen tun sie am Ende damit aber niemandem. Am wenigsten sich selbst - ist doch der Lebensstil, den sie pflegen, nur auf einer Schimäre gegründet, und hat die Überlegenheit, die sie triumphal zur Schau tragen, alles andere als eine gesunde Basis.
PS: Nach der Niederschrift dieses Eintrags entdecke ich in der neuesten FAS einen Beitrag über die Piratenpartei. Die sich auf ihre Weise darum bemüht, dass sich in unserer Gesellschaft ein Mehr an Lebensqualität entfaltet. Über die habe ich bis dato noch rein gar nichts gewusst.
In einer Zwischenüberschrift heißt es zu ihr: "Die Piratenpartei gibt es seit drei Jahren. Sie hat mehr als 7000 Mitglieder." Die Tatsache, dass sie vornehmlich im Internet initiativ geworden ist, will mir sehr sympathisch erscheinen, dieweil ich dieser Kommunikationsplattform auch einiges an Gewicht beimesse. In gewisser Weise erkenne ich mich sogar in dem, was sie so betreibt, wieder. Schreibt doch der Autor: "Das Grundsatzprogramm, mit dem die Piraten antreten, ist zehn Seiten kurz und kündet von einer Utopie: einer freien und gleichen Gesellschaft, die die Gesetze des Internets respektiert und ins wirkliche Leben integriert." Davor heißt es: "Ihre Anhänger sehen zwar nicht gerade rebellisch aus, planen aber nichts anderes als die Veränderung der Gesellschaft und der Wirtschaft. Dazu halten sie keine langen Reden - das liegt ihnen nicht. Aber sie verfassen Blogeinträge, die wütend und sachlich zugleich sind, von einer kühlen Emotionalität. Sie haben ihre virtuelle Welt verlassen, die Segel gehisst und wollen den Bundestag kapern." Und danach konstiert der Autor: "Sie träumen von einer neuen Ökonomie mit weniger künstlichen Monopolen, wie sie Patente schaffen, und geringerer Macht der Konzerne, zum Beispiel über Daten." Als Chef der fraglichen Gruppierung wird benannt ein gewisser Jens Seipenbusch, über den ich mir wohl umgehend Infos aus dem Web besorgen werde.
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