847 "Alle gegen Sarrazin!" titelt BILD. Stimmt das so?

Ich habe es für Energieverschwendung gehalten, mir mehr als einige Daten zu dem Fall Sarrazin reinzuziehen. Aus dem, was sich bei dieser ihn mehr randlich wahrnehmenden Betrachtungsweise von mir zusammentragen ließ - wie gesagt, sehr wenig -, ergibt sich für mich der Schluss, dass da wieder jemand vorschnell in eine Missliebigkeitsecke gedrängt wird, weil Folgendes den Politikern am besten gefällt: ein vermutetes Interesse verbal zu bedienen, diesem aber auf der Liste der Agenda keine Vorrangstellung einräumend, sondern darauf nur mit einem Reflex mit Pawlow'schem Charakter reagierend und in den hypothetisch angenommenen Kanon einstimmend. Wie immer auf dieser Spur gefolgt von unserem Revolverblatt, dessen Macher sich auch hier wieder nicht entblöden, erneut auf die Karte Stimmungsmache zu setzen (das Verdummungswerkzeug BILD ist nicht durch eigenen Kauf in unser Haus gelangt!).

Trotz meines recht bescheidenen Informationsstandes in der Angelegenheit glaube ich, soviel sagen zu können: Dass man Sarrazin wegen des von ihm vorgestellten Resummees seitens der Politiker gleich so massiv anging, ist nicht so sehr einer eingehenderen Reflektion des Problemkreises Integrationsverhalten auf Seiten der Migranten geschuldet, als vielmehr dem fraglichen Reflex. Ich halte dafür, dass sich in der von Sarrazin vorgelegten Bestandsaufnahme zu diesem Komplex ein so großer wahrer Kern befindet, dass man nicht einfach für gegenstandslos erklären sollte. Das Echo aus der Bevölkerung müsste eigentlich deutlich gemacht haben, dass die Einschätzung ganz, ganz vieler Bürger in diesem unserem Land auf einem Unmut basiert, der einfach mehr Beachtung finden will. Jedenfalls stimmt die Aussage der Schreiberlinge, die ihre etwas kritischer eingestellte Umwelt mit ihren Riesenlettern zu nerven pflegen, so wohl nicht.

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