In Fortführung der für mich durch den Journalisten
Karl-Ludwig Baader angestoßenen Betrachtung des
Stellenwertes, den Wertbegriffe in der politischen
Szene besitzen, knüpfe ich hier mit meinen
Überlegungen an den zweiten der insgesamt drei
Beiträge zu diesem Thema an.
Sein besonderes Augenmerk richtet Baader auf
die SPD, deren tiefen Abstieg auch ein Gabriel bis
dato nicht verhindern konnte. Wie so schön mit
seiner Grubenlampe symbolisiert, muss er nach
den Werten suchen, welche unter gewandelten
Gesellschaftsbedingungen seine Partei sich denn
überhaupt noch auf die Fahnen schreiben kann.
In dieser Hinsicht fällt das Urteil
des Autors vernichtend aus: "Allenfalls hofft sie
darauf, als 'kleineres Übel' wahrgenommen zu
werden." Die SPD hat, den neoliberalen Trend nicht nur mitmachend, sondern sogar mit Hartz IV noch forcierend, im Endeffekt erreicht, dass sie auf der politischen Bühne ins Abseits
geraten ist. Sie hat die Vermögenden in diesem unserem Lande nach Kräften dabei unterstützt, die "Hungerpeitsche" gegen das Segment in unserer Gesellschaft zu schwingen,
welches mit "Working Poor" firmiert und nach und nach total rechtlos gestellt werden soll.
Da müssen diese hirnverbrannten, Werte eigentlich immer nur instrumentalisierenden Typen in der SPD sich doch nicht wundern, dass nicht nur die davon unmittelbar Betroffenen ihr die
Gefolgschaft aufkündigen, sondern dazu auch noch die, die sich wenigstens Reste eines
Solidaritätsempfindens bewahrt haben.
Die HRE-Millionen für Manager passen wunderbar in das hier gezeichnete Bild hinein.
Belegen sie doch überdeutlich, wie sehr man sich von Staats wegen um das Wohl der
Vermögenden kümmert, dabei schon wieder darauf sinnend, wie die Lebensführung
der Bedürftigen noch weiteren Einschränkungen unterworfen werden kann -
beispielsweise, indem man noch wieder etwas mehr von deren Lebensunterhalt
abknapst.
Mit anderen Worten: Nach meinem Dafürhalten verdient es die SPD voll und ganz,
in der öffentlichen Wahrnehmung soweit in den Keller abgerutscht zu sein, dass sie sich jetzt
schon auf die Rolle als Juniorpartner einer unter Führung der Grünen antretenden Regierung
sehen muss. Nachdem sie sich nicht entblödet hat, ihre Klientel in einer Weise zu verprellen,
wie sie unüberlegter kaum denkbar ist. So hat sie für mich jedes Fünkchen Glaubwürdigkeit
verloren und ist für mich absolut nicht mehr wählbar. Ich hoffe und wünsche, dass sie noch
mehr dafür abgestraft wird, dass sie sich so verrannt hat - hinauf in die Luxusetagen unserer
in ganz rein egoistischer und dazu auch noch perfider Weise agierenden Bosse und ihrer
Adjutanz.
Diese SPD hat doch, etwas genauer besehen - oder mit dem nachstehend erscheinenden
Maßband vermessen -, überhaupt kein Ehrgefühl mehr im Leib - und dies nicht allein
deshalb, weil der Schröder es ihr ausgetrieben hätte. Nein, sie hat es einfach nie
verstanden, ein Wertereservoir zu schaffen und nachhaltig zu bewirtschaften,
aus dem sie für den Staatsbürger glaubwürdiges Material hätte schöpfen können.
Man nehme doch nur das Wort "Mehr Demokratie wagen", welches einmal
einen Aufbruch markieren sollte. Zu dem es aber nie gekommen ist. Weil dieses Wort nur
eine Leerformel war, eine Phrase, mittels derer zwar ins Herz der Wählerschaft hinein
gezielt wurde, dort aber keine Resonanz finden konnte, weil inhaltlich nichts nachkam.
Immer ist es dieser einmal mehr im Arbeitermilieu angesiedelten Partei - wie eben auch
den anderen - darum gegangen, den politischen Gegner mittels einer bestimmten Taktik
schachmatt zu setzen: in einem meist nicht näher bestimmbaren Zusammenhang einen
Claim zu errichten, mittels einer für in diesem Sinne hilfreich eingeschätzten Losung
im Kampf um die Vorherrschaft auf der politischen Bühne Punkte zu sammeln und so die
Luft- und Deutungshoheit auf dem fraglichen Terrain zu gewinnen.
In diesem Sinne "verdient" gemacht hat sich ja auch gerade der Münte. Der aber
ebenfalls nur ein Hohltöner war und es nur mit als kernig aufgefassten Sprüchen wie
"Opposition ist Mist" zu einiger Popularität gebracht hat. Ansonsten hatte der Mann
doch kein Konzept, welches sich insbesondere in einer Zeit, in der die Verhältnisse
sich für weite Teile der Bevölkerung ungünstiger gestalteten, tragfähig gewesen wäre.
Er hat es doch nur geschafft, sich als "Marke" zu präsentieren.
Viel mehr hatte dieser Hohltöner doch nicht auf dem Kasten und
nicht zu bieten. Insbesondere nicht das, was von der Firma Wellendorff laufend zu
den in Rieseninseraten von ihr beworbenen Schmuckstücken ausgesagt wird:
"Wahre Werte". Die nämlich dürften etwas anders aussehen, als das, was dieser
nichtssagende Typ so auf der Platte hatte. Im Sinne des nachstehend erscheinenden
Maßbandes samt Schere sei's gesagt: Das, was gerade auch die Herrschaften in der
SPD abzusondern belieben und als was sie sich auszugeben pflegen, bedarf immer
wieder einer neuen Vermessung. Bei der anschließend, wie hier vorstehend
geschehen, so einige um ein Etliches zu ihrer wahren Größe zurechtgestutzt werden.
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