Mitgebracht von dem ältesten Sohn, der im Moment aus beruflichen Gründen längere Zeit im elterlichen Hause zubringen muss, wurde unlängst die neueste Ausgabe der Auto Bild.(Nr. 39/12). In der sich die Werbefuzzis ja so richtig austoben und redaktionelle Beiträge mehr oder weniger geschickt mit Werbebotschaften verquicken können. Dafür ist der Artikel "Deutschlands starke Stücke" gewiss ein gutes Beispiel. Der aber hat den Blogger nicht die Bohne interessiert - und soll und kann deshalb auch hier nicht weiter analysiert werden. Der Schreiber dieser Zeilen ist jedenfalls froh, dass er vor langen Jahren die Mitgliedschaft im ADAC gekündigt hat - vor allem deshalb, weil ihm gerade auch der in der Motorwelt als Publikation der fraglichen Organisation betriebene Werbeaufwand immer schon gestunken hat und er nicht bereit ist, den auch noch durch seine Mitgliedsbeiträge zu unterstützen.
"Schnell sein lohnt sich!" - diese Devise wird ja nicht nur den Leutchen eingehämmert, die ganz einfach nur ein paar Lebensmittel verzehren und sich Kleidungsstücke oder Möbel besorgen wollen, sondern mit diesem Motto wird das Marschtempo vorgegeben, mit dem sie, wo immer es geht, auf deutschen Straßen unterwegs sein sollen. Immer in dem Bewusstsein, der Stärkere, der Überlegene zu sein. Zwar ist ein Panzer nicht gerade ein Muster an Geschwindigkeit - die Assoziation "mit einem solchen Teil wie dem 9ff GTronic hast du Macht in Fülle" ist aber da, wenn er, wie auf der Aufnahme zu sehen, zusammen mit dieser irren, total irre und überflüssige 1200 PS aufweisenden Kutsche vorfährt. Die natürlich gar nicht anders kann, als das zu vermitteln, was vorstehend - in der Auto Bild wohl auf ein anderes Vehikel bezogen - so gepriesen wird: "Ein Erlebnis auf der ganzen Strecke!"
Ein Hundekopf, der, einem Autofahrer aufgesetzt, beweisen soll, dass man die richtige Spürnase mitbringt, wenn man sich wieder ein anderes Teil zulegt. Oder war's eine Versicherung, die sich in dem Inserat von ihrer besten Seite zeigen lässt? Weil der Blogger dieses dämliche Machwerk gleich in den großen Papiersammelbehälter hinein entsorgt hat, kann er diese Frage nicht mehr beantworten. Eins aber weiß er: So sehen die grandiosen Ideen aus, solche Produkte des menschlichen Einfallsreichtums sind nicht mehr zu toppen.Von solchen Heldentaten werden noch Generationen von Werbefuzzis zu berichten wissen.
Und dann - auch wunderbar, überzeugend und eine sondergleichenDa wird die Zukunft bemüht, bei der eigentlich alles davon abhängt, dass man Visionen entwickelt. Die natürlich nur die Anschaffung irgendeines edlen Gefährts zum Gegenstand haben können und haben dürfen! Hat man sich das richtige Teil zugelegt, verfügt man über den richtigen Antrieb - der hier zwar den mit Power daherkommenden Motor meint, aber verkleidet wird als Motivationskraft des Menschen -, so die wie nichts anderes ersehnte Chance erhaltend, in der Öffentlichkeit Aufsehen zu erregen und von ihr so wahrgenommen zu werden, wie man es sich selber wünscht: als potent, attraktiv, flott, überlegen, dynamisch - und was dergleichen Auszeichnungsmerkmale mehr sind.
Wenn man das Glück hat, sich einen imposanten SUV mit ganz, ganz großer Ladefläche zugelegt haben zu können - dann kann man sich auf den Weg zu einem großen Möbelhaus machen (der Blogger will hier keine Schleichwerbung betreiben und hat daher die entsprechenden Hinweise einfach entfernt) -, um dort nach der Bestellung des einen oder anderen Möbelstücks, das ja nun leider einmal nicht in den eigenen SUV hineinpasst, diesen mit möglichst vielen als Schnäppchen angebotenen Flaschen, Pfannen, Töpfen und anderem Gedöns mehr zu beladen, die es anlässlich des Jubiläums der Firma ja gibt.
Ein Anbieter wie Möbel Heinrich - jetzt muss der Blogger leider doch mit dem Namen der Firma rausrücken, was er eigentlich hat vermeiden wollen - feiert putzigerweise jedes Jahr ein rundes Jubiläum. Da erscheint auf dem Flyer ganz groß die 50, was ja Signalwert hat - und daneben wird dann die diese Angabe ergänzende und das tatsächliche Alter der Firma wiedergebende Zahl hinzugefügt. Wodurch ja jedes Jahr als Jubeljahr ausgegeben werden kann und in dem Leser des Flyers so gut wie an jedem Tag der Gegenwart erst die Vorstellung und dann der Wunsch geweckt werden kann, er könne sich in dem Schuppen etwas für ihn als unwahrscheinlich kostengünstig Erweissendes besorgen. Darin aber kann der Blogger und mit ihm wohl jeder die Verhältnisse einigermaßen nüchtern betrachtende Zeitgenosse nur etwas erblicken, was diese und die in ihr bestimmenden Kräfte auf den Kopf stellt - etwa so, wie es sich in der eigentlich zu einer Stellenanzeige gehörenden Trias von Talent, Kreativität und Unerschrockenheit vorstehend implizit ausgesagt findet.
Dieselbe Trias sieht, bezieht der Blogger sie auf sich selbst, ganz anders aus: Hier ist alles irgendwie im Lot und dazu auch noch farbig ausgestaltet. Passenderweise in dem Farbton, den der Anbieter blogspot.com auch seinem Blog verliehen hat. Die Wärme und die Helligkeit, die diesem Farbton eignen, haben bis hierher und werden auch im Weiteren charakteristisch für das sein, was er unter der Kennung morequalitiesinlife notiert - immer in den Bestreben, seinen Zeitgenossen klarzumachen, dass sie sich nicht einfach von den allüberall, in Kirche, Politik, Wirtschaft etc.pp. unterwegs befindlichen Ungeheuern verschlucken lassen, dabei dann sogar noch, wie in dem folgenden Cartoon vermutlich als Aussage intendiert, auch noch fröhliche Signale in die Umgebung hinein abgebend.
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