Montag, 6. April 2009

211 Martin Luther King - hier als Mystiker vorgestellt.

211 und 122: Der soeben zu nächtlicher Stunde hier eingetroffene Spirit letter 122 - es ist jetzt kurz nach 5 in der Frühe, die USA, in denen mein Blog verortet ist, zählen noch 4 Stunden bis Mitternacht - fügt sich auch wieder organisch in das ein, was bis dato in meinem "Infolabor" auf virtuellem Papier festgehalten wurde.



122








Aufstehen für Gerechtigkeit
»Es schien in diesem Augenblick, daß ich eine innere Stimme hören konnte, die sagte: Martin, steh auf für Recht! Steh auf für Gerechtigkeit! Steh auf für Wahrheit! Und siehe, ich will bei dir sein, bis zum Ende der Welt. Ich hörte die Stimme Jesu, die mir auftrug weiterzukämpfen.«
Martin Luther King (1929-1968)
Mystikerinnen und Mystiker sind für mich Menschen, die auch mitten im Alltag ein unmittelbares Bewusstsein der Gegenwart Gottes erfahren. Bei Martin Luther King, dem »Apostel der Gewaltlosigkeit«, war es am Küchentisch. Er lebte in einer Situation der großen Angst. Er und seine Frau Coretta erhielten per Telefon unzählige Morddrohungen, die erfüllt waren von Hass und Obszönitäten. In dieser lebensbedrohlichen Situation überlegte er beim Kaffeetrinken am Küchentisch, wie er Montgomery verlassen könnte. Er wollte fliehen, um verständlicherweise sein Leben zu retten. In dieser dunklen Stunde der Ungewissheit und der Zweifel hörte er auf einmal diese innere Herzensstimme, die seine Angst verwandelte. Später beschrieb er in seinem Tagebuch mit wenigen Worten die kurzen und dichten Momente in der Küche: »Fast plötzlich verließ mich die Angst. Meine Ungewißheit verschwand. Ich war bereit, allem ins Auge zu sehen. Freiwillig übernommenes Leiden hat eine verändernde Kraft.« Diese Worte berühren mich zutiefst. Sie zeigen mir, was echte Mystik ist: ein tiefes Angerührtsein, ein Angesprochensein, ein Erfülltsein, das zu einer verändernden Kraft wird, die uns über uns selber hinauswachsen lässt zu einem mutigen Engagement. Wir alle können Mystikerinnen und Mystiker sein, wenn wir den Mut haben, unsere Erfahrungen des Aufgerichtetseins, des Verwandeltseins, des mutigen Aufbruchs in Verbindung zu bringen mit dem Urgrund unseres Lebens, dem tiefen Lebensgeheimnis – ich spreche von der Christuskraft –, das uns bewohnt und uns verbindet mit allem.
© Pierre Stutz, erschienen in der spirituellen Fotozeitschrift ferment






06. April 2009





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