Die springlebendige kleine Gruppe freut sich über die Maßen, dass es für diesen Hersteller edler Teile in die Luft springen darf - daran dürfte kein Zweifel sein. Unsereiner soll so dazu stimuliert werden, zumindest mental ebensolche Luftsprünge zu tun, wenn denn ein solch edles Teil in den eigenen Besitz übergegangen ist. Woraufhin wiederum der Hersteller Freudensprünge tut, weil sein Kasse stimmt. Der Krokodil-Kontaktfuß gehört übrigens zu der hier rechtsaußen erscheinenden Dame: dies sei der Vollständigkeit halber ergänzt.
Apropos Kasse: Die stimmt laut HAZ-Meldung vom Wochenende bei dem Microblogger-Dienst Twittervom Wochenende nun überhaupt nicht. Unter der Überschrift "Twitter sucht nach einem Geschäftsmodell" wird die für den Erfinder dieses Kleinnachrichtendienstes schwierige Situation dargestellt, die sich daraus ergibt, dass er bis dato nur Risikokapitalgeber gefunden hat, aber noch kein Konzept, mittels dessen sich wirtschaftliche Erträge einfahren lassen.
Frohes gibt es an diesem Wochenende auch zu berichten aus dem Hause Bahlsen. Wo man mit eben Bahlsen und Leibniz "zwei Stabilitätsanker vorweisen" kann, wie es in dem zugehörigen Artikel heißt. Und wo man durch eine konservative Geschäftspolitik mit ihrer Aufnahme von immer nur kurzfristigen Krediten bestens gefahren zu sein scheint - und wo man froh darüber ist, als Premiumanbieter insgesamt an Statur gewonnen zu haben.
Wie gut, dass es Tiger Woods gibt: ohne ihn sähe es in der Golfwelt öde aus. Und in den Kassen der Medienunternehmen erst recht. Denn: "Wenn der Amerikaner nicht spielt, sinken Fernsehquoten und Einnahmen." In dem Zeitungsbericht heißt es dazu: "Was passiert, wenn sich die Weltelite trifft und der Tiger fehlt, war im vorigen Jahr zu beobachten. Nachdem sich noch mehr als 8 Millionen Amerikaner das Stechen bei den US Open über 18 Löcher zwischen Woods und dem Außenseiter Rocco Mediate an einem Montag, einem normalen Arbeitstag, angesehen hatten, rauschten die Einschaltquoten bei den nächsten zwei Großereignissen tief in den Keller. Die British Open meldete den niedrigsten Wert seit 17 Jahren (4,4 Millionen Zuschauer), die PGA Championship (3,8 Millionen) gar ein Rekordtief für ein Major in der 36-jährigen Geschichte." Was machte die Welt bloß ohne einen Tiger Woods - wohl schon demnächst der erste Sport-Milliardär - mit seinen dollen Puttern und seinen präzisen Puts? Und ohne solche Großereignisse wie das Umzingeln von Löchern? Dass er wieder auf der Bildfläche erschienen ist und mitmischt: dies dürfte eine Freude sein, die die österliche beträchtlich übersteigt. Nehme ich mal einfach so an.
Grund zur Freude bietet auch eine Darstellung des kleinen südafrikanischen Staates Swasiland in der HAZ von diesem Osterwochenende. Zu dem ich hier zunächst Material aus meinem Meyers von 1929 eingestellt habe (in der Karte das kleinere der beiden fast kreisförmigen Staatsgebilde). Die für 1921 mit 112 838 angegebene Einwohnerzahl hat sich bis dato auf 890 000 erhöht.
Der mit seinem Titel bereits vorgestellte Reisebericht beginnt mit den Worten: "Der Stolz ist unübersehbar." Was ich daraus schon vermutete, sollte sich bei der weiteren Lektüre als richtig herausstellen: Die Swasi sind wohl in erster Linie so selbstbewusst, weil nicht versucht worden ist, ihnen eine andere Kultur überzustülpen - so, wie es die von mir jetzt ja schon des Öfteren kritisierten Missionsagenten anderswo immer wieder versucht haben.
Etwas Lokalkolorit: "Eine kleine Gruppe gibt mit dem 'Sibakha-Dance' einen Einblick in die traditionelle Swasi-Kultur. Die Frauen geben auf ihren großen Trommeln den Rhythmus vor, zu dem die Männer, um deren Hüften Tierfelle baumeln, tänzerisch aus ihrem Alltag erzählen: In weit ausholenden Bewegungen und Gesten berichten sie von langen Wanderungen durch den Busch, von der Jagd auf gefährliches Großwild, aber auch von der Liebe. Weiche Gesänge und schrille Pfeifen steuern die Dramaturgie zu den getanzten Erzählungen bei."
Weiter heißt es in dem Artikel: "Viele Südafrika-Reisende kommen auf der Durchreise vom Krüger-Nationalpark nach Durban an der Ostküste durch Swasiland. Obwohl das kleine Königreich [König ist Mswati III., auch "Ngwenyma", der Löwe genannt] großteils von Südafrika umgeben ist, unterscheidet es sich in einem Punkt gravierend von seinem Nachbarn: Die schwarzen Bewohner begegnen hier weißen Besuchern mit Selbstbewusstsein, Humor und Wärme. Das dürfte wohl damit zusammenhängen, dass Rassismus und Post-Apartheid-Probleme kein Thema sind."
Der Artikel fährt fort: " 'Swasiland war nie ein echtes Kolonialland. Die Menschen hier sind freundlich, fröhlich und tolerant,' sagt Jutta Rudolf. Die gebürtige Deutsche lebt seit 13 Jahren hier und arbeitet als Chefredakteurin der größten Tourismuszeitung des Landes. 'Swasiland hat es geschafft, alte Werte und Traditionen unbeschadet ins 21. Jahrhundert mitzunehmen', sagt Rudolf. 'So kann es durchaus passieren, dass Sie neben einem Swasi im Supermarkt an der Kasse stehen, der nur in einige Felle gekleidet ist.' Auch Bankangestellte, die in traditioneller Kleidung Computer bedienen, gehören zum Alltagsbild."
Die Darstellung der Besonderheiten dieses kleinen Staatswesens endet folgendermaßen: "Im Hlane National Park, dem größten Naturschutzgebiet Swasilands, wurden 1994 nach 30 Jahren wieder Löwen angesiedelt. Später kehrten Leoparden und Geparden zurück. Mit etwas Glück lassen sich Zebras, Kudus, Gnus und Giraffen entdecken. Dem nachhaltigen Naturschutz ist es zu verdanken, dass sich in Swasiland fast die komplette Pflanzen- und Tierwelt Afrikas konzentriert."
Alles in allem also einmal ein sehr schönes Bild, aber auch ein Hinweis darauf, dass die Heilsangebote, die speziell die katholische Kirche anderen Eingeborenen zu machen versprach, allemal nicht den behaupteten Effekt gehabt haben. Sondern eigentlich das genaue Gegenteil. Wenn das nachstehend erscheinende Osterei das Zeichen für das "neue Leben" sein soll: dann frage ich mich, wo dieses Leben denn gefunden werden kann. Die Menschen in Swasiland blieben anscheinend dem alles überfremdenden Einfluss der Kirchen weitestgehend enthoben, so, dass sie, wie ja auch von dem bereits mehrfach dazu von mir zitierten indischen Weisen Maharishi Mahesh Yogi gefordert, von dem Standpunkt ihrer Kultur her eine Vertiefung der Beziehung zur Transzendenz hin aufbauen konnten resp. könnten.
Bei einem der ganzen seltenen Durchgänge durch meine Einträge entdecke ich übrigens - wieder ein Grund zur Freude - folgenden Kommentar, zusammen mit einem Link, der aber scheint's nicht funktioniert:
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