Samstag, 4. April 2009

207 "Wenn Engel wieder Hochkonjunktur haben":.....

Raftingmannschaften wie die im Bild brauchen den Kick, um dem Leben etwas abgewinnen zu können. Den Angehörigen dieser Trupps dürfte es dabei zuallerletzt in den Sinn kommen, etwa um himmlischen Beistand zu bitten. Weil man es ja gewohnt ist, alles mit sich und bei sich selbst auszumachen.

Trotzdem: Es gibt sie - die Zeitgenossen, die dem Gedanken an höhere Mächte, die in das Leben einzugreifen vermögen, etwas abgewinnen können. Der nebenstehende Text erhellt in meinen Augen eine ganz verquere Szene: die der Esoterik. Was sich in ihr als Mystik ausgibt, ist nach meinem Dafürhalten Verschrobenheit hoch 13. Man schaue bitte in den Artikel hinein, in welchem ich, abweichend von der in aller Regel geübten Praxis, außer dem "Grafologen" nichts weiter hervorgehoben habe. Weil ein Graph - mathematische Darstellung von Größen; auch: Satzzeichen - für mich ein Graph bleibt - und nicht, zum "Grafen" geadelt, neben eben diesen tritt.

Was sich da mit mystischem Anstrich versieht, ist mehr oder weniger plump daherkommende Geschäftemacherei. Oder verdankt sich einfach nur dem menschlichen Bestreben, etwas Besonderes darzustellen. Mit einer höheren - gar göttlichen - Sphäre hat es absolut nichts zu tun. Und wenn tausendmal beschworen wird, man stehe in Kontakt mit dem Erzengel Gabriel und habe als Medium ganz, ganz dolle Dinge zu verkünden. Wenn da eine Frau Gerdes-Petersen angibt "Ich saß im Garten und hörte plötzlich Stimmen....Ich sollte den Menschen zeigen, dass jeder von uns einen göttlichen Kern hat", so ist dies zwar genau der Punkt, an dem die allermeisten achtlos vorbeigehen, - aber: Gott west in der Stille.

Ich halte es für so gut wie ausgeschlossen, dass er dem Menschen durch lautes Gebaren etwas mitteilen möchte: jeder ist gerufen, gemeinschaftsförderliche Dinge und anderes Positive mehr aus der Begegnung mit der Transzendenz in der Stille heraus einfach sich ergeben und fließen zu lassen. Dazu die Schilderung einer Szene, die sich erst vorgestern im örtlichen Stehcafé abspielte.

Ich sitze da also allein auf der auf hohen Stahlfüßen stehenden "Rundbank", den ebenso montierten Tisch vor mir. Hinzu kommt der "Technik-Wilhelm" mit seinem ca. 9jährigen Enkelkind. Und was mache ich?: Ich sage zu dem Jungen: "Setz Du Dich mal schön in den Winkel: dann bist Du Deinem Opa so nah, wie Ihr es beide bestimmt ganz gern habt." Ich bin mir einigermaßen sicher, dass ich vor jetzt dreieinhalb Jahren, als ich noch nicht mit der Meditation begonnen hatte, nicht die Wachheit und das Gespür für das dieser Situation Angemessene aufgebracht hätte: Ich hätte zwar als 64Jähriger meinen Platz gehabt - der arme Kerl aber hätte ganz verloren in der Gegend herumgestanden. Mit der Tischplatte etwa in Kopfhöhe. Und ich wage zu behaupten, dass alles, was mir in der letzten Zeit als der jeweiligen Situation immer gerechter werdende Handlungsweise möglich wird, so gut wie ausschließlich aus der Begegnung mit der Transzendenz fließt.

Lord Shiva « Stille des Herzens Blog

In den Augen seiner Anhänger, der Shaivas ist Shiva das Universum und das Selbst, das in allen Dingen west. ... Um Gott zu verwirklichen, ist es unerläßlich zu meditieren. ... Er ist das Bild der völligen Gelassenheit und Stille. ...
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Ganz anders stellt sich die religiöse Beziehung, die für jeden ganz problemlos zustandekommen könnte, in der calvinistischen Tradition dar. In welchem Zusammenhang ich als Christ gerade den vorstehend festgehaltenen Zeilen sehr viel abgewinnen kann - ohne mich nun eng an das entsprechende Vorstellungsgut zu binden.
Da ich das Thema "Restriktionen mit religiöser Begründung" zuvor schon anhand christlicher wie muslimischer Regularien meine genügend kritisch erörtert zu haben, will ich mich hier einer wieder anderen Spielart der Unterdrückung menschlicher Regungen zuwenden - heute in der HAZ wieder mal recht passend vorgestellt: dem Calvinismus.Denn mehr als ein für die Vorstellung gebastelter Käfig ist er nach meinem Dafürhalten nicht; mehr als sie in Ketten zu legen vermag er, etwas genauer besehen, überhaupt nicht. Da kommt jemand unter mächtigem Wortgedröhn daher - und alle Welt glaubt, ihm ihren geistigen Tribut zahlen zu müssen - auch, indem man Abweichler zu Tode bringt. Dazu der Zeitungbericht: "Zwei Stunden ehe der verurteilte Ketzer Servet den Scheiterhaufen bestieg, trat noch einmal der Mann an ihn heran, der für seine Verhaftung gesorgt hatte. 'Ich hasse dich nicht", sagte Johannes Calvin an jenem Oktobertag des Jahres 1555 in Genf zu dem Arzt, dessen Verbrechen darin bestand, dass er die herrschende Meinung zu Trinität und Kindstaufe nicht teilte. Calvin versicherte, dass es nicht sein Absicht gewesen sei, ihn zu hart zu bestrafen."Calvin hat nach meinem Dafürhalten eigentlich nur im Sinn, seine Wirkmächtigkeit unter Beweis zu stellen - bei der Gelegenheit alles unerwünschte und seinen Vorgaben Widersprechende auskehrend: mit einem Gestus, den ein Berliner vermutlich so ausdrücken würde: "Mir kann keena!" Nicht nur ausgehend von einem ganz engen Vorstellungshorizont, sondern dazu auch noch scheinheilig: das ist es doch wohl, was so recht auch auf andere sich als religiös ausgebende Kreaturen zutrifft. Wer glaubt, mit einer solchen Einstellung so etwas wie Gottes Wohlgefallen zu erregen: den hat man als Kind höchstwahrscheinlich zu heiß gebadet.

Ich habe auch in dem vorstehenden Text nichts unterstrichen, damit ein jeder seine eigenen Gewichtungen vornehmen und im Endeffekt dann Schlüsse für sein eigene Einstellung in puncto Glaubensangelegenheiten ziehen kann. Ich jedenfalls halte dafür, dass es im Glaubenskontext immer und immer wieder viel zu sehr, ja, vielleicht sogar ausschließlich, darauf ankommt, sich einer herrschenden Meinung anzuschließen. Damit man a) in einer Art Klammereffekt seine ansonsten bestehende Unsicherheit überwinden und sich b) dabei auch noch möglichst gut fühlen kann. Wenn Glauben sich weitestgehend in einer solchen Attitüde erschöpft: dann ist wirklich zu fragen, was Religion denn überhaupt Gutes bewirken kann.




Um das Bildmotiv 'Wasserabenteuer' vom Anfang nochmals aufzugreifen: Das Abenteuer Leben wird ja von den Allermeisten allenfalls bei solchen Betätigungen wie dem Rafting erfahren; dass aber das eigentliche Abenteuer in einer immer besseren Wahrnehmung des Gesamtgeschehens liegt und Brücken des Verständnisses von dem einen zu dem anderen Phänomen hin geschlagen werden wollen: das wird in aller Regel nicht registriert. Stattdessen zieht man es vor, sich - zwischen ALDI und LIDL hin- und herpendelnd - seine Einkaufstaschen zu füllen und gespannt darauf zu sein, wer von den beiden denn nun die besseren Schnäppchen bietet. Obwohl ich noch jede Menge bissiger Kommentare zu unserer gesellschaftlichen Verfassung parat hätte, die sich gut in diesem Zusammenhang unterbringen ließen, will ich es hiermit für heute sein Bewenden haben lassen. Für mich steht eines fest: Stoff für weitere kritische Auseinandersetzungen mit dem ganzen Gemache und Getue um uns herum werde ich noch reichlich finden. Und Material, anhand dessen sich das Gemeinte ganz hervorragend exemplifizieren lässt.

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PS: Es ist mir unerfindlich, wieso im Browser Mozilla Firefox mit einem Mal eine ganze Reihe von Gestaltungselementen einfach verschütt gegangen ist. Dem habe ich bis dato - aus Gründen, die sich in Post 114,
diesen abschließend, dargestellt finden - den Vorzug gegenüber dem Internet Explorer gegeben. Angesichts dieser neuen Sachlage ergeben sich für mich Veränderungen in der Bewertung der Leistungsangebote.
AUF JEDEN FALL: DEN BROWSER INTERNET EXPLORER NUTZEN, UM DIE TAGEBUCHEINTRÄGE MIT IHREM VOLLEN GEHALT ZU SICHTEN!!!




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