......gesprochen ist. Obwohl meine Holde wie auch meine Wenigkeit an dem in Aussicht gestellten Vorgang, vor allem aber an dessen Auswirkungen sehr interessiert sind, hatten wir leider keine Möglichkeit, an der Ortsratsitzung teilzunehmen, die eigens zu diesem Thema einberufen worden war. Umso erfreulicher war für uns die Mitteilung, dass immerhin 70 Ortsbewohner an der entsprechenden Veranstaltung teilgenommen haben.
Der Netto-Gebietsleiter Jörg Leonhard hat laut Pressebericht vor allem die folgenden Argumente für eine Standortverlagerung ins Spiel gebracht:
- "Wir sind nicht die Caritas."
- "Die Netto-Kette ist nicht für die Entwicklung des Ortsbildes verantwortlich."
- Die jetzige Verkaufsfläche von 480 Quadratmetern ist zu klein und vor allem deshalb stimmen die Umsatzzahlen nicht mehr***.
- Bei der jetzigen Filiale fehlt eine brauchbare Lieferzone.
ad 2. sei gesagt, dass auch dieses Argument etwas schwächelt. Insofern nämlich, als es den von dem Umzug Betroffenen in allererster Linie weniger um das Ortsbild, als vielmehr um das Ortsleben geht. Welches einfach den Bach runterzugehen droht, wenn es zu dem als unausweichlich dargestellten Schritt kommt. Dass ein hässlicher Klotz, der, an den Siedlungsrand geknalllt, die Gegend verschandeln und einem die schöne Aussicht auf das Dorf nehmen würde, wenn man sich von Osten her auf den Ort zubewegt, steht da einfach auf einem anderen Blatt.
ad 3. muss festgestellt werden, dass der Bedarf der Bürger sich ja nicht, wie von dem Gebietsleiter offensichtlich angenommen, automatisch dadurch erhöht, dass mehr Ladenfläche vorhanden ist. Zu bedenken wäre in diesem Zusammenhang etwa auch, dass ältere Herrschaften, die bis dato zentral im Ort haben einkaufen können, ungern den Weg zu einer ganz randlich gelegenen Verkaufsstätte in Kauf nehmen. Hier ließe es sich durchaus vorstellen, dass sie zu einer verwandten oder bekannten Person sagen, sie möchten doch bitte bei ihrem Einkauf mit dem Pkw einiges auch für sie mitbringen - und dann nach Möglichkeit gleich von ALDI in Holtensen oder EDEKA neukauf in Wennigsen, welcher Betrieb von sehr vielen Bürgern wegen seines hervorragenden Sortiments eh sehr gern angefahren wird. Kurz gesagt: Die Umsatzzahlen steigen nicht zwangsläufig mit einer Marktvergrößerung.
ad 4. sei darauf verwiesen, dass die np-Filiale im Orte vor allem wegen der äußerst knapp bemessenen Zuwegung zu der Laderampe über eine Lieferzone verfügt, die sich weitaus ungünstiger darstellen dürfte - und dies für ein und dasselbe Dachunternehmen, nämlich EDEKA Minden.
Der Blogger notiert sich hiermit die Namen der Bürger gesondert, die ebenfalls Einwände gegen die von EDEKA Minden projektierte Marktverlegung haben. Dies vor allem in der Absicht, sie so bald wie möglich in der fraglichen Angelegenheit zu kontaktieren und gemeinsam mit ihnen nach Wegen zu suchen, wie die von dem Unternehmen angekündigte Maßnahme eventuell doch noch abgewendet werden kann - eine Maßnahme, deren Bürgerunfreundlichkeit dem fraglichen Unternehmen durchaus sehr zum Schaden gereichen kann.
- Hans-Otto Joswig (Rechtsanwalt)
- Hans-Heinrich Warnecke (auch Betreiber der örtlichen Kornbrennerei)
- Reinhard Wiens (Architekt)
- Erdmann Willmann.
PS: Das hier abschließend wie auch in dem folgenden Eintrag gebrachte Werbemotiv von real bringt die Angelegenheit auf den Punkt: Der Idealkunde auch für EDEKA Minden resp. Netto ist der, der mit seiner Riesenchaise einmal in der Woche vorfährt und mit einem Güterberg wieder abrauscht. Alles, was darunter angesiedelt ist, ist gewissermaßen eine quantité négligeable, also eine vernachlässigenswerte Größe - und soll nach Möglichkeit den Jordan, den Bach oder auch nur die Beeke runtergehen.
1119 Lokalkolorit Bredenbeck/22: Kein Aprilscherz: Das Leben im Ort dürfte sehr darunter leiden, wenn NETTO sein Ladengeschäft an den Ortsrand verlegt
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