Dienstag, 14. Juni 2011

1205 "Wir wollen echte Frauen" & "Wir provozieren": Zwei Statements von Franca Sozzani, Chefredakteurin der italienischen "Vogue". "Eine Kampagne ....


...... für mehr Kurven in der Mode", wie es im Subtitel des in der neuesten FAS gebrachten Berichtes über die Übergrößen-Models heißt, die in verführerischen Posen aufgenommen werden. So löblich das Unterfangen ja einerseits ist, die Hungerlatten mit ihren Klappergestellen von den Laufstegen zu verbannen: man gerät auf der anderen Seite dabei allzu leicht in die Gefahr, das andere Extrem zu befördern. Und dies tut nach Einschätzung des Bloggers die genannte Chefredakteurin resp. das von ihrem Hause herausgegebene Blatt. Die hier als Aufmacher(in) dienende Dame, die nach seine Einschätzung ihre Kurven etwas zu sehr betont: das ist nicht "Die Katze auf dem heißen Blechdach". Es ist aber trotzdem die Katze, die heiß machen will resp. soll. Der es darum zu tun ist, dass sich in ihrer Umgebung Ständer einstellen - Ständer, die sie ja durch ihre Pose hervorrufen soll.

Kameraschwenk zu einem ganz anderen Terrain. Welches der Blogger wieder einmal am Abend aufsuchte, die Lektüre des von der Reporterin Anke Schipp geführten Interviews mit der Chefredakteurin dabei unterbrechend: das der

***stimmlichen Betätigung - gelegen in Gehrden, einem etwas mehr als 10 Kilometer entfernt liegenden Nachbarort. Dort war ihm doch beim letzten Besuch der in der Margarethenkirche veranstalteten Taizé-Andacht ein Mitsänger mit einer sehr schönen und kräftigen Bassstimme aufgefallen, den er, ihn zwar durchaus übertönen könnend, so angesungen hatte, dass er mitbekam, dass ein Piano dem gegebenen Rahmen eigentlich mehr angemessen ist und auch sehr schön sein kann. Der ließ bei einem kurzen, aber in anderer Angelegenheit geführtem Wortwechsel nach der Andacht wissen, er sänge in einem örtlich im Aufbau begriffenen ökumenischen Chor mit.

Dies hatte für den Blogger natürlich wieder einen besonderen Reiz, legt er doch Wert darauf, mit seiner Stimme unterstützend in die auf sängerischem Terrain entfalteten Aktivitäten eingreifen zu können. Da er mittlerweile denn doch so allmählich an den Punkt gelangt ist, dass sein stimmlicher Beitrag stärker wertgeschätzt wird und er ein ordentliches Pfund einbringen kann, ohne dass die als Kompagnons Agierenden deswegen gleich rebellisch werden, machte er sich, gestärkt durch das gemeinsam mit dem Michael im Gasthaus Voges - wo morgen wieder sein "Hauptchor" zusammenfinden wird - verzehrte Angus-Steak, auf zum Gemeindehaus der Gehrdener Bonifatius-Kirche. Obwohl gerade erst aus der katholischen Kirche ausgetreten, hatte er keinerlei Skrupel, in diese als ökumenisch orientiert sich gebende Veranstaltung einzusteigen.

Dieser Einstieg in wieder eine andere Gesangsgruppe wurde von der Dirigentin sehr begrüßt, a) weil bis dato den ca. 14 Frauen nur zwei Männer gegenüberstanden, und b) weil sie gleich heraushörte, dass er den Männern "eine ordentliche Stütze" bot, wie sie sich auszudrücken beliebte. Erstaunt äußerte sie sich auch nach dem Einüben von "New York, New York" - danach sollte noch "Heaven is a wonderful place" einstudiert werden - eines dem Neuling in der Runde völlig unbekannten Songs: er habe ja gleich vom Blatt abgesungen und sich an keiner Stelle vertan. Da, wie sich im Laufe des Abends mehr und mehr abzeichnen sollte, sie äußerst großen Wert auf Stimmbildung zu legen scheint, war diese Aussage für den mal hier, mal dort mit seinem stimmlichen Beitrag angeeckten Neuling so etwas wie Balsam auf seine wunde Seele. Dito ihr mit einiger Intensität vorgetragene Wunsch, er möge doch bitte bei der Stange bleiben.

Aber zurück zu dem Geschlecht, dass bei dieser Übungsveranstaltung in dem genannten Gemeindehaus den Männern zahlenmäßig weit, weit überlegen war. In dem Interview äußert die genannte Chefredakteurin die Ansicht, dass es notwendig sei, in der resp. für die Mode einen Gesinnungswandel herbeizuführen - weg von der ausschließlichen Wertschätzung schöner Gesichter, hin zu einer stärkeren Betonung der Weiblichkeit. Um zu einem solchen Gesinnungswandel zu kommen, sei es einfach erforderlich, bei den Defilees zu provozieren. Durch aufreizende Dessous, durch üppige Dekolletés, durch stimulierende Körperhaltungen und anderes mehr - so, dass die Reporterin sich zu folgender Feststellung veranlasst sieht: "Manche Fotos könnten auch im 'Playboy' gedruckt werden".

In diesem Zusammenhang kann sie darauf verweisen, dass es auch etwas gebracht habe, in provozierender Manier ein Heft mit ausschließlich schwarzen Models zu bringen. Die seien nämlich in der Modewelt unterrepräsentiert. Im Sinne einer Veränderung hier brächte es überhaupt nichts, wenn "man nur eine Geschichte über ein einzelnes schwarzes Mädchen" veröffentlicht: Die ginge in dem von weißen Models dominierten Umfeld einfach unter.

Für den Blogger recht interessant der Hinweis in dem Interview, demzufolge die meisten der Designer, vor allem aber der Model-Scouts homosexuell sein und von dorther den mehr androgynen Model-Typ bevorzugen sollen, diesen regelrecht verherrlichend. Offensichtlich wehmütig erinnert Franca Sozzani an Frauen, die sie folgendermaßen beschreibt: "Schaut man sich Fotos vom Laufsteg damals an, sieht man, wie wohl sie sich in ihren Körpern fühlen und wie gerne sie ihn präsentieren. Heute wirken die Models auf dem Laufsteg immer ein bisschen wie Roboter, die einfach mechanisch ihren Weg gehen, nach vorne schauen und wenig Menschliches haben."

Es sind die Naomi Campbell, die Claudia Schiffer, Cindy Crawford, Stefanie Seymour, Linda Evangelista, die sich in Anlehnung an die Monroes, Bardots und andere sexyhaft daherkommende Größen der vergangenen Jahrzehnte dadurch ausgezeichnet hätten, dass sie das Moment der Weiblichkeit ganz stark betont hätten - so ausgestattet mit ansehnlichen Brüsten, Hüften und runden Schultern, dass sie von ihr als "Belle vere" - als die wahren Schönen betrachtet werden.


Mehr zufällig hat es sich so ergeben, dass das vorstehende Material dem Blogger bei einer Sichtung seines Materialfundus in die Hände gelangte. In dem es eben um diese geht. Er bedauert die Journalistinnen regelrecht, die sich der Thematik Maniküre haben annehmen müssen - dabei, wie immer in unserem blöden, nur auf Erfolg getrimmten System gezwungen, etwas abzuliefern, womit man kauffaule und sonstwie werbungsresistente Typen hinter dem Ofen hervorlocken kann. Recht krampfhaft geratend dabei der Versuch, das Baden, Schneiden und Feilen der Nägel mit Bedeutung aufzuladen: "Besonders sensibel ist die Nagelhaut, sie ist wichtig für die Gesundheit der Nägel. Die Behandlung erfordert daher Vorsicht, hier kann viel schiefgehen." Im Übrigen glaubt der Blogger nicht daran, dass durch solcherlei Humbug, wie er auf den Stationen I - IV mit den Nägeln betrieben wird, irgendetwas im Sinne eines Mehr an Attraktivität der diese durchlaufenden Weibsbilder leisten kann.

***Hier der Link zu dem auf dem Poster genannten Film: www.chor.com

HINWEIS
Nach Einführung der neuesten Firefox-Version scheint der folgende Vermerk für die meisten Webnutzer gegenstandslos geworden zu sein:
Wer mit dem Browser Firefox auf diese Seite stößt, ist besser beraten, den Internet Explorer, Safari von Apple oder GOOGLE Chrome zu verwenden.
Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.


oder

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