Freitag, 25. Januar 2013

2064 Coolness beweisen mit Ohrstöpseln und riesigen Kopfhörern ist das eine - das andere sind die bleibenden Gehörschäden. Plädoyer gegen den vor allem von der Jugend mit ihren Tonwiedergabegeräten betriebenen Unsinn.


Bredenbecker Bote
 
"Verletzlich am Ohr" - so heißt der Titel des heute in der HAZ-Beilage GESUND erschienenen, von der Journalistin Sylke Heun verfassten Beitrags zum Thema jugendliche Schwerhörigkeit. Als in die Jahre gekommener, aber immer noch auf sein Hörvermögen vertrauen könnender Zeitgenosse der jungen Menschen kann man das Monomane, die Manie gar nicht mehr so recht begreifen, die typisch ist vor allem für die Mitreisenden in Bus und Bahnen. Da hocken sie, die mit ihren aus den Ohren heraushängenden Strippen und den riesigen  Kopfhörern fast wie extraterristrische Wesen Aussehenden, sich demonstrativ den Freiraum für den eigenen Musikgenuss schaffend, dabei aber gleichzeitg eine normale Konversation ausschaltend, auf deren Bänken und tun so, als bereite ihnen das via iPod - oder wie die Dinger alle heißen mögen - Übertragene höchste Genüsse. Auf die sie nur bei selbstgeschaffenen Empfangspausen zu verzichten bereit sind, wenn ihnen nämlich einfällt, dass ihr technisches Spielzeug ja auch noch andere Funktionen besitzt, die nicht zu nutzen ihnen wohl eine große Pein bereiten muss. Da wird dann mit Daumen und Zeigefinger auf diesen Dingern herumgehackt und herumgeschoben, dass man sich als Betrachter fragen muss, was diese Typen neben dieser sie ja total beanspruchenden Verrichtung denn vielleicht sonst noch so in ihrer Birne haben mögen 

Viel kann es nicht sein, was sich da befindet - nehmen sie doch all die Einwendungen, die gegen den übermäßigen und zu laut eingestellten Empfang von musikalischen Darbietungen einfach nicht zur Kenntnis. Oder verdrängen sie schlicht. Hauptsache, sie können sich cool dabei vorkommen, wenn sie sich als jemand darstellen können, der sich ein solches Teil leisten und sich die Freiheit herausnehmen kann, sich von seiner Umwelt ordentlich abzuschotten. Der Blogger, der jetzt mit seiner AboCard 60plus ganz oft mit den Öffis unterwegs ist - meistens, um zu einem der vier Chöre zu gelangen, in denen er aktiv sein kann -, fragt sich bei der Beobachtung dieses für ihn sich äußerst fragwürdig darstellenden Verhaltens immer wieder, wie es eigentlich angehen kann, dass man sich so zufriedengibt mit der ja völlig passiven Begegnung mit der Musik.

Weil er innerlich dagegen revoltiert, dass diese Pseudobegegnung und Pseudobefriedigung mehr und mehr Raum in der öffentlichen Wahrnehmung greifen kann, hat er sich schon vor längerer Zeit vorgenommen, hierzu ein saftiges Statement abzusetzen. Deshalb freut er sich natürlich mächtig darüber, dass ihm die Autorin hierfür eine richtig Steilvorlage geliefert hat. "Doof geboren, nichts dazugelernt" - dieses Statement, welches manch einer als selbstironisch gemeinte Bestandsaufnahme verstehen mag: für die allermeisten Jugendlichen, die sich so exzessiv das reinziehen, was ihnen die Macher von irgendwelchen Klingel- und sonstigen Radautönen anbieten, trifft seiner Einschätzung nach voll und ganz auf sie zu. "Dummheit muss bestraft werden" heißt es in deiner im Sprachgebrauch üblichen anderen Wendung: Sollen diese Vollidioten doch sehen, wo sie bleiben, wenn sie sich in der Weise von Rapper & Co. - erstere übrigens für den Blogger eine sein Hörempfinden total störende Musikrichtung, die mit Musik eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun hat - indem sie sich also so von denen beschallen lassen. Wie heißt es dazu am Ende der dritten Textspalte so schön? "Die höchsten Schalldruckpegel erreichten sie mit einer täglich und in jeder U-Bahn zu hörenden Kombination von iPod, einem Im-Ohr-Kopfhörer und einem Hip-Hop-Stück: 126,5 Dezibel. Das ist lauter als ein Presslufthammer in -Griffweite. Und es überschreitet die maximal tolerierbare tägliche Lärmdosis - definiert als 85 dB über acht Stunden - bereits nach 2,5 Minuten." Viel Spaß also, all Ihr Deppen, weiterhin! Und viel Glück bei der Auswahl des ja schon auf Euch wartenden richtigen Hörgerätes!



HINWEIS
Nach Einführung der neuesten Firefox-Version scheint der folgende Vermerk für die meisten Webnutzer gegenstandslos geworden zu sein:
Wer mit dem Browser Firefox auf diese Seite stößt, ist besser beraten, den Internet Explorer, Safari von Apple oder GOOGLE Chrome zu verwenden.
Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.




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