Montag, 14. Januar 2013

2051 "Die Vorteile, die aus den Staatsausgaben erwachsen, sind typischerweise auf eine bestimmte Personengruppe konzentriert": "Eine ökonomische Eminenz" trifft damit genau den Standpunkt des Internetkommentators.

Bredenbecker Bote
Die Lektüre des in der neuesten FAS-Ausgabe veröffentlichten und folgend hier auszugsweise eingestellten  Beitrags erbrachte am Anfang wenig. Aber zum Ende hin wurde es interessant. Dort nämlich tauchte die Feststellung auf, die bei diesem Eintrag mit in den Titel hineingenommen worden ist. Weil sie das gut auf den Punkt bringt, was dem Blogger schon seit langer Zeit immer wieder durch den Kopf geht, wie sich etwa aus dem Inhalt des folgenden Posts ersehen lässt:

Mittwoch, 18. August 2010


825 Geschlossene Fonds u.a.m.: Wie in unseren seltsamen Verhältnissen alles nur darauf angelegt ist, dass Leute den ganz großen Schnitt machen können.

Der jetzt mit knapp einhundert Jahren verstorbene Professor hat, wie sein Kollege Lars Feld, seit 2011 Mitglied des Sachverständigenrats (Fünf Weise) in dem von ihm verfassten Artikel schreibt, das fragliche Statement noch folgendermaßen ergänzt: "Dies [das Faktum, dass die Etatmittel bestimmten Personengruppen in ganz besonderer Weise zugutekommen] gilt selbst für öffentliche Güter wie die Landesverteidigung, weil deren Einrichtungen an bestimmten Orten und damit in bestimmten Wahlkreisen angesiedelt sind."

Der Darstellung seines Kollegen Lars Feld zufolge, der an der Uni Freiburg Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik lehrt und von daher als ausgewiesener Kenner der Materie gelten kann,  bleibt Buchanan nicht bei dieser Einsicht stehen, sondern legt auch noch die Basis für ein besseres Verständnis der Schuldenkrise, in der Europa sich gegenwärtig befindet. Wie Feld sinngemäß schreibt, machen die Bessergestellten und Bevorzugten nur einen ganz kleinen Teil der Bevölkerung aus, während die Masse die breit gestreuten allgemeinen Steuern tragen muss. Was zur Folge hat, dass die Staatstätigkeit durch die "begünstigten Gruppen" übermäßig nachgefragt wird.

Bei der Frage, ob sich denn die Demokratie hinsichtlich dieser Handhabung der verschiedenen Interesssen sich von den anderen Formen der Gestaltung des Gemeinwesens abhebt, gelangt Buchanan, folgt man seinem Kollegen, zu der reichlich ernüchternden Einsicht, dass dem nicht so ist: "Politische Mechanismen, die zu einer Abweichung kollektiver Entscheidungen vom Gemeinwohl führen, sind ebenso in Diktaturen und Monarchien wirksam." 

Der Blogger rechnet es der Redaktion der FAS hoch an, dass sie diesem Wissenschaftler, der selbst im Web kaum vorkommt, einen längeren Artikel gewidmet hat. Der in seinen Augen das Zeug hat, das Allermeiste von dem, was so auf der politischen Bühne abgeht, in Frage zu stellen. Wodurch Buchanan in Kreisen der "Liberalen" und Neoliberalen a) als Abweichler von der von diesen gezeichneten Linie und damit des in der Öffentlichkeit entstehenden Meinungsbildes natürlich wenig Anklang finden konnte. Weil er den Reichen und Mächtigen auf die Schliche gekommen ist, durfte er auch kein größeres Publikum erreichen. Erreicht aber hat er Gott sei Dank den Blogger, der jetzt sagen kann, dass er mit seiner Argumentation nicht allein auf weiter Flur steht.
"Kennen Sie schon?" hieß es in einem der zahllosen Werbeflyer, die Tag für Tag entsorgt werden wollen - aber hin und wieder dem Blogger auch Gelegenheit geben, sie mit anderen Werbematerialien zu kombinieren. Daraus ist dann die hier vorstehend eingestellte Collage entstanden. Die soll an dieser Stelle nicht Werbung für ein Optikgeschäft, sondern darauf aufmerksam machen, dass es hochnotwendig ist, die Mechanismen zu sehen und zu begreifen, die den Staatsapparat in Gang halten. Damit vielleicht eines ferneren Tages die Ruhe in dem Getriebe einkehren kann, die notwendig ist, damit die Menschen zu sich selbst kommen können. In diesem Sinne ist auch das "somewhat different" zu verstehen, welches mit seinen beiden umgedrehten "ff" eine in der Presse erschienene Stellenanzeige geschmückt hat. 

PS1: Das "privilegierte Bauen", eine Rechtsbestimmung, die es vor allem Großbetrieben erlaubt, mit riesigen Mastanlagen die Gegend zu verschandeln und die Anrainer durch den von diesen ausgehenden Gestank zu entnerven, diese Rechtsbestimmung gibt es auch wieder nur, weil die vom Staat Bevorzugten sich die entsprechenden Regelungen haben stricken lassen. Dass niemand außer der Linksfraktion auf die Idee kommt, ernsthaft etwas gegen diese Praxis zu unternehmen, belegt in den Augen des Internetkommentators Martin Cross auch nur wieder, wie  sehr verzahnt das Zusammenwirken von Politik- und Behördenbetrieb mit den Interessenvertretern von Handel und Gewerbe ist. Welches ausnahmslos dazu führt, dass die Lebensrechte von Mensch und Tier in einer Weise beschnitten werden, die einfach nicht mehr nur hingenommen werden darf.


PS2: Hier folgend eine Auswahl aus dem reichhaltigen Angebot an staatskritisch konzipierten Beiträgen in morequalitiesinlife:

Freitag, 31. Juli 2009


323 Guten Morgen, liebe Sorgen! Seid ihr auch schon alle da? Angst, Frust und Stress als probate Mittel der Herrschaftsausübung.

Freitag, 19. November 2010


959 Cash, Durchökonomisierung, Unternehmerfreundlichkeit: Dafür steht das Kürzel CDU - und für nichts anderes!

Dienstag, 1. Februar 2011


1039 "Auf den Antrieb kommt es an. Der Rest ist Nebensache". Liest der Blogger soeben in einer Stellenanzeige. Und macht sich zu ihr so seine Gedanken

Freitag, 22. Juli 2011


1263 Der Staatsapparat - in Gang gesetzt und vorangetrieben vornehmlich durch Angst- und Verunsicherungsmechanismen: Auch einem als "demokratisch" ...


 

Samstag, 26. November 2011


1432 Diese rechts gewirkte Bagage hierzulande will nicht nur unsereiner weismachen, sie hätte den rechten Terror nicht zumindest billigend in Kauf ... 

Dienstag, 8. Mai 2012


1692 "Die Gruppe, die im NS-Staat wirklich zur Macht kam, war die Monopolwirtschaft" & "Es gab 1945 keine 'Stunde Null', sondern vor allem den Willen








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