Dienstag, 8. Januar 2013

2039 Honoris Causa: In Würdigung anzuerkennender Bemühungen/24: In Südafrika kämpft die Arztin MAMPHELA RAMPHELE dafür, dass die schwarze Bevölkerung mehr Rechte erhält.


Bredenbecker Bote
"Es gibt in der Geschichte kein einzigen Beispiel von einer Freiheitsbewegung, die sich erfolgreich in eine Regierungspartei in einem demokratischen Staat gewandelt hat": dieses Statement der Ärztin Mamphela Ramphele (R.M.), die es in ihrem Leben auch zur Rektorin der Uni Kapstadt und zur Direktorin der Weltbank bebracht hat, ist das ernüchtert klingende Resummee, welches sie in der Begegnung mit der FAZ-Reporterin Claudia Bröll (C.B.)  auch aus dem Kampf der Schwarzen für ihre Gleichberechtigung zieht. Da sie schon recht früh zu erkennen glaubte, dass auch mit dem ANC kein rechter Staat zu machen sein werde, ist sie, obwohl Partnerin des 1977 in der Haft gefolterten und als Führungsgestalt in dieser Kampfgemeinschaft im Endeffekt dabei auch ausgeschalteten Steve Biko, immer auf Abstand zu ihr gegangen. C.B. zufolge hat sie immer geweigert, ihr beizutreten und sie als Partei auch nur ein einziges Mal gewählt.

 
" 'Der Bürger spielt immer noch keine Rolle in unserem Land. Wir haben eine wachsende schwarze Elite, aber die Leute unten bleiben unten, weil sich an den Voraussetzungen für eine ungleiche Gesellschaft nichts geändert hat'": So wird die in einer Familie als eines von sieben Geschwistern aufgewachsene und im Alter von 31 Jahren wegen ihres Widerstandes gegen die Staatsgewalt an einen unwirtlichen Ort verbannte Aktivistin zitiert. Der es schon immer darum gegangen ist, etwas dafür zu tun, dass die Hoffnungen der Menschen auf ein besseres Leben sich erfüllen. Und die nie damit aufgehört hat, die Mächtigen zu ärgern. Indem sie beispielsweise den korrupten Staatspräsidenten Jacob Zuma anprangert, der sich unterfangen hat, sich für einen Preis von 25 Millionen Euro eine luxuriöse Privatresidenz bauen zu lassen.

Weder durch Gefängnishaft und Verbannung, noch durch auf andere Weise erfolgende Einschüchterung hat sich M.R. sonderlich beeindrucken und davon abbringen lassen, sich für die Interessen der nach wie vor Benachteiligten in ihrem Land einzusetzen. Auch die Hürden, die ihr beim Aufbau ihrer Arztpraxis und bei dem Besuch ihrer Patienten in den Weg gestellt wurden, hat sie zu überwinden verstanden, dabei in aller Regel eine ordentliche Portion Frechheit an den Tag legend. Mit dieser Frechheit hat sie auch reagiert, als man sie nach ihrer mit Hilfe eines Pastors geschehenen Flucht aus dem Banngebiet von den Behörden erneut gesucht und verfolgt wurde: Wie C.B. schildert, kam sie ihnen zuvor, indem sie sich selbst zu dem Verbannugsort begab, dort vor den Augen der Polizei ein Fest ausrichtete und dabei feierlich ihre Rückkehr bekanntgab. Zu dieser Episode in ihrem Leben bemerkt M.R. abschließend: " 'Diese Leute waren Bullies, und Bullies muss man herausfordern. Das hat Spaß gemacht'."

Mehr Spaß gemacht hat ihr allerdings der Aufbau einer Armenklinik in dem in der Stadt Tzaneen glegenen Verbannungsgebiet, um die herum sie eine Bücherei, einen Kinder- und Gemüsegarten als Projekte zur Selbsthilfe ins Leben rufen konnte. M.R. dazu: " 'Ich wollte als Arzt nicht nur Medikamente verschreiben, sondern auch an den Gründen für den schlechten Gesundheitszustand der Menschen etwas ändern'." In diesem Sinne ist auch ihr Einsatz für die Organisation "Citizens' Movement for Social Change" zu verstehen, die, von ihr gegründet, auch wesentlichen Anteil an der Bewegung "Black Consciousness" haben sollte. Ihren Beitrag  zu der Verbreitung des entsprechenden Gedankengutes bezeichnet sie als "gering" - was wohl weniger als Bescheidenheitstopos denn als Zeichen ihrer Charakterstärke verstanden werden muss. Diesem ihrem Wesensmerkmal ist es auch zuzuschreiben, dass sie, die die Nachstellungen aus dem Unterdrückungssystem in all ihrer Brutalität hatte erfahren müssen, recht gelassen darauf reagieren konnte: "... je mehr wir ... [diese] zu spüren bekamen, umso furchtloser wurden wir. Ich persönlich verlor jegliche Angst, als sie anfingen, meine Freunde zu töten."

"Heute ist die Frustration der Südafrikaner über Armut auf der einen und Machtmissbrauch, Korruption und Vetternwirtschaft auf der anderen Seite groß, wie sich jüngst in den Streiks in den Bergwerken gezeigt hat", heißt es Anfang des dritten Drittels der hier auf der Seite 2 erscheinenden zweiten Textspalte. Dieser Zustand beeinträchtigt zwar auch die unaufhörlich tapfer gekämpft habende große Dame der südafrikanischen Freiheitsbewegung - aufstecken will sie aber trotz allem nicht: " 'Ich bin müde, aber ich kann nicht aufgeben. Dieses Land ist für Großes bestimmt. Jetzt geht es darum, die nächste Generation zu mobilisieren, ihre Rechte als Bürger wahrzunehmen und das System zu ändern, damit endlich die Interessen aller Südafrikaner berücksichtigt werden. Es gibt noch so viel zu tun'."



PS: Ganz im Sinne des Bloggers ist das, was der genau in der Mitte der unter "Ich über mich" erscheinenden Textspalte lesen kann: "Es bringt mich auf die Palme, ... ... wenn Leute andere mobben, keine Verantwortung für ihre Taten übernehmen und mittelmäßig sind." Weil er nämlich genau solches Mobbing von eben so gestrickten Zeitgenossen in von ihm aufgesuchten Chören erfahren hat; von dem Hans-Jürgen Hü... und dem Gerd Kra... . Die dem Mitsänger sein etwas wuchtiger daherkommendes Stimmorgan einfach nur neideten, und darauf aus waren, den "Sangesbruder" als Konkurrenten loszuwerden.




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