Mittwoch, 2. Januar 2013

2030 "Die Demokratie - das erste Opfer der Krise?" Diese an den Politologen Joachim Perels gerichtete Frage erscheint unter den Bedingungen des Systems der Gewinnmaximierung nur zu berechtigt.

Bredenbecker Bote







 
Die "Sehvolution", die sich hier vorstehend angesprochen findet, und die eigentlich nur als Reklame für einen Brillenverkäufer diente, lässt sich auf das beziehen, was der genannte Politologe in dem mit einem HAZ-Reporter geführten Interview über die seiner Auffassung nach immer dringlicher werdende Neubewertung der Gegebenheiten auf dem Kapitalmarkt und den von ihm abhängigen anderen Märkten von sich gibt. Im historischen Rückblick stellt Perels (P:) fest, die USA hätten in der Weltwirtschaftskrise ab 1929 unter Roosevelt darauf gesetzt, die Gewerkschaften zu stärken und nachfrageorientierte Konjunkturprogramme auf den Weg zu bringen, während andere Staaten - und hier insbesondere Deutschland - abgedriftet seien in die Diktatur. Im Schulterschluss mit dem Großkapital. In genau diesem Sinne hat der sich diese Aussage hier  Herausgreifende bis dato schon des öfters in seiner Kommentarsammlung geäußert, wie man mit etwas Geduld auch wird ausfindig machen können. Da der folgende Post gerade, wie aus der Statistik zu ersehen, von mehreren Lesern aufgerufen worden ist, sei er hier vorab eingestellt:

Samstag, 28. Juli 2012

1805 "Wer ist schuld an der Entfesselung der Märkte?": "Startschuss für Casino Royale" & "Die Gärtner des Geldes" liefern zum "Thema des Tages" sehr..


P. kommt nicht von ungefähr auf die nach 1929 herrschenden Verhältnisse zu sprechen, sieht er doch gemeinsam mit dem FAZ-Autoren Dirk Schümer EU-Kommission und die Europäische Zentralbank in einer Reihe stehend mit dem chinesischen Zentralkommitee, welches fern von öffentlichen Debatten und demokratischen Prozessen entscheide. Als Beispiel führt er Griechenland an, wo es nicht die Vertreter des Volkes seien, die über die Bedingungen der Krisenbewältigung entscheiden, sondern eben die EZB und die EU-Kommission. P. führt die Unruhen, die in der griechischen Bevölkerung entstanden sind und auch noch weiterhin dadurch geschürt werden, dass das Volk seinen Einfluss auf den Gang der Dinge total vermissen muss, auf genau diese Fremdbestimmung zurück.
Getreu dem vorstehend festgehaltenen Motto richtet P. seinen Blick aber auch auf die Verhältnisse in Deutschland. Indem er davon berichtet, wie Peer Steinbrück in Sachen Rettung der Hypo Real Estate vorgegangen ist und den Begriff der "Systemrelevanz" in Umlauf gebracht hat, stellt er klar, wer es hierzulande wirklich zu sagen hat: ""Wie der damalige Finanzminister und heutige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ein seinem Tagebuch beschrieben hat, hat er die Rettung in einer Nacht in einem kleinen Kreis mit einigen Großbankern beschlossen. Dort war kein Gewerkschafter und kein Vertreter etwa von keynesianischer Wirtschaftspolitik anwesend, die NICHT PRIMÄR AN DEN PROFITINTERESSEN EINZELNER, SONDERN AN DER GESAMTNACHFRAGE ORIENTIERT IST. Diese wirtschaftspolitische Position hat bedauerlicherweise in der Öffentlichkeit kaum ein Gewicht [weil sie in den Medien nicht vorkommen darf!!!!!!!!)  Eine Woche später wurde das Bankengesetz im Parlament verabschiedet."

Dienstag, 8. Mai 2012


1692 "Die Gruppe, die im NS-Staat wirklich zur Macht kam, war die Monopolwirtschaft" & "Es gab 1945 keine 'Stunde Null', sondern vor allem den Willen

Anfang Mai dieses Jahres hat der Blogger, einen Artikel aus der FAS aufgreifend, die Wirtschaftsbosse als die eigentlich für das Geschehen im Dritten Reich Verantwortlichen vorführen können. Genau dies tut P. auch, indem er in dem Interview Folgendes konstatiert: "Viele der bisherigen Rettungsmaßnahmen orientieren sich nicht am Wohl aller, sondern an den Interessen von Einzelunternehmen, besonders der großen Banken. Für die Rettung der Hypo Real Estate etwa hat die Bundesregierung 150 Milliarden Euro bereitgestellt. Das ist ein halber Bundeshaushalt." P. erblickt in dem, was sich momentan hierzulande abspielt, ebenso Anzeichen einer weiter und weiter schreitenden Entdemokratisierung, wie in dem, was sich nach 1929 auf der politischen Bühne tat - wobei natürlich ein Unterschied darin zu sehen ist, dass in der NS-Zeit die Ausschaltung der demokratischen Abläufe ganz intensiv betrieben wurde, während sie heute eher unauffällig und vorwiegend den von den kritischer eingestellten Zeitgenossen bemerkt daherkommt.

P. spricht sich in dem Interview dafür aus, die Privatnützigkeit der Wirtschaft, also den permanent zutage tretenden Willen, sich zu bereichern, dahingehend umzuwandeln, dass in ihr genossenschaftliche Prinzipien zum Tragen kommen: "Diejenigen, die in der Wirtschaft arbeiten, sollten auch diejenigen sein, die über das, was sie erarbeiten, selbst bestimmen können. Das ist ja eigentlich die klassische bürgerliche Eigentumskategorie. ... Damit könnte nicht nur das demokratische Defizit in der Wirtschaft überwunden werden. Es wäre auch eine Vorbedingung dafür, dass die Wirtschaft - wie in der Bankenkrise durch die Verselbständigung des Profitprinzips - nicht in neue Krisen hineinschlittert." Auf eine solche Krise läuft auch das hinaus, was vom Bund in Sachen Altersversorgung angeleiert worden ist:

Sonntag, 30. Dezember 2012

2025 "Altersvorsorge-Angebote unter Beschuss". Oder: Wie die deutsche Regierung dafür sorgt, dass der kleine Mann ausgenommen werden kann wie 'ne Weihnachtsgans.

PS: Wer sich das, was von dem Politologen über unser System der privaten Gewinnmaximierung ausgesagt wird, etwas mehr durch den Sinn gehen lässt, der dürfte kaum an dem Schluss vorbeikommen, dass es einfach nicht mehr tragbar ist. Weil es die Menschen ihrer Würde beraubt - unter der von den Bonzen geführten Fuchtel Hitlers konnte dies ganz massiv geschehen, ist heutzutage aber im Prinzip nicht anders -, und weil es sie dazu bringt, sich alles Mögliche als Ersatz für ihr nichtgelebtes Leben reinzuziehen. Und weil dadurch nicht nur eine seelische Unruhe entsteht, sondern auch die Gefahr, dass diese Menschen, leer und frustriert, sich gegeneinander wenden und so ein Unfriede aufkommt, der das Zeug hat, alles, was mit Zivilisation zu tun hat, in Grund und Boden zum stampfen. 

Rücksichtslos und verlogen bis zum Gehtnichtmehr stellen sich doch mehr oder weniger alle Akteure auf dem fraglichen Terrain dar. Die Verlogenheit nimmt dabei solche Ausmaße an, dass man wohl sagen darf, das ganze System ist eine einzige, riesengroße Lüge. Auf der basierend die Sachwalter im politischen Bereich sich bemühen, dem breiten Publikum Sand in die Augen zu streuen - beispielsweise indem die Losung ausgegeben wird, man wolle für mehr Bildung oder mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Kleinkinder sorgen -, in den Hinterzimmern und unter der Hand aber fast pausenlos Absprachen getroffen werden, die darauf hinauslaufen, dass die Öffentlichkeit sich nur noch verarscht vorkommen kann. Aus dem persönlichen Erfahrungsbereich kann der Schreiber dieser Zeilen hier etwas beisteuern, was in genau diese Richtung weist:   

Dienstag, 18. Dezember 2012


2017 "Schickedanz verlangt 1,9 Milliarden" in einer Klage wegen Falschberatung durch Finanzspezialisten. Im Gegensatz zu den AWD- und einem HDI-Geschädigten, der beim OLG Hamm ausgetrickst wurde, wird sie damit wohl durchkommen.

Wer in diesem Sinne etwas mehr über den Begriff der "Systemrelevanz" nachdenkt, dem müsste eigentlich aufgehen, dass damit nichts Erstrebenswertes gemeint sein kann, sondern dass er im Grunde etwas höchst Negatives beinhaltet - das um sich selbst kreisende und laufend nach Selbstbestätigung suchende Individuum. Welches sich einen Dreck kümmert um die Nöte anderer Menschen und bei der eigenen Vorteilshascherei alles aus dem Auge verliert, was mit Ethos und Anstand zu tun hat. Das Aussaugen der Kraft, die dem Mitmenschen zur Verfügung steht, wird mit diesem Begriff nur beschönigt und so vernebelt, dass darüber sogar die Partei, die sich mit dem großen "C" geschmückt hat, irre an sich selbst werden musste: 

Generelles PS: Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link*** an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion."
***Wie ein Link zu übernehmen ist, findet sich in Post 999 dargestellt, und zwar unter PS2.

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