Montag, 19. März 2012

1638 "Zum Reichtum führen viele Wege, und die meisten von ihnen sind schmutzig": Ein Wort von M.T. Cicero, dessen Tragweite Maschmeyer, Göken & Co. ..

"Zum Reichtum führen viele Wege, und die meisten von ihnen sind schmutzig." (vgl. dazu den Abschluss der am Ende dieses Eintrags erscheinenden Trefferliste)

Ich möchte zwar alle Tugenden haben,
doch nichts wünsche ich mir mehr,
als dankbar zu sein und diesen Eindruck
auch nach außen hin zu erwecken.

Diese Tugend ist nicht nur die höchste.
Sie ist sogar die Mutter aller Tugenden.

....... zu keiner Zeit aufgegangen sein dürfte. Auch nicht das, was sich in dem vorstehend gebrachten Post 1526 nicht über das Networking, sondern das Ruhen in sich selbst ausgesagt wird. Und erst recht nicht das, was Marcus Tullius Cicero*** schon ein Jahrhundert vor Christus seine Zeitgenossen zu der Dankbarkeit als Mutter aller Tugenden hat wissen lassen. Wieviele der heute lebenden Menschen den hier vorstehend gebrachten Spruch mit dem Herumeiern beim Abschluss insbesonders von Verträgen für die Altersvorsorge von Maschmeyer und dessen Chargen zu hören bekommen haben, kann natürlich niemand auch nur näherungsweise genau sagen. Wobei die an eben diesen interessierten Senioren gewiss das vor Augen gehabt haben, was in der FAS-Ausgabe 11/12 als Unterschrift zu dem Foto mit dem hier eine lange Straße vor sich sehenden Ehepaar zu lesen ist: "Es ist so schön, gemeinsam alt zu werden".

Bei solchen Vertragsverhandlungen wird aber ohne Zweifel auch ein "Jetzt machen wir doch mal Nägel mit Köpfen!" dabei gewesen sein. Wie auch immer die zum Abschluss verleitenden Formulierungen geheißen haben mögen - auf jeden Fall dürfte die Zahl der übers Ohr Gehauenen Legion gewesen sein. Bekanntermaßen ist der Finanzhai Carsten Maschmeyer ja darüber reich geworden, dass er den Menschen finanzielle Schrottprodukte hatte andrehen können resp. andrehen lassen. Das alles aber hindert nicht, dass er sich weiterhin voller Stolz der Öffentlichkeit präsentieren kann - jetzt sogar mit einem Buch:

"Für die Menschen, die so sein wollen wie er, für alle und jeden also, hat Maschmeyer ein Buch geschrieben, 'Selfmade - erfolg reich [sic] leben'. Es ist ein Ratgeber, das Buch will Lebenshilfe geben, und es liest sich wie ein Brief, den Maschmeyer jedem Leser persönlich schickt: 'Viel Erfolg, Glück und Wohlstand wünscht herzlich Ihr Carsten Maschmeyer', heißt es am Ende. Zwischendurch gibt es Klugscheißereien wie diese: "Nutzen Sie positive Gedanken als Erfolgsturbo"; "Laden Sie Ihren Wunschtraum mit Sehnsucht auf", "Werden Sie ein Positiv-Seher", Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben", "Opfern Sie niemals Ihre großen Ziele für kleinere Ziele". 'Selfmade' ist aber noch etwas anderes, und das macht die grausame Lektüre so ungeheuer interessant. Es ist das Manifest des Hannoveraner Klüngels und eine unverhoffte Anleitung zum Schmierigsein."

Die Reporterin Julia Encke führt zu diesem alles andere als "berspitzenmäßig" sich darstellenden Machwerk weiter aus: "Im Grunde - das ist das Schockierende - verhält sich nämlich alles genau so, wie man es sich schon gedacht hat, ohne etwas Genaueres zu wissen: Carsten Maschmeyer hat es immer darauf angelegt, möglichst viele einflussreiche Menschen kennenzulernen". Das so gezeichnete Bild wird im Weiteren so ergänzt: "In Maschmeyers Buch ... geht es an keiner Stelle um irgendwelche Haltungen oder Überzeugungen. Um Leidenschaften schon gar nicht. Bei Events sind die Pausen interessant. Irgendwo steht bestimmt jemand Prominentes herum, mit dem man sich fotografieren lassen kann und dem man ... innerhalb der nächsten 24 Stunden eine SMS oder eine E-Mail schicken kann: 'Toll, dass ich Sie kennengelernt habe:' Die korrekte Antwort wäre: 'Verschonen Sie mich'!"

Nicht verschont worden ist der neue Bupräsi, dem in dem Artikel "Mach mal Pause!" nachgesagt wird, er habe beim gemeinsamen Auftritt mit Maschmeyer keine allzu glückliche Figur gemacht. Dazu heißt es in dem Artikel einleitend: " ... vor vier Wochen tauchte dieses Partyfoto auf, welches Gauck, im Jahr 2010 bei einer sogenannten 'Publisher's Night', in Christian-Wulff-hafter Pose und Begleitung zeigt: mit dem Unternehmer Carsten Maschmeyer und dessen Lebensgefährtin Veronica Ferres. Mit seinen roten Wangen und einem fast leeren Rotweinglas in der Hand sieht Joachim Gauck da ein bisschen angeschickert aus, und er grinst nicht so besonders vorteilhaft in die Kamera. Vor allem aber wirkt er auf diesem Foto besonders klein, weil Maschmeyer und Ferres, beide einen Kopf größer als er, ihn in ihre Mitte genommen hatten und
Veronica Ferres ihm ihre silberlackierten Nägel machtbewusst von oben herab auf die rechte Schulter legte.

Maschmeyer muss sich, als das Foto im Netz herumgeschickt wurde, wie der Superheld in seinem Lebensfilm gefühlt haben. Nach Christian Wulff sah endlich auch der vermutlich nächste Bundespräsident wie einer seiner best buddies aus. Maschmeyers Konzept ging wieder einmal auf: 'Networking ist ein Sparkonto, auf das man zunächst viel einzahlen muss, um später davon abheben zu können'. Jetzt räumt er ab. Zufrieden mag er sich in seiner Villa in Hannover vorgestellt haben, wie viele Menschen auch in diesem Gauck-Moment wieder gerne an seiner Stelle gewesen wären. Denn davon ist Carsten Maschmeyer überzeugt, dass ganz viele Menschen so werden möchten wir er. 'Die Menschen, die mir am nächsten stehen, sagen oft zu mir: 'Du wirkst so glücklich'."

Im Weiteren wird in dem Artikel die folgende Frage gestellt: "Wer will so jemanden kennen? Wer will so jemanden zum Freund haben." Darauf folgt die Antwort: "Viele anscheinend, wenn man der Selbstdarstellung Maschmeyers glaubt, der nicht nur ganz dicke mit Klaus Meine von den Scorpions ist, sondern auch mit dem Fußballtrainer Mirko Slomka, dem Boxer Wladimir Klitschko, dem BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Und natürlich Gerhard Schröder und Christian Wulff - das war 'der Einbruch des Halbseidenen in die Politik', so hat es die Schriftstellerin Monika Maron neulich genannt."

Dieses Halbseidene tritt gegen Ende des Artikels besonders deutlich in folgenden Ausführungen hervor: "Sein Einfluss auf Gerhard Schröder, behauptet Maschmeyer, dessen Firma AWD erheblich von der unter Schröder eingeführten Riester-Rente profitiert hat, werde völlig überschätzt: 'Manche haben sogar die These vertreten, ich hätte den damaligen Bundeskanzler überredet, mir zuliebe die Riester-Rente einzuführen'. 'Abwegig', schreibt Maschmeyer, der doch sonst dauernd die Logik vom Geben und Nehmen erklärt: 'Auf Dauer funktioniert das nur, wenn jeder etrwas davon hat'.
Hat das System Hannover gesiegt? Joachim Gauck wird sich nicht gefreut haben, als das Bild mit Maschmeyer im Internet herumgeschickt wurde, und jene, die es auf ihre Facebook-Seiten stellten, wollten Gauck damit bestimmt keinen Gefallen tun. Und Maschmeyer schon gar nicht": Mit diesem Statement der Journalistin sei diese resümierende Vorstellung des Maschmeyerschen Machwerks beendet und das Augenmerk gelenkt auf einen zweiten, nicht minder widerwärtigen Vertreter der Gattung Mensch - den Gründer des Finanzvertriebs MEG, dessen Mitarbeiter sich sogar die Anfangsbuchstaben ihres Herrn, Mehmet Ercan Göker, auf ihre Unterarme haben tätowieren lassen. Die sollte ihnen aber nichts nutzen, wenn ihr Chef wegen irgendeiner Anglelegenheit ungehalten geworden war und ein "Weg, die Wichser"! von sich gab.

Zu diesem für die Fiananzbranche auch wieder so typischen Vertreter der nur Geld scheffeln wollenden Gierköppe weiß der Redakteur Rüdiger Jungbluth in der Ausgabe 11/12 der Wochenzeitung DIE ZEIT in einem Querschnitt zu berichten, dass er Sohn eines aus der Türkei eingewanderten Schusters ist, Versicherungskaufmann gelernt hat, aus dem Kinderzimmer der Mietwohnung seiner Eltern in Kassel heraus erste Policen verkaufte, in dem Ort dann eine Vertriebsfirma für Versicherungen aufgebaut hat, um dann als Versicherungsmakler vor allem für die Versicherungen Allianz, Axa, Hallescher, Inter, Central und Alter Leipziger Policen zu verkaufen - damit bis zur Insolvenz seiner Firma MEG AG das ganz große Geld machend (das Kürzel "AG" soll betriebsintern mit "Alleiniger Gebieter" übersetzt worden sein). Diese Stationen und andere mehr würden, so der Autor, in dem gerade angelaufenen Film "Versicherungsvertreter" nachgezeichnet, bei dem Filmemacher Klaus Stern die Regie geführt hat.

Sich selber als "Sklaven des Geldes" bezeichnend, verstand er es nach Darstellung des genannten Journalisten ausgezeichnet, seine Mitarbeiter - in der Spitze sollen es mehr als tausend gewesen sein - zu immer neuen Verkaufsanstrengungen anzutreiben. Für seine Starverkäufer habe er, so der Autor, eine ganze Flotte des Luxusmobils Ferrari auffahren lassen - genau: 14 Stück -; die zweite Garde habe er immerhin noch mit Vehikeln von Porsche ausgestattet. Auf pompös inszenierten Firmenfeiern, zu denen er etwa den britschen Sänger Paul Potts einfliegen ließ, pflegte er die Besten seiner Verkäufer auszuzeichnen. Dies in einer ganz widerlichen Manier, die sich in dem Text beschrieben findet wie folgt: "Man sieht ihn vor einem Mitarbeiter in die Knie gehen und dem Mann eine Art Antrag machen. Ob er bereit sei, mit ihm sein Blut, sein Herz und seine Seele für diese Firma zu teilen?, fragt Göker, einen Ring in seiner Hand."

Fast ebenso peinlich wie die hier geschilderte, auch wieder in einem Firmenvideo festgehaltene Szene mutet das an, was der Autor über den Auftritt eines der führenden Köpfe einer Versicherungsgesellschat zu berichten weiß: "Auf ener Firmenfeier hofierte Gernot Schlösser, damals Vorstandsmtglied der Axa, das versammelte Drückerteam. 'Liebe MEGler, wir sind froh und glücklich, dass es sie gibt." Mindestens ebenso froh und glücklich waren aber auch die MEGler, flossen ihnen doch im Laufe der Jahre Provisionen in Millionenhöhe von den genannten Versicherungen zu. Von denen dann etwa ein Vertriebsdirektor der MEG 30000 Euro erhielt - der einfachere Mitarbeiter für eine vermittelte Police aber auch 8000 Euro einstecken konnte.

An dieser Stelle soll der Blick etwas mehr auf den von Klaus Stern gedrehten Film geworfen werden. Der wohl sehr überzeugend offenbart, wie die Strukturen des zum Thema gemachten Geschäftsbetriebs beschaffen sind. Dazu heißt es: "Sterns Film profitiert von der Schamlosigkeit seines Protagonisten und dessen offenbar grenzenloser Eitelkeit. Er verzichtet auf jeden Kommentar, Menschen und Szenen sprechen für sich. Dabei ist die Zurschaustellung persönlichen Reichtums und privater Prasserei ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells im Versicherungsbetrieb. Durchstarten, andere überholen, abheben, darum geht es in dieser Szene, in der nicht selten auch Kokain eine Rolle spielt." Der erwähnte Vertriebsdirektor wird von Göker - auch dies der Realität entsprechend - in dem Film als ein ehemaliges NPD-Mitglied vorgestellt, das sich gefragt habe, warum sein Leben sich nicht verbesserte. "Erst als er sich Gökens Bewegung anschloss, ging es für ihn aufwärts."

Indem der Redakteur Jungbluth diese Szene mit Göken und seinem Vertriebsdirektor als ihren tpypischen Repräsentanten in der hier ja leider nur auszugsweise festzuhaltenden Weise vorstellt, erweist er dem Blogger einen großen Gefallen. Weil der nämlich diese Gestalten als gut zu erkennende Angehörige der rechten Szene wahrnimmt, die sich als deren Prototypen ansehen lassen - interessiert allein daran, eine Situation für sich auszuschlachten und unter allen Umständen den eigenen Vorteil zu wahren. Wobei für den Blogger diese Antriebsmomente nicht isoliert dastehen, sondern begleitet werden von einer maßlosen Selbstüberschätzung, dem Neid auf Bessergestellte, der Verächtlichmachung von Zeitgenossen, die nicht dem eigenen Vorstellungsraster entsprechen, dem sturen Befolgen von Losungen, die von irgendwelchen Knallköppen in der Szene ausgegeben werden, dem unbedingten Triumphierenwollen über zu Gegnern auserkorenen Fußballmannschaften und deren Fans - hier gemeint die Ultras - sowie der Nichtbeachtung von allen Ansätzen, die das Zeug haben, zu einem auskömmlicheren Miteinander im Gemeinwesen zu führen.

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Marcus_Tullius_Cicero

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  1. Cicero. Stich nach einem römischen Original (London). Marcus Tullius Cicero (klassische Aussprache: [ˈkɪkɛroː]; * 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum; † 7.
  2. Cicero - Wikipedia, the free encyclopedia

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    Main article: Personal life of Marcus Tullius Cicero ..... Cicero's son, Marcus Tullius Cicero Minor, during his year as a consul in 30 BC, avenged his father's death ...
  3. Bilder zu marcus tullius cicero




  1. Marcus Tullius Cicero Zitate und Sprüche

    zitate.net/marcus%20tullius%20cicero.html
    16 Zitate und Sprüche von Marcus Tullius Cicero: "Zum Reichtum führen viele Wege, und die meisten von ihnen sind schmutzig."

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