Die Kleinkunst hat gegenüber der bildenden Kunst einen Nachteil: Kabarettisten kann man nicht übers Sofa hängen. Wenn man’s doch tut, passt er womöglich nicht recht zur Couchgarnitur. Dennoch kann auch Kleinkunst bildende Kunst sein: „Der Künstler ist anwesend“ ist der Titel eines Programms, das bildende Kunst und Kleinkunst genussreich vereint. Nach diesem Parforceritt durch die Kunstgeschichte wissen sie genau, was über Gotik und Romanik zum Barock mit Rubens sprichwörtlichem Fleisch dicker Frauen führte. Und warum Marcel Duchamp für die Kunst der Fluch der Keramik wurde.
Sie werden sich nie mehr auf einer Vernissage blamieren und rufen: „Die rote Skulptur finde ich am besten.“ Gefolgt von der niederschmetternden Bemerkung des Galeristen: „Das ist unser Feuerlöscher!“
Hier können Sie auf das Angenehmste ihre wenigen Wissenslücken schließen und sind am Ende selbst Künstler. Ein Bild kann man malen. Wenn es niemand erwerben möchte, hängt man es halt in die Diele.
Die Kleinkunst jedoch findet ohne Sie als Zuschauer erst gar nicht statt. Wenn keiner kommt, fällt es aus. Das Kunstwerk entsteht erst gar nicht ohne Sie. Josef Beuys forderte einst die soziale Plastik – hier entsteht sie endlich in der Fett-Ecke des rheinischen Humors.
Wenn am Ende des Abends alle beim Freibier zusammenstehen und sich das Eintrittsgeld wieder heraustrinken, heißt die lebende Skulptur „Die Künstler sind anwesend“. Oder wie die Rheinische Post titelte: „Jürgen Becker fesselt 600 Besucher.“
Veranstalter:
Kabarettur Janzen (der auch mindestens soviel Durchblick hat wie der ganz genau hinschauende Werbefuzzi von Fielmann).
TICKETS UND WEITERE INFORMATIONEN
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www.kultnet.de/.../Restauranttheater_Horst_Janzen_in_Hannover_Restauranttheater Horst Janzen in Hannover Niedersachsen gefunden im Show u. Künstler Verzeichnis - Portal für Kultur von Artist bis Zauberer Bühnen ...... Horst Janssen – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Horst_JanssenGeburtstag im Jahr 2009 zeigte das Horst-Janssen-Museum Oldenburg vom 30. ... 1965, Kestner-Gesellschaft, Hannover; Plakat-Kunst-Stücke, 1995, Museum ...Horst Janzen, Theater am Küchengarten GmbH - Stephanusstraße ...
firma-24.de › Firmen-Adresse › Hannover › StephanusstraßeDie Firmen-Adresse der Firma Theater am Küchengarten GmbH, Horst Janzen. Die Anschrift finden Sie in der Straße: Stephanusstraße 29 der Stadt Hannover ...Horst Janzen - Deutschland - E-Mail, Adresse, Telefonnummer und ...
www.123people.de/s/horst+janzenDie Initiatoren, Kulturdezernent Harald Böhlmann und der Geschäftsführer des TAK, Horst Janzen, sind sich einig: “Hannover bietet insbesondere mit dem TAK ...Fohlen von Niedersachsen - Chansons und Liedermacher
www.chanson.de/liedermacher-330.htmlMehr Infos und Bewerbungsbogen zum Download unter www.tak-hannover.de. Horst Janzen; Stephanusstr. 29; D- 30449 Hannover; 0511-44 55 62 ..."Die Kabarettwelle schwappt zurück" Kultur Nachrichten / NP - Neue ...
www.neuepresse.de › Nachrichten › Kultur › Übersicht7. Sept. 2010 – NP-Interview mit Horst Janzen, der Ende 2011 die TaK-Führung abgibt. ... aktuellen Filme, die in den Kinos in Hannover und Region laufen.
Mitternachtsspitzen - WDR.de | |
www.wdr.de/.../mitternachtsspitzen/.../index.jsp?...19. Nov. 2011 Suche im Redaktionsangebot von Mitternachtsspitzen ... Moderation: Jürgen Becker ... Er ist der ... |
Der Schwerpunkt an diesem Abend lag auf dem Einfluss, den speziell die katholische Kirche auf den Gang der Entwicklung im Bereich der Kunst ausgeübt hat. Von daher könnte man vermuten, dass es sich dabei um einen Stoff handelte, dem eine gewisse Schwere anhaftet und nicht sonderlich genießbar ist. Insbesondere nicht für Hannoveraner, die ja gemeinsam mit ihren Landesgenossen für Katholiken die Diaspora bilden, in welcher die Bischöfe und ihre Chargen sich gar nicht so recht zuhause fühlen können oder wollen.
Zu den drei K's von Kirche, Kunst und Kultur hinzutreten sollte an diesem Abend noch das vierte von Kommerz - allerdings verhältnismäßig wenig Raum einnehmend. So kam bei dem ganz zu Anfang an einem Duplikat vorgestellten Kunstobjekt zur Sprache, dass der Alleinunterhalter dafür 1500 Euro habe berappen müssen - zu zahlen an die Erben von Max Ernst. Wo das wohl auf ziemlich genau das Zehnfache dieses Preises angesetzte Original der Gottesmutter Maria sich befindet, die auf das bäuchlings auf ihren Knien liegende Jesuskind wegen irgendeines Vergehens eindrischt, wurde zwar erwähnt, aber nicht weiter registriert. Auch der Name des Kunsttransporteurs Hansmann fiel, wurde aber auch nur mehr randlich wahrgenommen. Interessant hier eigentlich nur, dass der über 60 Prozent sämtlicher Transporte von Kunstobjekten durchführt. Ob sogar weltweit, kann hier im Moment nicht definitiv festgestellt werden.
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Sehr interessant dann die Ausführungen von Becker zu dem fraglichen Kunstobjekt. Er machte deutlich, dass das wohl Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts auf den Kunstmarkt gebrachte Bild einen Eklat auslöste dahingehend, dass eine solche Abbildung des Sohnes Gottes Gotteslästerei sei und geahndet werden müsse. Zu diesem Zwecke sei dann eine Kongregation der deutschen Kirchenfürsten einberufen worden, in deren Verlauf einer von ihnen ganz energisch ein dreifaches "PFUI!!!" aller Versammelten gefordert habe, verknüpft mit der Erklärung, dass Max Ernst aus der Kirche ausgestoßen sei. Becker im Nachspann dazu: Diese dreimalige Nennung desselben Wortes sei übrigens der Vorläufer des Tuschs gewesen.
Vom Geheimnis der Buchstaben - Google Bücher-Ergebnisseite
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Überhaupt - die katholische Kirche: Sie habe sich seit Paulus, der ihr eigentlicher Begründer sei - und nicht Jesus, wie man zunächst vermuten möchte - sich so manches einfallen lassen, was das Denken der Menschen ganz entscheidend bestimmen sollte. So habe man sich in Anlehnung an die Tradition der Griechen mit ihrer Göttertrias Zeus, Hades und Poseidon bei der Verbreitung des christlichen Gedankenguts dahingehend verständigt, dass in ihm auch drei Göttergestalten auftreten müssten. Zunächst habe man nach längeren Überlegungen hin und her Jesus die Rolle als zweite Gottesfigur zugewiesen, hätte dann aber bei der dritten richtige Probleme gehabt. Zunächst sei an Maria gedacht worden. Ging aber nicht, weil Frau. Daraufhin sei Josef in Betracht gezogen worden - um auch sehr schnell wieder fallengelassen zu werden. So sei man irgendwie beim Heiligen Geist gelandet.
In der Folge sollte es sich auch bei der Christianisierung des römischen Reiches und der Germanen als vorteilhaft erweisen, dass man habe eine Gottheit präsentieren können, die sich in drei Gestalten verkörpere: bei den Römern seien dies Jupiter, Pluto und Neptun gewesen. So daherkommend, habe die Kirche relativ leicht Proselyten machen können. Um die sei es dann insbesondere zu der Zeit gegangen, als der Islam sich mächtig ausbreitete - in Europa Spanien und Portugal erfassend. Da habe man zu diesem durch den Einsatz von Künstlern ein Gegengewicht schaffen wollen.
Diese Künstler hätten in den Kirchen ordentlich Farbe an die Wände gebracht, damit genau das kreierend, was dem absolut bilderfeindlichen Islam völlig fremd ist: dem Koran folgend, ist es nämlich verboten, sich von irgendetwas ein Bild zu machen - insbesondere nicht von Gott. Den nach einer ganz, ganz langen Periode gänzlicher Schlichtheit im Zuge der Bollwerkerrichtung gegen den Islam so reich bebilderten Kirchengebäuden sei es tatsächlich zuzuschreiben, dass die Zahl der sich in ihnen versammelnden Gläubigen angestiegen sei.
Bei dem Punkt Glauben machte Becker wieder einen Schwenk hin zu Paulus. Dem sei in den Sinn gekommen, dass das lateinische Wort für Stein und Fels ja Petrus laute - und von diesem rein zufälligen Zusammentreffen her habe er dann die Geschichte mit der kirchenbegründenden Formel in die Welt gesetzt: "Du bist Petrus, der Fels - und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen." Mit welchen dem Kabarettisten wohl abzunehmenden Ausführungen der Blogger sich speziell in seiner Abneigung gegen den speziell von der katholischen Kirche ganz besonders als "Völkerapostel" herausgestellten Zeitgenossen Petri bestärkte. Mit dem nämlich sieht er die Story von dem Sühnetod Christi ausschließlich verquickt - eine Story, die ihm aus seiner Meditationserfahrung und den irgendwie aus ihr sich ergebenden Erlebnissen im Alltag heraus gänzlich unglaubwürdig erscheinen will. Dass er dabei den für ihn Heiligen Abbé Pierre auf seiner Seite weiß, sei hier nur ganz am Rande erwähnt.
Von der Kirche und ihren zum Großteil recht kuriosen Lehrsätzen ging es wieder zurück zur Kunst. Mit einer Zeichnung wie der auf die von ihm auf eine Leinwand projezierten Wildes hätte unsere Altvorderen sie gewissermaßen bannen wollen, um ihrer so besser habhaft werden zu können. Der sich so betätigende Urzeitmenschen habe die ganz besondere Achtung seiner Artgenossinnen genießen können, dieweil bei den im Hinterstübchen herumgegangen sei, dass der wohl als Jäger besonders tüchtig sein müsse, da er ja noch Zeit habe, sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Im Grunde sei dies nur ein der Arterhaltung dienender Reflex gewesen.
Ja, ja - die Arterhaltung: Die kam in dem Vortrag immer denn mal wieder aufs Tapet. Mal in Gestalt des Rades, das der Pfau schlagen kann, somit seinen Artgenossinnen beeindruckend - Schönheit als Versprechen auf ein dahingehend besonders gutes Funktionieren. Mal in Gestalt eines röhrenden Hirschs. Der auch von den Menschen als schön empfunden werde, weil er das symbolisiere, was halt auch sie im Hinterstübchen mit sich herumtrügen: Wen von euch kann ich ficken? Dieses jetzt ja sagbar gewordene Wort stand dann auch in einer ähnlich formulierten Frage in einer Sprechblase, die dem Äser des Hirschen auf einer Folgeprojektion entstieg.
Und von diesem Bild war es dann nicht weit bis zu der Muschi, die irgendein Maler in aller Deutlichkeit und quasi per Zoom herangeholt auf die Leinwand gebannt hat. Titel des Machwerks: "Der Ursprung der Menschheit". Wobei dem Blogger nicht mehr so recht deutlich ist, ob der Maler selbst seine Abbildung so benannt hat - oder ob der Name der Phantasie des Kabarettisten entsprungen ist. Jedenfalls belegte er dieses Machwerk mit einem sehr abfälligen Prädikat.
Wieder ernster wurde es, als es um die in Ägypten grundgelegte Baukunst ging. Die sei mit ihren wesentlichsten Elementen im Fortgang der Entwicklung von den Griechen übernommen worden, um dann von den Römern abgekupfert zu werden. Von den zahlreichen darum sich rankenden Bemerkungen ist dem Blogger vor allem wohl deshalb so gut wie gar nichts mehr präsent, weil er es absolut nicht mit dorischen Säulen, Kapitelen, Bögen und all dem Machwerk hat, das auf diesem Terrain angesiedelt ist.
Auch die anderen Inhalte des Programms "Der Künstler ist anwesend" sind ihm jetzt nicht mehr präsent, sodass er sich gehalten sieht, die Darstellung dieses Künstlerauftritts an diesem Punkt abzubrechen - nicht ohne auf die nette Geste zu sprechen zu kommen, die Becker gegen Ende seiner Unterhaltungsshow für das Publikum parat hatte.
Er holte einen - angeblich sogar von Hansmann transportierten - Bilderrahmen hervor. Diesen vor sein Gesicht haltend, meinte er, er habe jetzt "das schönste Bild der Welt" vor sich - eben das Publikum. Welches so geduldig und aufmerksam seinen Ausführungen gefolgt sei. Er sähe in dem Rahmen aber auch den Unterschied zwischen Kunst und Kleinkunst: Wenn erstere missraten sei, jucke dies eigentlich niemanden so recht. Wenn ein solcher Blick, wie er ihn durch den Rahmen hindurch in den Saal werfe, nur Leere erfasse, dann sei dies dagegen eine Katastrophe. Dass Becker als Kleinkünstler mit einem Programm unterwegs ist, welches sich von dem, was er davor gemacht hat wie auch von dem seiner Zunftgenossen erheblich unterscheidet, legt es nach Einschätzung des Bloggers nahe, die folgende ihm von dem Betreiber einer Muckibude hereingereichte Losung auf ihn zu beziehen - zu ergänzen hier: "NEU".
Liebe Kabarettfreunde!
Sie haben gut gewählt! Sie befinden sich hier auf der Seite des Kabarettisten Jürgen Becker.
Doch um es vorweg zu sagen: Ich interessiere mich gar nicht für Kabarett. Mir sind nur die Zuschauer zutiefst sympathisch. Es ein unbeschreibliches Glücksgefühl, die Menschen gemeinsam Lachen zu hören. Zugegeben, die Pointen brauchen einen geistigen Pudding oder Hefeteig, einen Dr. Oetker als Backzutat. So suche ich mir Themen, die mich interessieren, in der Hoffnung, dass sie die Zuschauer ebenso interessieren könnten: Glaube, Kapitalismus und Nudelauflauf. Ist der Moslem eher katholisch oder evangelisch, kann Geld arbeiten und was koche ich heute?
Wenn die Hoffnung aufgeht, entsteht Kabarett, frisch aus dem Ofen mit einem Schuss dritten Bildungswegs. Gut geraten dank der Backzutaten und dank Ihnen, die Sie Ihr herzhaftes Lachen beisteuern. Schon meine Vorfahren haben gebacken, wie mein Name schon sagt.
Wenn ich also das nächste Mal in der Nähe bin, schauen Sie vorbei: Ich mach uns ein paar Schnittchen, zum Lachen – und ein Bier dazu. Zusammengefasst: „Da woll’n mer uns mal ‘nen schönen Abend machen!“
Herzlichst, Ihr
Jürgen Becker
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