Wer Gelegenheit hatte, zu dem Punkt 'Tierquälerei mit dem Hintergrund einer unbändigen Profitsucht' in den zurückliegenden Tagen eines der Fernsehmagazine einzusehen, der wird Folgendes mitbekommen haben: Die Errichtung solcher Anlagen will vor allem deshalb nicht abreißen, weil die wenigen am Markt befindlichen Großanbieter von Geflügelfleisch sich - ganz im Sinne des Systems - darauf verlegt haben, sich durch reduzierte Preise von der Konkurrenz abzuheben: Für diese Großanbieter geht es allein und ausschließlich darum, die durch Aufzucht, Fütterung und Schlachtung entstehenden Stückkosten soweit abzusenken, dass diese sich übertrumpft und vom Markt gedrängt sieht.
In dem Magazin kam auch zur Sprache, dass die von dem betreffenden Unternehmen für die jeweilige Region in Aussicht gestellten Arbeitsplätze anfänglich zwar durchaus eingerichtet, dann aber aller Voraussicht nach ganz schnell durch billigere ausländische Arbeitsplätze ersetzt würden. Zudem wurde die Frage aufgeworfen, was aus dem jeweils errichteten riesigen Baukomplex werden solle, wenn die fragliche Firma sie, auch wieder nur den Gesetzen des Marktes folgend, den Betrieb aufgäbe.
Ich jedenfalls kann die Leute sehr gut verstehen, die gegen einen solchen Wildwuchs mobil machen. Wobei mir auch vor Augen steht, dass die Marktgesetze, die eine möglichst rationelle Bereitstellung von Fleisch - hier dem von Hähnchen - dazu führt, dass die betroffene Kreatur in einem Maße gequält wird, welches einem eigentlich den Geschmack an dem Verzehrgut nehmen müsste - ganz abgesehen davon, dass es gegenüber sorgsamer gezogenen Tieren, in aufwendigeren Studien so nachgewiesen, von vornherein schon ganz andere Qualitäten mitbringt, als die sie aufzuweisen vermögen.
Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang etwas auch, dass die europäischen Exporte insbesondere von Hähnchenschenkeln, die ja auch von der deutschen Regierung subventioniert werden, insbesondere in Afrika die Märkte kaputtmachen, weil die örtlichen Anbieter gerade auch mit der importierten, subventionierten deutschen Ware preislich nicht konkurrieren können. Kurz gesagt: Der Stil, mit dem die Hähnchenmastanlagen und -schlachthöfe hierzulande hochgezogen werden, muss revidiert werden: einmal im Hinblick auf den tatsächlichen Bedarf der heimischen Bevölkerung, zum anderen unter dem Gesichtspunkt eines verantwortungsvolleren Umgangs mit der Kreatur - und drittens halt auch im Hinblick auf das Nichtzustandekommen von Märkten in anderen Ländern: ein Punkt, an dem sich die Marktwirtschaftler bis dato sich gewissermaßen selbst ad absurdum führen, sich bei der Argumentation pro selbst ein Bein stellend.
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