Dienstag, 3. August 2010

805 "Der Schwule lässt die Arbeit ruh'n - und freut sich auf den Afternoon": Situationsbeschreibung in einer Skatrunde. Oder: Wie die Kehrseite mehr und mehr Bedeutung erlangt.






gayder Homosexuelle (ein Homosexueller) | dieHomosexuelle
gayder Schwule (ein Schwuler) [ugs.]

gay adj.bunt
gay adj.fröhlich
gay adj.heiter
gay adj.homosexuell
gay adj.lebenslustig
gay adj.lustig
gay adj.schwul [ugs.]
gay adj.vergnügt


Wobei ich es sehr zu bezweifeln wage, dass bei Liebe Liebe drinstecken oder, anders gesagt, mit im Spiel sein soll. In meinen Augen spielt sich in der Schwulenszene sehr viel im Sinne einer Instrumentalisierung eines anderen ab - ohne dass dabei das zum Tragen kommen könnte, was, durch die Verschiedenartigkeit der Geschlechter nun einmal so angelegt, zumindest potentiell als trotzdem gelingender Gleichklang in Erscheinung zu treten vermag.
Zu diesem Gesichtspunkt der Verschiedenartigkeit der Geschlechter ein recht interessantes Datum - aufgeschnappt bei einer Kabarettsendung: In wissenschaftlichen Untersuchungen hat man herausgefunden, dass Beziehungen, in denen die Frauen die Pille einnehmen, signifikant öfter scheitern als die, in denen die Empfängnisverhütung nicht in dieser Form geschieht. Man hat sich dieses Phänomen so erklärt, dass die Frau normalerweise einen Partner wählt, der das Bild der Beziehung insgesamt dadurch abrundet, dass er Züge aufweist, die sich von den ihren einigermaßen unterscheiden. Nimmt sie aber die Pille, überwiegt bei ihr, wohl hormonell bedingt, das Bedürfnis nach Gleichklang und Harmonie. Damit jedoch erhöhe sich das Risiko, dass eine so angelegte Beziehung scheitert.
Eine solche meines Erachtens unangemessene Bedeutungssteigerung erfährt die fragliche Szene beispielsweise auch durch die Ausrichtung einer eigenen Schwulenolympiade. Mit der Konsequenz - weil im Mainstream befindlich -, dass es einer immer stärkeren Traute bedarf, wenn man sich anschicken will, etwas zu diesem Komplex zu vermelden. 'Political correctness' also auch hier wieder mal das Gebot der Stunde - wie stets, wenn sich in der Öffentlichkeit ein bestimmtes Meinungsbild gefestigt hat. Welches zumindest versuchsweise zu korrigieren man tunlichst unterlassen sollte: man würde ja unangenehm damit auffallen und beispielsweise in den Ruch des Ewiggestrigen geraten. So halt auch in Sachen Schwulikultur. Bei der die Argumente Pro sich nach meinem Dafürhalten etwa so türmen wie die Stühle der folgend erscheinenden Akrobaten.
Bei einem Blick in das Internetwörterbuch der Uni München - www.leo.org - ergibt sich eine recht interessante Zusammenstellung, die vorstehend erscheint. Da ist also die Homosexualität angesiedelt in einem Umfeld, in dem es vor Lebensfreude nur so strotzt.
Wenn ich mir den Vorkämpfer des Schwulentums, den Westerwelle - der sich auch hier wieder gerne, wie bei der letzten Bundestagswahl, von einer Woge der Zustimmung getragen sieht - so anschaue, dann kommen mir gelinde Zweifel, dass bei ihm auch nur ein Fünkchen Fröhlichkeit und Lebenslust mit dabei sein soll. Eher habe ich den Eindruck, dass bei ihm - wie insbesondere auch bei seinem einfachen, gerechten und blablabla hastdunichtgesehen Steuersystem - unheimlich viel Verkniffenheit mit dabei ist. Vielleicht rührt die ja daher, dass er es auch bei dem gleichgeschlechtlichen Akt verkniffen liebt, also die Pobacken gerne zusammengekniffen haben möchte. Scheiß Spiel, kann ich da nur sagen.
Wie die Autorin des eingangs gebrachten Artikels, Tatiana Riegler, stelle ich die Frage "Warum benötigen Homosexuelle eigene Spiele wie die 'Gay Games'?" Diese Fragen durch so einen wie den Westerwelle beantwortet zu hören, kann eigentlich niemanden so recht zufriedenstellen. Weil der halt nur das Kämpferische drauf hat - ob nun im Zusammenhang mit dem Schwulismus oder seinem einfachen, gerechten und blablabla hastdunichtgesehen Steuersystem. Oder bei seinem Feldzug gegen die Hartz IV-Leute, die bei ihm unter das Verdikt 'römische Dekadenz' geraten. Oder, oder, oder.
Das, was dieser Typ steuert, ist ein Karren, der laufend an die Wand gefahren wird - auch in puncto Moral. Bei welcher Köln jetzt als "schwulste Metropole Deutschlands" dasteht - obwohl die Bewohner dieser Stadt zuallerletzt etwas mit der Arschfickerei im Sinne haben dürften. Es mag ja sein, dass sich dort eine schwul-lesbische Community aufgebaut hat, die größer ist als andernorts: gleich eine ganze Stadt mit dem üblen Geruch der braunen Chose zu behaften dürfte aber einigermaßen verfehlt sein.
Anstelle des Kölner Bürgermeisters - der ja nicht Wowi heißt und ebenfalls dazu neigt, die Dinge auch von hinten zu betrachten -, würde ich mich gegen eine solche Apostrophierung verwahren. Zu der es kommen konnte, weil laut Textinformation im Jahr 1982 in San Francisco die Gay Games gestartet wurden und seitdem alle 4 Jahre ausgetragen werden. Ich bin heilfroh darüber, dass ich durch diese Artikel erstmalig auf diese Veranstaltung der Backenkneifer aufmerksam geworden bin. Wenn sich das mit dem Backenkneifen anders verhalten sollte, möge man mich bitte aufklären.
Da wir gerade bei dem alle bewegenden Thema sind: Da hat der Rolf Hochhuth in Berlin in der von ihm ins Leben gerufenen Berliner Komödie das Stück "Inselkomödie" mit Jopi Heesters auf die Bühne gebracht. In welchem, wie aus dem Verriss in der Presse hervorgeht, sich schon mal Fickerchen auf Nickerchen reimt und etwa auch eine so tiefsinnige Überlegung angestellt wird wie die folgende: "Früher konntest du kaum sitzen, weil er dir immer stand; jetzt steht er dir nicht mehr, weil du laufend einen sitzen hast."
Vielleicht lauscht mein Spezi, der Westerwelle gerade jemandem, der einen solchen Witz erzählt: so entspannt wie auf dem in diesem Eintrag mehrfach erscheinenden Foto schaut er nämlich, meist verkniffen daherkommend, in aller Regel nicht drein. Und jetzt schon gar nicht mehr, dieweil er seine Partei in die Nähe der Fünfprozenthürde manövriert hat.
Zum Abschluss hier zwei Schwulenwitze, die ich gerade erst gestern, als bei einem Treff ohne Dirigenten die Sangesrunden bei Frohsinn Lüdersen - einem der Chöre, wo ich mit dabei bin - eingeläutet wurden, gehört habe. Der erste geht etwa so: Ein Schwuler liegt nackicht in den Dünen auf dem Bauch. Hinter ihm sitzt sein Partner und ist ganz begeistert von dem sich ihm darbietenden Hinterteil. Du, sagt er, weißt du noch - im letzten Jahr? Da hat es mir soviel Spaß gemacht, die Härchen in deinem Po zu nehmen und abwechselnd nach rechts und links auszurichten. Aber dann hast du einen Pup gelassen - und wush: da waren sie alle wieder durcheinander. Bei dem zweiten geht es um zwei Schwule, von denen der eine meint, er sei schwanger. Sie sitzen beide im Auto auf der Fahrt zu Klinik, weil der sich schwanger Wähnende darauf bestanden hat. Nach einiger Zeit sagt der zu seinem Kompagnon: "Halt bloß an: ich glaube, es ist soweit". Mit diesen Worten steigt er aus und verschwindet im Gebüsch. Nach einiger Zeit kommt er zurück - und freut sich: "Hände, Füßchen - alles dran! Wieder ein neues Leben in der Welt." Sein Kompagnon macht sich daraufhin auch in das Gebüsch hinein auf, um sich vor der Richtigkeit der Botschaft seines Freundes zu überzeugen. Er kommt zurück mit der Auskunft: "Du warst nicht schwanger - auf einen Frosch geschissen hast du."










Hinweis: Wer mit dem Browse Firefox auf diese Seite stößt, ist besser beraten, den Internet Explorer oder GOOGLE Chrome zu verwenden:

Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.





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