Mittwoch, 4. Januar 2012

1504 Die "Emotion" präsentiert die Präsidentengattin in 4 Outfits, während die ihr kostenpflichtig angetraute Ehehälfte sich mit 2 Gesichtern zeigt.


Auch wenn die dem Buprädi auch von daher teure Ehehälfte meint "Im Moment ist alles ziemlich gut" - die Lage für den Rädibup, der auch dazu neigt, die Dinge zu verdrehen, wird zusehends brenzliger. Wie schon vor dem Offenkundigwerden der noch schlimmeren Verfehlungen des Pudibär prognostiziert, wird es mit seinem Verblieben im Amt wohl kaum etwas werden.

Die so zuverlichtlich erscheinende, neue Ehehälfte wird zwar einigermaßen enttäuscht sein, wenn ihr im sauerländischen Jargon als Hospes daherkommender Gefährte im Endeffekt seinen Abschied nehmen muss; darüber hinwegtrösten dürften sie aber seine satten Bezüge von 200000 Euro per anno, die er für seinen recht kurzen Aufenthalt im Amt einstreichen wird. Dann wird das wirklich notleidende Ehepaar auch endlich in der Lage sein, die Mittel für sein Haus aufzubringen, die sich in der HAZ-Ausgabe 306/11 an dritter Position wie folgt skizziert finden:
  • Anfangs half ihm die Unternehmergattin Edith Geerkens mit einer Zahlung, bei der die üblichen Eintragungen und Sicherheiten weggelassen wurden. Damals war eine Verzinsung von vier Prozent vereinbart worden.
  • Später bekam Wulff einen Kredit der BW-Bank zu 0,9 bis 2,1 Prozent Zinsen. Dieser Vertrag läuft derzeit noch.
  • Erst Mitte Januar 2012 wird ein neuer Kreditvertrag mit der BW-Bank in Kraft treten, der dann offenbar einen marktüblichen Zins vorsieht sowie die üblichen Absicherungen einschließlich einer Eintragung ins Grundbuch."
"Wo sind jetzt Wulffs Freinde?" fragt der für die HAZ schreibende Journalist in der vorstehend kenntlich gemachten Ausgabe. Seine dazu angestellten Überlegungen verdienen es, in dieses elektronische Archiv aufgenommen zu werden. Weil in ihnen etwas herausgearbeitet wird, das kennzeichnend ist einmal für den von dem früheren Miniprädi gepflegten Umgangsstil mit seinen Leuten, des weiteren aber auch mehr oder weniger für alle, die in diesem nur auf Vorteilsgewährung und Vorteilsannahme gründenden System nach oben gekommen sind. Der Autor notiert Folgendes:

"Nach außen gibt Christian Wulff immer den ruhigen, gelassenen und unaufgeregten Politiker. Einen harmonischen Menschen. Aber nun wird seine zweite Seite sichtbar. Je länger die Affäre um den fragwürdigen Hausbaukredit und fragwürdige Kontakte zu Wirtschaftsführern dauert, desto stärker verfinstert sich das Bild des heutigen Bundespräsidenten und früheren niedersächsischen Regierungschefs. Jüngst soll er den Chefredakteur der 'Bild''-Zeitung beschimpft, ihm sogar gedroht haben. Passt eine solche Attacke zu dem netten Herrn Wulff, als der er auch als Staatsoberhaupt immer wahrgenommen werden möchte?

Auch seine politischen Freunde in Hannover berichten in diesen Tagen von der Janusköpfigkeit des Christian Wulff. Zitiert werden möchte niemand damit, alle erlegen sich Zurückhaltung auf. Aber viele Mitstreiter aus CDU und FDP in Niedersachsen erinnern sich an Szenen, in denen Wulff vor den Fernsehkameras noch freuundlich lächelte, während er Minuten später in internenen Sitzungen autoritär und unnahbar wirkte. 'Es ist sein Führungsstil gewesen, den viele nicht aushalten wollten. Sie waren froh, dass Wulff dann zum Bundespräsidenten gewählt worden war', sagt ein Landtagsabgeordneter der Koalition.

Denkwürdig war in diesem Zusammenhang eine Klausurtagung der Landesregierung Ende Januar 2010 im Kloster Wöltingerode im Harz, vier Monate vor Wulffs späterer Wahl zum Bundespräsidenten. Im eingeschneiten Ort pfiff ein arktischer Wind, der nur noch von der Eiseskälte in der Sitzung übertroffen wurde, wie Teilnehmer berichten. Dies habe aber nicht an der ausgefallenen Heizung, sondern an der Stimmung gelegen. Wulff soll bei dieser Tagung fast alle seine Minister vorgeführt und 'wie dumme Schuljungen hingestellt' haben - während der Ministerpräsident, wie es heißt, alles besser wissen und einzuschätzen glaubte.

'Undurchschaubar', sagt ein damaliger Kabinettskollege, sei Wulff ja schon immer gewesen: 'Selbst enge Weggefährten haben nie genau gewusst, woran sie bei ihm waren.' Vom anfänglichen Teamgeist, der nach dem Wahlsieg 2003 noch herrschte, sei spätestens 2009 kaum noch etwas zu spüren gewesen. Die Distanz zwischen Wulff und den Akteuren der Landespolitik - Minister, Fraktionsführungen, Parteivorstandsmitglieder - sei gewachsen. Nur wenige Berater hatten noch Zugang zu ihm, am ehesten noch sein langjähriger, kurz vor Weihnachten entlassener Sprecher Olaf Glaeseker. Manche sagen, Wulff gerate zusehends unter starken Einfluss seiner Ehefrau Bettina. Sie schirme ihn gegen guten Rat von außen ab." Womt genau der Punkt erreicht ist, an dem diese Ehefrau konstatiert:
"Im Moment ist alles ziemlich gut".

Bei der HAZ hat man sich die Mühe gemacht, die Stationen festzuhalten, die bis dato in der Affäre Wulff erkennbar geworden sind. Wobei sich natürlich die Frage aufdrängt, was es im Untergrund noch alles an Stationen gibt, die so nach und nach ans Licht der Öffentlichkeit gelangen.



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