Sonntag, 1. Januar 2012

1500 Ein guter Vorsatz für das Neue Jahr: Auch weiterhin nicht nach den Regeln mitzuspielen, die von den Nutznießern ungerechter Verhältnisse .....>>>

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Ab sofort
bin ich nicht gewillt
das treiben mitzutreiben
und zu spielen so
als wäre es ein spiel

kein ball in euren händen keine schachfigur
zu schieben und zu drängen
nach dem augenmass von jenen
die mich wollen wie sie wollen

ab sofort
tanz ich nicht mehr
nach den fremden geigen
ich breite jetzt die eigenen pläne aus
nach denen ich gestaltet worden bin
und lege meinen finger auf die stadt
die meinen namen trägt

da will ich hin
da bin ich schon

ich bin
ab sofort jene
die ich bin

© Vreni Merz († 2011)
www.vrenimerz.ch

01. Januar 2012


>>>..... aufgestellt worden sind und weiterhin aufgestellt werden. Die, die ihre ganz eigenen und eigensüchtigen Vorstellungen von der Welt haben und anderen etwas feilbieten, was diese übernehmen sollen - vorstehend symbolisch ausgedrückt durch die in mittelalterlicher Gewandung daherkommende Figur -, möchten nur zu gerne, dass sich die Individuen in der Frage, wie sie sich denn nun einrichten sollen, nach den von ihnen ausgegebenen Losungen richten und blindlings den Weisungen folgen, die sie aufstellen. Bei denen man eigentlich wirklich nur noch sagen kann:

Mit anderen Worten: Bei der Frage der Gestaltung des eigenen Lebens soll der gemeine Mann sich an das halten, was von den Herren der Welt zu ihrem eigenen Nutz und Frommen als hochgepriesene Devise ausgegeben wird: Sein oder Nichtsein ("To be or not to be") sollen sich nach dem Grad der Erfüllung all der Vorgaben bestimmen, die von den Nutznießern der auch bei uns herrschenden ungerechten Verhältnisse gemacht werden. Die allemal nicht gerechter werden dadurch, dass es von allen Schaufenstern und aus allen Gazetten brüllt: "Kauft! Kauft! Kauft!" - verklausuliert mit dem englischen Wort "SALE".

Als ungerecht muss man es beispielsweise ansehen, wenn einerseits, wie heute aus der Verwandtschaft verlautete, ein ursprünglich im Musikkorps des Bundesgrenzschutzes eingegliederter Flötist, der neuerdings für die Polizei aufspielt, a) monatlich um die 3000 Euro herum an Bezügen erhält, b) einen von 9 bis 13 Uhr dauernden "Arbeitstag" hat, c) bei Konzerten anfallende Fahrtzeiten vergütet bekommt, und d) ausfallende Probezeiten einfach als nichtberechnete Urlaubstage wahrnehmen kann, und wenn andererseits Zeitgenossen, die unter den widrigsten Arbeitsbedingungen antreten müssen, oft nur soviel erhalten, dass ihr Erwerbseinkommen sogar noch durch staatliche Mittel augestockt werden muss. Zu welch allem ergänzt werden sollte, dass der betreffende Flötist sich ja letztlich nur deshalb so gut besoldet findet, weil er zur Unterhaltung der Reichen und Schönen im Lande da ist. Die sich nach dem Verklingen der letzten Töne bei wer weiß welchem Anlass zurufen möchten "Dös war a Gaudi!"

Als der Blogger am Freitag, im Wennigser Hotel Pinkenburg sitzend, die Zeitschrift "Esthetic pure" zur Hand nahm, und, die Ausgabe 9/11 aufgeschlagen habend, die vorstehend gebrachte Figur aus einer Inseratseite heraustrennte, hatte er die Vorstellung, dass sich dieses Material an irgendeiner Stelle wohl in seinem Blog würde verwenden lassen. Dass sich eine entsprechende Gelegenheit so bald ergeben würde. war für ihn natürlich nicht abzusehen: der in der Silvesternacht in seinem Infolabor eintrudelnde SPIRITletter sollte sich sehr prompt als Ansatzpunkt dahingehend erweisen, endlich auch mal wieder zumindest etwas Philosophie ins Spiel zu bringen. Das Philosophieren hier anknüpfend an die beiden folgenden Zitate:

  • "To be or not to be..."
  • "ich bin ab sofort jene die ich bin"
Wenn ich, wie in der vorstehenden Zeile ausgedrückt, mich nicht mehr danach richte, was andere meinen mir vorschreiben oder als empfehlenswert darstellen zu können, dann habe ich jenen Punkt der Selbstbestimmung oder Autonomie erreicht, an dem es vorbei ist mit der selbstverschuldeten Unmündigkeit und an welchem sich meine eigene Würde gründet. Dann gibt es keinen Weg mehr zurück in die geistige Abhängigkeit von irgendwelchen zu Größen aufgebauten Zeitgenossen, deren Auftrag eigentlich nur lautet, möglichst viel Verwirrung zu stiften.

Eine Verwirrung, in der ein Argumentengeflecht, ein Hin und Her, ein Pro und Contra, ein Sowohl als Auch dazu dient, die bösen Absichten hinter allem Treiben zu verbergen und undurchschaubare Gewänder so über das nackte Profitinteresse all derer zu werfen, die hierzulande wie weltweit das Sagen haben. Zu solchen zum mindesten vom Ansatz her philosophischen Überlegungen war es eine ganze Zeitlang wegen der Überfülle kommentierungswürdiger Pressenachrichten nicht mehr gekommen. Fazit für den Blogger in dieser Situation: es im Neuen Jahr einfach immer denn mal wieder mit dem Brainstorming zu versuchen, dabei halt der Philosophie auch etwas mehr Raum gebend.

Auch der genannten Publikation entnommen und mit seinen Kernpunkten notiert: das Scoring. Welches es ohne SCHUFA-Befragung erlaubt, sich ein Bild von der Bonität eines Bürgers zu machen. Dabei wird also vermerkt, ob jemand in einer "guten" oder in einer "schlechten" Umgebung wohnt. Deren Güte sich etwa danach bemisst, wieviele Oberklassewagen in ihr gefahren werden. Verschlechtert wird der Score-Wert durch Umzüge oder auch Kontoeröffnungen. Dies hat dann zur Folge, dass sich für den so stigmatisierten Bürger die Kreditkonditionen verschlechtern - bis hin zur völligen Verweigerung eines Kredits. Oder es hat zur Folge, dass Versandhäuser nur noch gegen Vorkasse liefern. Das besonders beeinträchtigende Moment bei dem Ganzen: Der Bürger kann nichts dagegen ausrichten, wenn Fehlinformationen über ihn in Umlauf gebracht worden sind - ja, er bekommt nicht einmal Kenntnis von ihnen. Aus welch allem auch schon wieder in aller Deutlichkeit hervortritt, in welchem hohen Maße das Individuum abhängig gemacht wird von der monomanen Fixierung der Gesellschaft auf die Komponente Geld. Die in unseren elenden Verhältnissen so gut wie ausschließlich bestimmt über den Wert des Menschen.

Genau diese jede Spur von Humanität vermissen lassende Einstellung ist es aber, die den Blogger immer schon gewaltig genervt hat. Das Konzept des homo oeconomicus, der immer nur den finanziellen Vorteil für sich im Blick hat und - wie jetzt der BuPrädi - vor keiner Vorteilsnahme zurückscheut, hat ihn ihn dazu veranlasst, mit seinem MOREQUALITIESINLIFE gegen dieses Konzept mobil zu machen. Dass er damit gegen die ganze Corona der Finanzhaie, Drückerkolonnen, Mafiosi, Waffen- und Drogenhändler sowie die Unzahl derer antritt, die in mehr oder weniger krimineller Weise sich Geldmittel zu beschaffen suchen, will ihn nicht weiter beunruhigen. Hat er doch einen Trumpf in der Hinterhand: "Meine Hoffnung, meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht: Auf Dich vertrau' ich und fürcht' mich nicht; auf Dich vertrau' ich und fürcht' mich nicht."




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