Samstag, 5. Februar 2011

1044 Also, Ihr lieben Leute von Focus: Die Schleimerei geht denn doch irgendwie zu weit. Vor allem, weil Benedict XVI. nicht die Lichtgestalt ist, als die ihr ihn ausgebt.

AS (AnteScriptum): Hier folgend zunächst eine Zeitungsmeldung, aus der hervorgeht, wie uneins man sich bei dem besagten Blatt über dessen Ausrichtung ist:

"Das alles macht Papst Benedikt zum Faszinosum, das wir begeistert auf uns wirken lassen können", schreibt Ihr in Eurer Eloge auf den Pontifex Maximus der katholischen Kirche. Was der Blogger absolut nicht nachvollziehen kann, dieweil er nun rein gar nichts Begeisterung Erweckendes in dieser von Euch in unterwürfigster Manier besungenen Gestalt erblicken kann. Im Gegenteil: Wie noch soeben erst in dieser virtuell-elektronischen Kommentarsammlung dargelegt, hat er wegen dieser Person, die unsereiner hier den Rücken zukehrt, eben genau dieses getan: der katholischen Kirche den Rücken zugekehrt. Insbesondere auch deshalb, weil es bei den Baptisten - zumindest denen hier in Wennigsen - nicht in dem Stil in dem von ihm verabscheuten Stil "par ordre de mufti" zugeht.

PS: Was, bitte schön, soll der Leser mit der in überhaupt keinem Zusammenhang mit der Personenbeschreibung stehenden Information anfangen, die Ihr Schleimer vom Dienst Eurer schon fast unerträglich devot daherkommenden Eloge anhängt?: "Gloria von Thurn und Taxis, 50. Die Fürstin wurde 2008 vom Papst zur Konturdame mit Stern des St. Gregorius-Ordens ernannt." Soll die Fürstin auch gebauchpinselt werden? Welch dubiose Vereinigung versteckt sich hinter dem St. Gregorius-Orden, von dem noch kaum jemand je etwas gehört haben dürfte - vielleicht gar das Opus Dei, zu dem sich Eure Lichtgestalt so nachdrücklich bekannt hat? Und was ist das für eine schräge Auszeichnung - diese Konturdame?

Im Dienste dieser "Lichtgestalt" stehend: sein Privatsekretär. In einem mit "Kultur & Leben" betitelten Heftteil vorgestellt unter folgender, vielversprechender Überschrift: "Rastlos im Käfig Zu Gast im Vatikan bei Georg Gänsewein, dem Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. Eindrücke aus einem aufreibenden Leben zwischen Macht, Demut und Etikette." Was dann aber folgt, sind überwiegend recht dürftige Informationen, wie aus etwa den folgenden Auslassungen hervorgeht:

"Vor uns liegt der Governatoratspalast von 1828, der die Verwaltung des Vatikanstaats beherbergt, links daneben der kleine Bahnhof. Das Wappen von Papst Pius XI. an der Bahnhofsmauer trägt eine Tiara, jenes Symbol weltlicher Macht, auf das Benedikt XVI. in seinem persönlichen Wappen verzichtet hat. Gänsewein nennt auch die Araucaria beim Namen, einen Nadelbaum, und wendet sich der violetten Bougainvillea zu [eine dem Blogger völlig unbekannte Kiste, die auch anderen fremd sein dürfte - der aber offensichtlich ein ganz erheblicher Informationswert zugemessen wird], die im Sommer 'wunderschön blüht' -, ganz so, als sei er in seinen fünfeinhalb Jahren hinter den vatikanischen Mauern zum Gärtner aus Leidenschaft geworden. ........

Die Leoninische Stadtmauer ragt steil und trutzig empor in den Abendhimmel. An ihr entlang führt der Weg zur Lourdesgrotte, wo sommers wie winters, von Montag bis Sonntag, pünktlich jeden Nachmittag [man wagt es kaum zu glauben!] um Viertel nach vier Papst und Sekretär ihren Rundgang durch den Garten beginnen, den Rosenkranz betend [huch nein, wie verdienstvoll!]. .....

Die Gastmähler, die Gänsewein 'Essungen' nennt, sind stark reglementiert. Benedikt mag keine ausufernden Gelage, keine großen Portionen. 'Als Kind der Kriegsgeneration scheut er sich, Reste auf dem Teller zu lassen.' Weder Schalentiere noch Pilze erfreuen sein Herz [das Herz des Bloggers wird auch nicht erfreut, wenn er solchen Stuss lesen muss]. ....

Mittlerweile sind wir angekommen im vierten und obersten Stock des Apostolischen Palasts. Ein winziger Aufzug, sonst gerade groß genug für Papst und Sekretär, hat uns hinaufgeführt. Durch die kleinen Fenster in Gänseweins privater Wohnung schaut man auf den Petersplatz. Das Appartement ist von jener schlichten, edlen Eleganz, wie man sie auch Benedikt nachsagt. Zu Recht gilt der Pontifex, der genau eine Etage tiefer wohnt, als Ästhet. Während Johannes Paul II. keine Einwände hatte gegen sackartige Messgewänder mit Sternen- und Lichtsymbolen ohne christlichen Bezug, schöpft Benedikt aus der ganzen Tradition. Beim Konsistorium im November 2010 trug er eine Mitra seines Vorgängers Pius IX. (1846-1878). Joseph Ratzinger brachte auch die lange verpönte 'Baßgeige' [sic] zu neuer Blüte, das prächtig bestickte Übergewand mit der geschwungenen Linienführung."

Jeder, der bei der Lektüren solchen Schwachsinns bis hierher durchgehalten hat, muss sich doch an die Füße fassen - weil der Kopf dafür zu schade ist. Und den ganzen Schmarrn gibt's dann sogar noch "exklusiv"!


Generelles PS: Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion.

Keine Kommentare: